Es gibt Fotomomente, in denen die Kamera einfach nicht das einfangen kann, was wir mit unseren Augen sehen. Der Himmel wirkt blass, Wasser spiegelt störend oder das Licht ist viel zu grell. Hier kommen Filter für Kameras ins Spiel. Diese Kamerafilter sind kleine, oft übersehene Helfer, die Farben und Tiefe zu verbessern und dir kreative Möglichkeiten bieten, die du ohne Filter gar nicht ausschöpfen kannst. Lerne die Kunst der Filterfotografie und wie du damit die Schönheit deiner Umgebung neu beleben kannst.
Welche Kamerafilter gibt es und wofür sind sie gut?
Filter für Kameras können dir helfen, deine Aufnahmen Dank kreativer Effekte zu verbessern. Filter wie ND-Filter sind besonders hilfreich, um bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen zu arbeiten. Dabei erlauben dir Filter, bestimmte Stimmungen oder visuelle Effekte zu erzeugen, ohne auf Nachbearbeitung angewiesen zu sein. Das richtige Set an Filtern kann also nicht nur die Bildqualität steigern, sondern auch deine kreative Freiheit erweitern. Es gibt zahlreiche Filterarten am Markt, nachfolgend zeige ich dir die am häufigsten verwendeten Typen.
UV-Filter: Schutz oder Ballast?
UV-Filter waren früher unerlässlich, um den Blaustich von analogem Filmmaterial zu reduzieren. Der einzige Nutzen von UV-Filtern ist der Schutz vor Schmutz und Kratzern auf der Objektivlinse. So kann der Filter problemlos gereinigt oder im Fall von Kratzern kostengünstig ersetzt werden, ohne die Bildqualität zu beeinflussen. Ich bin mal auf einen Geröllfeld ausgerutscht und die Kameralinse ist auf den Steinen aufgekommen — Der Filter war kaputt, aber das Objektivglas blieb heil.
Polfilter (CPL Filter): Der Reflexions-Killer
Wenn ich unterwegs bin, ist ein Polfilter oft mein erster Griff. Er sorgt nicht nur für sattere Farben, sondern kann auch störende Reflexionen auf Wasseroberflächen eliminieren. Besonders wirkungsvoll ist der Polfilter bei:
- Wasseroberflächen: Reflexionen reduzieren, um das klare Wasser darunter sichtbar zu machen
- Blättern & Wiesen: sattere Farben und weniger Spiegelungen
- Himmel: satteres Blau mit mehr Kontrast zu den Wolken
Gute und preiswerte Polfilter gibt es zum Beispiel von K&F Concept.
Graufilter (ND Filter): Langzeitbelichtungen bei Tag
ND-Filter (Neutraldichtefilter). auch Graufilter genannt, gehören zu den Filtern, die deine Bilder massiv aufwerten können. Sie dunkeln das Bild ab, sodass du länger belichten kannst – selbst am helllichten Tag.
Stell Dir vor, du möchtest Gewässer (See, Bach, Wasserfall) seidig weich abbilden, aber die Bilder werden entweder zu überbelichtet oder zu unterbelichtet. Hier kommt der ND-Filter ins Spiel, denn plötzlich konnte ich 10 Sekunden belichten. Das Wasser sieht wie ein seidiger Schleier aus, und dennoch ist das Foto nicht hoffnungslos überbelichtet.
ND-Filter sind perfekt für:
- Langzeitbelichtungen bei Tageslicht (siehe meinen Beitrag über Langzeitbelichtung)
- Weich fließendes Wasser
- Bewegte Wolkenstrukturen
Welche Stärke brauchst du?
- ND8 – ND64: Perfekt für bewölkte Tage oder leicht verlängerte Belichtungen
- ND1000: Für extreme Langzeitbelichtungen bei Tageslicht
Grauverlaufsfilter (GND-Filter)
Im Gegensatz zu einheitlich dunklen ND-Filtern haben Verlaufsfilter einen weichen Übergang zwischen einem getönten und einem hellen Bereich. Sie gleichen Helligkeitsunterschiede zwischen Himmel und Boden aus, was besonders bei hellen Tageslichtaufnahmen nützlich ist. Dies sorgt für ausgewogenere Belichtung, ohne die Bilddynamik zu verlieren. Auch wenn moderne Kameras mehr Kontrastreichtum erfassen, sind Verlaufsfilter eine wertvolle Option.
Nebelfilter (Mistfilter)
Diese Filter erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie einen einzigartigen, traumhaften Effekt erzeugen, der Bildern eine besondere Atmosphäre verleiht. Nebelfilter streuen das einfallende Licht und verringern den Bildkontrast, wodurch die Details weicher wirken. Dies ist besonders vorteilhaft in Situationen mit starkem Gegenlicht oder bei Landschaftsaufnahmen, denn sie einen charakteristischen Glüheffekt erzeugen können.
Farbfilter
Farbfilter ändern die Farbwirkung gezielter und sind beispielsweise bei der Schwarz-Weiß-Fotografie beliebt, um bestimmte Töne zu betonen oder einzudämmen. Je nach Farbe und Stärke machen sie Wolken und Himmel dramatischer oder freundlich; bei Porträts führt ein Grünfilter zu schmeichelhaften Hauttönen. Einige Farbfilter blockieren auch Licht und wirken daher ähnlich wie ND-Filter. Die Intensität der Filtereffekte variiert erheblich je nach Farbe und Trübung und kann kreativ durch Kontraste verschoben werden.
Sternfilter
Sternfilter sind spezielle Effektfilter in der Fotografie, die dazu dienen, sternförmige Lichtreflexionen von Lichtquellen im Bild zu erzeugen. Sie werden direkt vor dem Objektiv angebracht und entfalten ihre Wirkung besonders gut bei Aufnahmen mit intensiven Lichtquellen wie Sonnenlicht, Straßenlaternen oder anderen hellen Lichtern.
Makrofilter
Makrofilter, die auch als Nahfilter bezeichnet werden, verändern den Fokus und ermöglichen theoretisch extreme Nahaufnahmen. In meinem Test haben sie jedoch nicht überzeugt, da sie keine wirkliche Vergrößerung bieten. Die Aufsteckfilter für Smartphones sind zudem modellabhängig, was bedeutet, dass sie nicht auf jede Handykamera passen. Wenn du dich auf Makrofotografie konzentrieren möchtest, empfehle ich dir, ein Makro-Objektiv zu kaufen.
Filter für Smartphones
Kamerafilter gibt es nicht nur für Kameras, sondern auch für Smartphones (iPhone und Android). Das erweitert die Möglichkeiten deiner Handyfotografie. Gleichzeitig verbessern sie nicht nur Bildqualität, sondern bringen auch kreative Effekte, die sonst nur mit professionellem Zubehör erzielt werden können.
Polfilter
Ein Polarisationsfilter für dein Smartphone ist kaum weniger nützliches Zubehör. Wenn es auf einem speziellen Montagerahmen direkt vor der Kameralinse befestigt ist, kann es das Niveau der Aufnahmequalität in der Regel verbessern. Das Hauptziel der Anwendung dieser Kamerafilter ist es, störende Lichtreflexionen zu beseitigen. Darüber hinaus helfen sie bei ausreichender Farbintensität und sogar Kontrast. Daher ist das Fotografieren im Freien mit diesem Zubehör unter anderen Bedingungen von Vorteil: zum Beispiel bei Landschaftsaufnahmen.
ND-Filter (Graufilter)
Ein ND-Filter (Neutralitätsdichtenfilter) ermöglicht dir eine längere Belichtung, ohne dein Foto zu überbelichten. Dies ist entscheidend, insbesondere bei Langzeitaufnahmen, wie dies der Fall bei Wasserfällen oder sich bewegenden Fahrzeugen ist. Ein ND-Filter für dein Smartphone verleiht deinen Fotos einen einzigartigen professionellen Touch durch raffinierte Bewegungseffekte.
Es gibt verschiedene Makrofilter, die als Aufsteck-Objektive für Smartphones erhältlich sind. Die preiswerteren Modelle, die oft nur wenige Euro kosten, bieten jedoch eine sehr schlechte Bildqualität. Etwas teurere Sets im Preisbereich von 40 bis 80 Euro liefern eine deutlich bessere Bildqualität und ermöglichen eine anständige Vergrößerung. Allerdings sind diese Filter nicht mit jedem Smartphone kompatibel, sodass bei meinem Xiaomi-Smartphone beispielsweise der äußere Rand des Filters sichtbar war.
Filter für Drohnen
Spezielle Filter für Drohnenkameras optimieren Luftaufnahmen und ermöglichen einzigartige Perspektiven. Sie helfen, Reflexionen zu reduzieren und Farbkontraste zu verstärken, was besonders bei Landschaftsaufnahmen von Vorteil ist.
Polfilter
Polarisationsfilter sind auch für DJI-Drohnen verfügbar. Filter dieser Art sind in Situationen besonders nützlich, in denen du über Gewässer fliegst. Sie reduzieren das unerwünschte Licht, das sich von der Wasseroberfläche auf die Linse ausbreitet. Zu den weiteren Vorteilen von Polarisationsfiltern gehört eine Intensivierung der Grüntöne: Aufnahmen von Wäldern oder Wiesen erscheinen auf einem Medium natürlicher. Polarisationsfilter machen auch Wolkenformationen auf am Himmel kontrastreicher und betonen diese besser.
ND-Filter
Ein ND-Filter (Neutraldichtefilter oder auch Graufilter) benötigst du, um eine Langzeitbelichtung bei Sonnenschein zu erreichen und damit den gewünschten Verwisch-Effekt in Bildern zu erzeugen. Dies kann bei Wasserfällen bei hellem Sonnenschein angewendet werden, um eine längere Belichtungszeit zu erzielen, ohne das Bild zu überbelichten. Mehr zu diesem Thema findest Du auf dem Blog von drohnen-lexikon.de,
Hybrid-Filter
Nicht zuletzt sind die speziellen Filter für Drohnenkameras die Unikate – es sind ND- und Polfilter in einem. Wenn du sowohl Polfilter zum Entfernen von Lichtreflexen als auch ND-Filter zum gleichmäßigen Abdunkeln des Bildes verwenden möchtest, ist ein Hybrid-Filter etwas für dich. Solche Filter verbinden wirkungsvoll zwei Effekte in einem, denn während du bei einer Kamera mehrere Filter übereinander schrauben kannst, können bei Drohnen nur ein Filter auf die Kamera geklipst werden.
Schraubfilter oder Steckfilter?
Beim Kauf von Kamerafiltern stehst du vor der Wahl zwischen Schraubfilter und Steckfilter. Doch welches der beiden Filtersysteme ist besser geeignet? Schraubfilter sind runde Glasscheiben, die direkt auf das Gewinde deines Objektivs geschraubt werden. Diese sind die gängigere Wahl und auch ich nutze diese. Sie sind einfach zu handhaben und ermöglichen es dir, verschiedene Filter schnell zu wechseln, ohne dich mit zusätzlichem Zubehör belasten zu müssen. Ausführliche Infos über Vor- und Nachteile findest du auf der Seite von fotowissen.eu.
Steckfilter hingegen sind größere Filter, die vor das Objektiv geschoben werden. Sie bieten dir mehr Flexibilität, besonders wenn Du mit mehreren Filtern gleichzeitig arbeiten möchtest. Allerdings sind diese schwerer zu handhaben und erfordern ein zusätzliches Halterungssystem. Hinzu kommt, das Steckfilter in der Regel deutlich teurer sind als Schraubfilter. Letztendlich bleibt es dir überlassen, für welchen der beiden Filtersysteme du dich entscheidest.
Filter für Kameras: Pflege
Staub und Schmutzpartikel in der Luft legen sich auch auf deine Filter ab, deswegen reinige ich vor jeder Fotosession meine Filter und mein Objektiv. Filter für Kameras reinigst du am besten mit einem fusselfreien Mikrofasertuch, ich verwende zusätzlich einen Sprühreiniger von Oehlbach. So vermeide ich lästige Staubflecken und spare mir viel Zeit bei der Nachbearbeitung.
Tipps für die Filterfotografie
- Achte auf eine gute Qualität: Filter gibt es von vielen Herstellern in unterschiedlichen Preisklassen. Meine Schraubfilter sind von Rollei. Dieser Hersteller liegt preislich in der Mitte und bietet meiner Meinung nach ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch K&F Concept kann ich empfehlen. Diese sind günstiger, bieten aber ebenfalls ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Verwende mehrere Filter gleichzeitig: Durch das Kombinieren mehrerer Filter kannst Du die Lichtsteuerung in Deinen Aufnahmen noch präziser anpassen. Ich kombiniere beispielsweise einen Polfilter zusammen mit einem ND-Filter, um sowohl den Kontrast zu erhöhen und gleichzeitig das Bild etwas abzudunkeln, um so längere Belichtungszeiten zu ermöglichen. Auch kombinieren ich manchmal mehrerer ND-Filter (z. B. ND8 und ND 64), um noch längere Belichtungen zu erzielen.
- Sei bei der Verwendung wählerisch: Gehe nicht davon aus, dass Filter für Kameras immer zu einem besseren Foto führt. Ein Filter wird dich nicht davon abhalten, ein schlechtes Foto zu machen, aber er kann dir helfen, tolle Fotos zu machen.
Fazit
Kamerafilter bieten dir viele kreative Möglichkeiten, deine Fotos zu verbessern und einzigartige Effekte zu erzielen. Unabhängig davon, ob du Pol- und ND-Filter für Hunderte von Reflexionen und Langzeitbelichtungen verwendest, können mit den richtigen Filtern deine Aufnahmen tatsächlich besser werden. Kamera, Smartphone oder Drohne, die passende Filterung verbessert dein Motiv und hilft, deine fotografische Vision zu erfüllen. Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Filterarten, probiere also die, die dich interessieren, und finde heraus, wie sie deine Aufnahme verbessern können.
Hast du weitergehende Frage über die Verwendung oder bist dir unsicher, welchen Filter du kaufen sollst? Schreibe es in die Kommentare.
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Häufig gestellte Fragen zur Filterfotografie
Was bewirken Filter beim Fotografieren?
Filter können beim Fotografieren verschiedene Effekte erzielen. Du kannst die Helligkeit, Farbe und Kontraste eines Bildes beeinflussen. Einige Filter können auch helfen, bestimmte Artefakte oder Störungen im Bild zu reduzieren. Beispielsweise können UV-Filter das UV-Licht filtern, um die Farben im Bild zu verbessern, während Polfilter Reflexionen reduzieren können.
Beeinflussen Objektivfilter die Bildqualität?
Es ist erwiesen, dass minderwertige Filter manchmal zu Farbstichen führen. Auch die Art und Weise, wie du deine Filter pflegst, kann sich auf die Qualität deiner Fotos auswirken.
Wie wähle ich die richtige Filtergröße aus?
Die Filtergröße entspricht dem Durchmesser deines Objektivs. Du kannst die Größe auf der Verpackung des Objektivs oder im Handbuch finden.
Wie halte ich meine Filter sauber?
Verwenden zum Reinigen deiner Filter ein trockenes Microfasertuch, um Staub und Schmutz zu entfernen. Wenn der Filter stark verschmutzt ist, verwende einen Sprühreiniger.
Was sind die Vorteile von quadratischen Filtern?
Quadratische Filter können leichter in einem Filterhalter verwendet werden und ermöglichen es, mehrere Filter auf einmal zu verwenden ohne die Gefahr einer Vignettierung. Darüber hinaus können quadratische Filter auch in einem Filterhalter verwendet werden, um die Filtergröße zu ändern, ohne dass ein neuer Filter gekauft werden muss.