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Langzeitbelichtung: Tipps, Technik und kreative Ideen für Naturaufnahmen

Langzeitbelichtung in der Naturfotografie
Lese­dau­er 9 Minu­ten

Lang­zeit­be­lich­tung ist eine Tech­nik, die dei­ne Fotos von all­täg­lich zu außer­ge­wöhn­lich ver­wan­deln kann. Ob sam­tig flie­ßen­des Was­ser, Gegen­licht­auf­nah­men oder die fun­keln­den Ster­ne der Nacht: Mit den rich­ti­gen Ein­stel­lun­gen und ein wenig Geduld kannst du ein paar erstaun­li­che Bil­der erzie­len und wie du Lang­zeit­be­lich­tung am Han­dy meis­terst. In die­sem Bei­trag zei­ge ich dir, wie du mir die­ser Tech­nik fas­zi­nie­ren­de Fotos machen kannst, unab­hän­gig von dei­nem Erfah­rungs­ni­veau.

Inhalts­ver­zeich­nis

Ich weiß, dass Lang­zeit­be­lich­tung für Anfän­ger wirk­lich schwie­rig klingt, aber glaub mir: es ist abso­lut mach­bar! Wie­der­hol­te Übung und ein paar Tipps und du kannst schon bei dei­nen ers­ten Ver­su­chen wirk­lich tol­le Ergeb­nis­se erzie­len. Das Belich­tungs­drei­eck, das ist A und O jeder Lang­zeit­be­lich­tung, detail­lier­te Infos hier­zu fin­dest du in mei­nem Bei­trag Arti­kel Natur­fo­to­gra­fie Grund­la­gen ler­nen.

Was ist Langzeitbelichtung?

Dies ist eine Metho­de, bei der du ein Bild für meh­re­re Sekun­den belich­test. Die Zeit des Lichts kann eine Sekun­de, eine Minu­te, oder bei Ster­nen­bil­dern sogar eine Stun­de sein. Die Belich­tungs­zeit kommt auf vie­le Sachen an, beson­ders auf das Licht rund­her­um und was du foto­gra­fierst.

Ausrüstung für Langzeitbelichtung

Für Fotos mit lan­ger Belich­tungs­zeit brauchst du kei­ne teu­re Pro­fi-Aus­rüs­tung. Selbst mit dei­nem Smart­phone kannst du mit die­ser Tech­nik beein­dru­cken­de Fotos machen. Was du neben einer Kame­ra benö­tigst, zei­ge ich dir nach­fol­gend:

  • Kame­ra oder Smart­phone
  • Sta­tiv
  • Fern­aus­lö­ser
  • ND-Fil­ter (Grau­fil­ter)

Den­ke aber dran: die bes­te Kame­ra­aus­rüs­tung nützt nichts ohne Krea­ti­vi­tät und Übung.

Kameraeinstellungen für verschiedene Szenarien

Lang­zeit­be­lich­tun­gen bie­ten eine unglaub­li­che Viel­falt an krea­ti­ven Mög­lich­kei­ten, aber die Wahl der rich­ti­gen Kame­ra­ein­stel­lun­gen ist ent­schei­dend. Hier sind kon­kre­te Tipps für ver­schie­de­ne Sze­na­ri­en:

Langzeitbelichtung bei Tageslicht:

  • Blen­de (f): f/11 bis f/16, um eine grö­ße­re Schär­fen­tie­fe zu errei­chen.
  • ISO: 100 (nied­rigs­ter Wert, um Rau­schen zu mini­mie­ren).
  • Ver­schluss­zeit: Ab 1/2 Sekun­de bis meh­re­re Sekun­den – ver­wen­de einen ND-Fil­ter (Neu­tral­dich­te­fil­ter), um Über­be­lich­tun­gen zu ver­mei­den.
  • Tipp: Nut­ze ein Sta­tiv und den Selbst­aus­lö­ser oder einen Fern­aus­lö­ser, um Ver­wack­lun­gen zu ver­mei­den.

Langzeitbelichtung bei Dämmerung:

  • Blen­de (f): f/8 bis f/11 für aus­ge­wo­ge­ne Schär­fen­tie­fe und Licht­auf­nah­me.
  • ISO: 200 bis 400, je nach Hel­lig­keit.
  • Ver­schluss­zeit: 10 bis 30 Sekun­den, um Bewe­gun­gen wie Wol­ken oder Was­ser sanft dar­zu­stel­len.
  • Tipp: Ach­te dar­auf, dass dei­ne Kame­ra nicht unter­kühlt – in käl­te­ren Regio­nen kann eine Kame­rahül­le hel­fen.

Langzeitbelichtung bei Nacht:

  • Blen­de (f): f/2.8 bis f/5.6, um mög­lichst viel Licht ein­zu­fan­gen.
  • ISO: 800 bis 1600 (ach­te auf das Rau­schen).
  • Ver­schluss­zeit: 15 bis 30 Sekun­den, um Ster­ne oder Lich­ter ein­zu­fan­gen.
  • Tipp: Stel­le den Fokus manu­ell auf “unend­lich” (∞), um die Schär­fe auf weit ent­fern­te Objek­te wie Ster­ne zu opti­mie­ren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Langzeitbelichtung

Lang­zeit­be­lich­tung kann kom­pli­ziert erschei­nen, aber mit der rich­ti­gen Vor­be­rei­tung und den fol­gen­den Schrit­ten kannst du leicht beein­dru­cken­de Ergeb­nis­se erzie­len, von der Pla­nung bis zur per­fek­ten Auf­nah­me.

Pla­nen und vor­be­rei­ten: Um den best­mög­li­chen Aus­gleich zwi­schen Blen­de, Belich­tungs­zeit und Tie­fen­schär­fe für dei­ne Lang­zeit­be­lich­tung zu bekom­men, soll­test du dir zunächst Gedan­ken um da Moti­ve machen, das du foto­gra­fie­ren möch­test.

Wäh­le eine Sze­ne: Beweg­te Din­ge sind immer gut für Lang­zeit­be­lich­tun­gen. Was­ser, schnell vor­bei­zie­hen­de Wol­ken… Das alles das bringt Leben ins Bild!

ISO-Wert rich­tig ein­stel­len: Stel­le den ISO-Wert so nied­rig wie es geht ein (oft 50 oder 100). So ent­steht kein Bild­rau­schen und du erhältst eine per­fek­te Bild­qua­li­tät.

Blen­den­öff­nung wäh­len: Wäh­le eine grö­ße­re Blen­den­zahl (bei­spiels­wei­se f/11 — f/16), um eine grö­ße­re Tie­fen­schär­fe zu erzie­len. Dadurch wird dein Foto von vor­ne bis hin­ten scharf abge­bil­det.

Ver­schluss­zeit ein­stel­len: Ide­al ist, wenn dei­ne Ver­schluss­zeit auf “Bulb” ist. Damit kannst du über 30 Sekun­den belich­ten. Mit mehr Erfah­rung lernst du, die Zeit gut zu schät­zen.

Posi­tio­nie­re dein Sta­tiv: Mach dein Sta­tiv bereit und prü­fe, dass dei­ne Kame­ra sicher ist. Wenn du einen Fern­aus­lö­ser hast, denk dran, ihn anzu­schlie­ßen.

Wäh­le dei­nen ND-Fil­ter: Du brauchst Fil­ter mit ver­schie­de­nen Stär­ken, je nach Zeit und Licht. Ein ND1000-Fil­ter ist gut, um am Tag bei Son­ne lan­ge zu belich­ten ohne zu viel Licht.

Kom­po­nie­re dein Bild: Vie­le Kame­ras haben Schwie­rig­kei­ten, durch ND-Fil­ter zu fokus­sie­ren, ver­wen­de in die­sem Fall den manu­el­len Fokus. Sobald man bereit ist, legt man die Oku­lar­ab­de­ckung über dem Sucher, damit kein Licht ein­dringt und der Rah­men dei­ner Auf­nah­men durch das Oku­lar ein uner­wünsch­tes Magen­ta-Recht­eck hin­zu­ge­fügt wird. Jetzt ist man bereit, den Ver­schluss zu öff­nen und sein Bild zu machen!

Über­prü­fung und Über­ar­bei­tung: Stu­die­re jedes dei­ner Bil­der und prü­fe, ob du die Belich­tungs­zeit ver­län­gern oder ver­kür­zen musst. Du kannst dein Bild auch hel­ler oder dunk­ler machen, indem du dei­ne Blen­de anpasst. Wenn du zum Bei­spiel f/14 ver­wen­dest und das Bild zu dun­kel ist, ver­wen­de das nächs­te Mal f/10.

Das sind vie­le Infos, doch wenn du ein paar Lang­zeit­auf­nah­men gemacht hast, wird es leich­ter. Denk immer dran: Üben ist der bes­te Leh­rer.

💡 Mein Tipp:
Den­ke immer dran: Expe­ri­men­tie­re viel, denn die bes­ten Tipps sind nur Grund­la­gen und stel­len nicht die uni­ver­sel­le Weis­heit dar![\su_box]

Langzeitbelichtung Handy

Langzeitbelichtung Handy
Lang­zeit­be­lich­tung mit dem Han­dy

Man kann auch schon jetzt mit­hil­fe des moder­nen Smart­phones Lang­zeit­be­lich­tun­gen machen, bei­spiels­wei­se inter­es­san­te Effek­te von Licht­spu­ren und sei­dig Wassereffekte.Es ist bereits mach­bar, mit jedem iPho­ne und den meis­ten Android-Model­len Lang­zeit­auf­nah­men ohne zusätz­li­che Aus­rüs­tung auf ein­fa­che Wei­se erstel­len. Die ein­fachs­te Art auf einem iPho­ne die­se Tech­nik zu ver­wen­den, ist die Funk­ti­on “Live Pho­to”, die du anschlie­ßend in der Foto ‑App als Lang­zeit­be­lich­tung bear­bei­ten kannst.

Eini­ge Android-Han­dys, wie die von Sam­sung, haben mitt­ler­wei­le Apps, die län­ge­re Belich­tungs­zei­ten simu­lie­ren und ISO-Wer­te ändern kön­nen. Die­se Apps eröff­net der Smart­phone-Foto­gra­fen neue künst­le­ri­sche Aus­drucks­mög­lich­kei­ten.

Langzeitbelichtung am Tag mit ND Filter

Langzeitbelichtung am Tag
Wald­bach mit Lang­zeit­be­lich­tung

Mit einem ND-Fil­ter wird Lang­zeit­be­lich­tung am Tag mög­lich, selbst bei strah­len­dem Son­nen­schein. Hier erfährst du, wie du dies meis­terst und mit fas­zi­nie­ren­den Effek­ten wie sanf­tem Was­ser oder zie­hen­den Wol­ken beein­druckst.

  • Rich­te dei­ne Kame­ra auf einem Sta­tiv ein: Wäh­le einen sta­bi­len Ort, an dem sich die Sta­tiv­bei­ne nicht bewe­gen, und mon­tie­re dei­ne Kame­ra auf einem Sta­tiv, um Kame­ra­ver­wack­lun­gen bei Lang­zeit­be­lich­tun­gen zu mini­mie­ren.
  • Kom­po­nie­re dei­nen Schuss: Fin­de eine Sze­ne mit dyna­mi­schen Ele­men­ten wie flie­ßen­dem Was­ser, sich bewe­gen­den Wol­ken oder Ver­kehrs­we­gen. Eine Lang­zeit­be­lich­tung ent­fal­tet ihre Wir­kung, wenn beweg­li­che Ele­men­te ver­schwom­men sein kön­nen.
  • Auto­ma­ti­sche Sta­bi­li­sie­rung deak­ti­vie­ren: Deak­ti­vie­re die auto­ma­ti­sche Sta­bi­li­sie­rung dei­ner Kame­ra, wenn du ein Sta­tiv ver­wen­dest, da sie die Lang­zeit­be­lich­tung beein­träch­ti­gen kann.
  • Lege den Fokus fest: Stel­le den Fokus ein, bevor du den ND-Fil­ter anbringst, da dei­ne Kame­ra nach dem Anbrin­gen nicht mehr rich­tig fokus­sie­ren kann. Nut­ze Auto­fo­kus oder manu­el­len Fokus je nach Vor­lie­be und Kom­ple­xi­tät der Sze­ne.
  • Mache einen Pro­be­schuss: Erfas­se eine Test­auf­nah­me ohne den ND-Fil­ter, um die Grund­ein­stel­lun­gen zu bestim­men.
  • Den ND-Fil­ter anbrin­gen: Befes­ti­ge den ND-Fil­ter vor­sich­tig an dei­nem Objek­tiv und über­prü­fe, ob er sicher mon­tiert ist, um Licht­lecks oder Bewe­gun­gen wäh­rend der Belich­tung zu ver­hin­dern.
  • Kame­ra­ein­stel­lun­gen anpas­sen: Schal­te in den manu­el­len Modus für voll­stän­di­ge Kon­trol­le über die Belich­tungs­ein­stel­lun­gen. Stel­le einen nied­ri­gen ISO (z.B. ISO 100–200) ein und wäh­le eine Blen­de zwi­schen f8 und f16. Berech­ne die Ver­schluss­zeit basie­rend auf der Stär­ke dei­nes ND-Fil­ters.
  • Ver­wen­de die Fern­aus­lö­ser- oder Timer-Frei­ga­be: Löse die Kame­ra aus, ohne sie zu berüh­ren, um maxi­ma­le Schär­fe zu gewähr­leis­ten.
  • Fan­ge den Schuss ein! Steue­re die Zeit, da sich Ele­men­te mög­li­cher­wei­se schnel­ler bewe­gen als erwar­tet, und stop­pe die Auf­nah­me im rich­ti­gen Moment.

Langzeitbelichtung am Tag ohne Filter

Langzeitbelichtung am Tag ohne Filter
Lang­zeit­be­lich­tung am Tag ohne Fil­ter

Auch ohne ND-Fil­ter kannst du beein­dru­cken­de Lang­zeit­be­lich­tun­gen bei Tages­licht erstel­len – es erfor­dert jedoch ein wenig Krea­ti­vi­tät und die rich­ti­gen Bedin­gun­gen. Der Schlüs­sel liegt dar­in, die Hel­lig­keit der Umge­bung so weit wie mög­lich zu redu­zie­ren. Hier sind eini­ge Tipps:

  1. Wäh­le die rich­ti­gen Tages­zei­ten: Foto­gra­fie­re in den frü­hen Mor­gen­stun­den oder bei bewölk­tem Him­mel. Die­se Bedin­gun­gen bie­ten weni­ger Licht, sodass du auch ohne Fil­ter län­ge­re Ver­schluss­zei­ten ver­wen­den kannst.
  2. Nut­ze schat­ti­ge Berei­che: Moti­ve im Schat­ten, wie flie­ßen­des Was­ser unter Bäu­men oder ein Brun­nen in einer über­dach­ten Umge­bung, eig­nen sich ide­al für Lang­zeit­be­lich­tun­gen ohne Fil­ter.
  3. Redu­zie­re die ISO-Ein­stel­lung: Stel­le dei­ne Kame­ra auf den nied­rigs­ten ISO-Wert (meist ISO 100 oder nied­ri­ger). Dadurch mini­mierst du die Licht­emp­find­lich­keit des Sen­sors und kannst die Belich­tungs­zeit ver­län­gern.
  4. Ver­wen­de eine klei­ne Blen­de: Wäh­le eine Blen­de von f/16 oder f/22, um das ein­fal­len­de Licht zu begren­zen. Dies hat den zusätz­li­chen Vor­teil, dass du eine grö­ße­re Schär­fen­tie­fe erhältst.
  5. Spie­le mit der Ver­schluss­zeit: Selbst bei kur­zen Lang­zeit­be­lich­tun­gen von 1/10 bis 1 Sekun­de kannst du span­nen­de Effek­te erzie­len, etwa bei flie­ßen­dem Was­ser oder vor­bei­fah­ren­den Fahr­zeu­gen.
  6. Tes­te Belich­tungs­rei­hen: Falls dein Bild zu hell wird, ver­su­che ver­schie­de­ne Ver­schluss­zei­ten und pas­se die Belich­tung an, um den per­fek­ten Effekt zu erzie­len.

Hin­weis: Obwohl Lang­zeit­be­lich­tun­gen ohne Fil­ter bei Tages­licht mög­lich sind, sind sie durch die hel­len Licht­ver­hält­nis­se ein­ge­schränkt. Die bei­den Rei­se­jour­na­lis­ten, Vor­trags­re­fe­ren­ten und Fil­me­ma­cher Petra & Ger­hard Zwer­ger-Scho­ne haben auf ihrem Blog­bei­trag eine aus­führ­li­che und umfas­sen­de Anlei­tung dazu erstellt.

Praxisbeispiele

Fließendes Wasser

Egal ob Fluss, See oder Meer: Flie­ßen­des Was­ser foto­gra­fie­ren mit einer Belich­tungs­zeit von zwei oder drei Sekun­den glät­tet alle Wel­len und erschafft einen ein­zig­ar­ti­gen Look. Lang­zeit­be­lich­tun­gen eig­nen sich per­fekt zum Foto­gra­fie­ren von Wel­len, die bei stür­mi­schen Wet­ter auf das See­ufer pral­len, aber auch Was­ser­fäl­le sehen immer unglaub­lich aus, wenn du sie mit Lang­zeit­be­lich­tung auf­nimmst.

Langzeitbelichtung Nacht: Sternenhimmel

Lang­zeit­be­lich­tun­gen eig­nen sich per­fekt, um den Ster­nen­him­mel ein­zu­fan­gen. An dunk­len Orten ohne Licht­ver­schmut­zung ent­fal­ten sich die Ster­ne beson­ders klar. Mit einer Belich­tungs­zeit von meh­re­ren Stun­den kannst du die Bewe­gung der Ster­ne in kreis­för­mi­gen Bah­nen dar­stel­len. Ein sepa­ra­ter Bei­trag zur Astro­fo­to­gra­fie mit detail­lier­ter Anlei­tung und Tipps kommt in Kür­ze 😉


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Kreative Ideen für Langzeitbelichtungen in der Natur

Lang­zeit­be­lich­tun­gen eröff­nen vie­le krea­ti­ve Mög­lich­kei­ten, egal ob Wol­ken am Him­mel foto­gra­fie­ren möch­test, zau­ber­haf­te Win­ter­land­schaf­ten ein­fan­gen willst, selbst die Blu­men­fo­to­gra­fie bie­tet dir tol­le Mög­lich­kei­ten mit Lang­zeit­be­lich­tung fes­seln­de Bil­der zu erzeu­gen. Der Blog­bei­trag Lang­zeit­auf­nah­men Motiv­ideen von digi­tipps Foto­gra­fie zeigt dir zahl­rei­che Inspi­ra­tio­nen für dei­ne nächs­te Lang­zeit­be­lich­tung-Ses­si­on.

Kostenlose Checkliste für deine nächste Langzeitbelichtung

  • Ideen für Moti­ve vor­ab sam­meln
  • Kame­ra mit manu­el­lem Modus (M)
  • Sta­bi­ler Unter­grund oder Sta­tiv
  • ND-Fil­ter für Tages­licht­auf­nah­men
  • Fern­aus­lö­ser oder Selbst­aus­lö­ser (2–10 Sekun­den Ver­zö­ge­rung).
  • Kame­ra­ein­stel­lun­gen über­prü­fen
    • ISO: Nied­rig (100–200)
    • Blen­de: Zwi­schen f/8 und f/16
    • Ver­schluss­zeit: Ab 1 Sekun­de je nach Motiv
  • Wet­ter und Licht­be­din­gun­gen vor Ort prü­fen
  • Akku gela­den und Spei­cher­kar­te leer

Lade dir eine aus­führ­li­che Check­lis­te für Lang­zeit­be­lich­tung als pdf her­un­ter.

Fehlervermeidung

Häufige Anfängerfehler

  • Sta­tiv­bei­ne nicht rich­tig ver­rie­geln: Ver­giss nicht, dein Sta­tiv oder Mon­ta­ge­sys­tem rich­tig zu sichern. Bei Lang­zeit­be­lich­tun­gen kann selbst eine klei­ne Erschüt­te­rung dein Bild rui­nie­ren. Ver­wen­de ein sta­bi­les Sta­tiv und ver­rie­ge­le alle Ein­stell­punk­te fest. Eini­ge Sta­ti­ve haben sogar Haken für zusätz­li­ches Gewicht. Stel­le alles ein und siche­re es, bevor du aus­löst.
  • Den Sucher nicht abde­cken: Bei Belich­tungs­zei­ten über 30 Sekun­den kann ein offe­ner Sucher zu Licht­lecks füh­ren. Decke ihn ab, um selt­sa­me Farb­fle­cken zu ver­mei­den. Man­che Kame­ras haben einen ein­ge­bau­ten Ver­schluss, ansons­ten kannst du schwar­zes Kle­be­band ver­wen­den.
  • Nicht auf manu­el­len Fokus umschal­ten: Mit ND-Fil­tern sieht dei­ne Kame­ra oft nur Dun­kel­heit. Stel­le den Fokus vor dem Anbrin­gen der Fil­ter ein und wechs­le dann in den manu­el­len Fokus­mo­dus. So ver­mei­dest du unschar­fe Bil­der.
  • Die fal­sche Blen­de ein­stel­len: Eine klei­ne­re Blen­de ver­län­gert zwar die Belich­tungs­zeit, aber ab f/16 kann opti­sche Beu­gung dein Bild unscharf machen. Bleib bei f/11 und pas­se lie­ber ISO oder Fil­ter an, wenn du län­ge­re Belich­tun­gen brauchst.
  • Ver­ges­sen, den ISO-Wert anzu­pas­sen: Der ISO-Wert kann bei Lang­zeit­be­lich­tun­gen sehr nütz­lich sein. Nut­ze den opti­ma­len ISO-Bereich dei­ner Kame­ra, meist zwi­schen 50 und 200 bei hoch­wer­ti­gen Model­len.
  • Bild­sta­bi­li­sie­rung ein­ge­schal­tet las­sen: Über­ra­schen­der­wei­se soll­test du bei Lang­zeit­be­lich­tun­gen die Bild­sta­bi­li­sie­rung aus­schal­ten. Sie kann auf dem Sta­tiv zu Vibra­tio­nen füh­ren. Ein gut gesi­cher­tes Sta­tiv braucht kei­ne zusätz­li­che Sta­bi­li­sie­rung.
  • Nur ein Foto machen: Expe­ri­men­tie­re mit ver­schie­de­nen Ein­stel­lun­gen, um zu ler­nen und das Bes­te für dei­ne Kame­ra zu fin­den. Mache auch nor­ma­le Auf­nah­men als Back­up. Sie kön­nen bei der Nach­be­ar­bei­tung sehr nütz­lich sein, falls uner­war­te­te Unschär­fen auf­tre­ten.

Fehlervermeidung auf Fortgeschrittene

Kondensation bei kalten Temperaturen

  • Ursa­che: Bei Käl­te bil­det sich oft Kon­dens­was­ser auf der Lin­se, ins­be­son­de­re wenn die Kame­ra von einem kal­ten Außen­be­reich in einen wär­me­ren Innen­be­reich gebracht wird.
  • Lösung: Ver­wen­de Anti-Beschlag-Tücher oder hei­ze die Kame­ra vor­sich­tig mit Hand­wär­mern. Bewah­re die Kame­ra in einer luft­dich­ten Plas­tik­tü­te auf, bevor du sie in war­me Innen­räu­me bringst.

Farbstiche bei ND-Filtern

  • Ursa­che: Güns­ti­ge ND-Fil­ter kön­nen star­ke Farb­sti­che ver­ur­sa­chen (z. B. Grün­stich oder Magen­ta­stich).
  • Lösung: Inves­tie­re in qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Fil­ter oder kor­ri­gie­re die Far­ben in der Nach­be­ar­bei­tung, z. B. mit dem Weiß­ab­gleich oder Farb­fil­tern in Ligh­t­room.

Bewegungsunschärfe trotz Stativ

  • Ursa­che: Selbst klei­ne Vibra­tio­nen, z. B. durch Wind oder den Ver­schluss­me­cha­nis­mus, kön­nen Bewe­gungs­un­schär­fe erzeu­gen.
  • Lösung: Nut­ze einen Fern­aus­lö­ser oder den Selbst­aus­lö­ser der Kame­ra (min­des­tens 2 Sekun­den). Zusätz­lich kannst du die Spie­gel­vor­aus­lö­sung akti­vie­ren, falls du mit einer DSLR arbei­test.

Übergroße Lichtquellen

  • Ursa­che: Bei sehr lan­gen Belich­tungs­zei­ten kön­nen hel­le Licht­quel­len wie Stra­ßen­la­ter­nen oder der Mond über­strahlt wir­ken.
  • Lösung: Redu­zie­re die Belich­tungs­zeit, nut­ze klei­ne­re Blen­den­öff­nun­gen oder decke Licht­quel­len wäh­rend eines Teils der Belich­tungs­zeit ab (Light Pain­ting-Tech­nik).

Falsche Fokuswahl bei Nacht

  • Ursa­che: Bei Lang­zeit­be­lich­tun­gen in der Dun­kel­heit kann der Auto­fo­kus ver­sa­gen, und manu­el­les Fokus­sie­ren erfor­dert Erfah­rung.
  • Lösung: Stel­le den Fokus manu­ell auf „unend­lich“ (∞), aber über­prü­fe die genaue Schär­fe in der Live-View-Anzei­ge. Nut­ze eine Taschen­lam­pe, um das gewünsch­te Objekt für den Fokus zu beleuch­ten.

Nachbearbeitung für Langzeitbelichtungen

Das Foto­gra­fie­ren ist nur der ers­te Schritt bei der Erstel­lung eines Lang­zeit­be­lich­tungs­fo­tos, Fotos wer­den näm­lich erst durch die Nach­be­ar­bei­tung leben­dig. Für dei­nen Nach­be­ar­bei­tungs-Work­flow gibt es eine Rei­he an Tools. Ich nut­ze für die Bild­be­ar­bei­tung ent­we­der Ado­be Ligh­t­room (sie­he mei­nen Bei­trag über Bild­be­ar­bei­tung am Note­book) oder Snap­seed (lese hier­für mei­nen Bei­trag über Bild­be­ar­bei­tung am Han­dy). Wie du dei­ne Fotos bear­bei­test, hängt von dei­nem per­sön­li­chen Geschmack ab, aber ich emp­feh­le das Erhö­hen des Kon­trasts und das Ver­rin­gern der High­lights, um Details in den hel­len Flä­chen zu erhal­ten.

Fazit

Lang­zeit­be­lich­tungs­fo­to­gra­fie ist eine fas­zi­nie­ren­de Tech­nik, mit der du atem­be­rau­ben­de Fotos erstel­len kannst. Mit der rich­ti­gen Aus­rüs­tung, etwas Expe­ri­men­tie­ren und Krea­ti­vi­tät kannst du erstaun­li­che Lang­zeit­fo­tos erstel­len. Ganz gleich, ob du die Bewe­gung von Was­ser, Ster­nen oder Wol­ken ein­fan­gen möch­test, Lang­zeit­be­lich­tun­gen bie­ten dir eine ein­zig­ar­ti­ge und fes­seln­de Mög­lich­keit, die Momen­te des Lebens ein­zu­fan­gen.

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Häufig gestellte Fragen zur Langzeitbelichtung

Welchen ND-Filter verwende ich für Langzeitbelichtung?

- ND8 kann bei mäßig hel­len Bedin­gun­gen ver­wen­det wer­den. Die­ser Fil­ter eig­net sich zum Erfas­sen sub­ti­ler Bewe­gungs­un­schär­fe in Was­ser­fäl­len oder Flüs­sen bei Tages­licht. Es behält den­noch eini­ge Tex­tu­ren und Details.
- ND64 ist ide­al, wenn du das Tages­licht, das in die Lin­se ein­dringt, redu­zie­ren musst. Die­ser Fil­ter ist viel­sei­tig ein­setz­bar und kann bei ver­schie­de­nen Licht­ver­hält­nis­sen ein­ge­setzt wer­den, um Bewe­gungs­un­schär­fe in Was­ser oder Wol­ken zu erzie­len.
- ND1000 ist ein leis­tungs­star­kes Werk­zeug bei hel­lem Son­nen­licht. Es ermög­licht eine ultra­lan­ge Belich­tung und erzeugt dra­ma­ti­sche Effek­te wie das Glät­ten von tur­bu­len­tem Was­ser oder das Malen wun­der­schö­ner Strei­fen in sich bewe­gen­den Wol­ken.

Was ist die beste Verschlusszeit für eine Langzeitbelichtung?

Um eine opti­ma­le Lang­zeit­be­lich­tung zu errei­chen, wird eine Ver­schluss­zeit zwi­schen 1 und 30 Sekun­den emp­foh­len, da so mehr Bewe­gung in den Bil­dern ein­ge­fan­gen wird als bei einer kur­zen Ver­schluss­zeit von bei­spiels­wei­se 1/250s.
Mein Tipp ist:
- Flie­ßen­des Was­ser: 1–30 Sekun­den
- Wol­ken­be­we­gun­gen: 20 Sekun­den bis meh­re­re Minu­ten
- Stern­spu­ren: 15 Minu­ten bis meh­re­re Stun­den

Welchen ISO-Wert sollte man bei Langzeitbelichtung verwenden?

Hal­te dei­ne ISO-Ein­stel­lun­gen so nied­rig wie mög­lich. Für Lang­zeit­be­lich­tun­gen ver­wen­de ich ISO 100.

Kann ich mit einem Smartphone Langzeitbelichtung machen?

Lang­zeit­be­lich­tung ist eine groß­ar­ti­ge Mög­lich­keit, einem Han­dy­fo­to ein Gefühl von Bewe­gung und Dra­ma­tik zu ver­lei­hen. Egal, ob du einen Was­ser­fall, oder vor­bei­zie­hen­de Wol­ken foto­gra­fierst: eine Lang­zeit­be­lich­tung kann dazu bei­tra­gen, ein Gefühl von Bewe­gung zu erzeu­gen.

Welche Kameraeinstellungen verwende ich für Langzeitbelichtung bei Tageslicht?

An einem hel­len, son­ni­gen Tag ist es nor­ma­ler­wei­se ein­fach, eine kur­ze Ver­schluss­zeit zu ver­wen­den. Bei viel Umge­bungs­licht kannst du viel­leicht die Belich­tungs­ein­stel­lun­gen 1/400, f/8 und ISO 100 ver­wen­den, um die Bewe­gung der Wel­len ein­zu­frie­ren, die auf eine fel­si­ge Küs­te rol­len,

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