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Fotografieren im Regen: Erschaffe stimmungsvolle Aufnahmen

Fotografieren bei Regen
Lese­dau­er: 11 Minu­ten

Gehörst du auch zu den Men­schen, die bei Regen die Kame­ra lie­ber zu Hau­se las­sen? Dann ver­passt du viel­leicht die stim­mungs­volls­ten Bil­der dei­ner Regi­on. Denn das Foto­gra­fie­ren im Regen bie­tet dir weit mehr als nur nas­se Hosen: Wei­ches Licht, sat­te Far­ben, glän­zen­de Ober­flä­chen, und vor allem Moti­ve, die bei Son­nen­schein schlicht nicht exis­tie­ren. Klar, das Wet­ter stellt dich vor Her­aus­for­de­run­gen. Aber genau dar­um geht es in die­sem Bei­trag: Wie du mit ein­fa­chen Mit­teln und ohne Spe­zi­al­aus­rüs­tung beim Foto­gra­fie­ren bei schlech­tem Wet­ter über­zeu­gen­de Natur­auf­nah­men machst, und war­um sich gera­de der Schritt raus bei Regen beson­ders lohnt.

Inhalts­ver­zeich­nis

Warum sich Fotografieren bei Regen lohnt

Es gibt vie­le gute Grün­de, bei Regen zur Kame­ra zu grei­fen, auch wenn es auf den ers­ten Blick wenig ein­la­dend wirkt. Das nas­se Wet­ter ver­än­dert nicht nur die Licht­stim­mung, son­dern öff­net dir krea­ti­ve Mög­lich­kei­ten, die dir bei Son­nen­schein ver­bor­gen blei­ben. Ja, der inne­re Schwei­ne­hund ist real, ich ken­ne das selbst. Aber gera­de wenn die Moti­va­ti­on fehlt, lohnt es sich oft beson­ders, den ers­ten Schritt zu machen.

Ungewöhnliche Motive, die du nur bei Regen entdeckst

Regen bringt Details zum Vor­schein, die bei tro­cke­nem Wet­ter über­se­hen wer­den: glän­zen­de Blät­ter, fei­ne Trop­fen, Spie­ge­lun­gen in Pfüt­zen. Statt die Kame­ra im Schrank zu las­sen, lohnt es sich, mit offe­nen Augen durch die Natur zu gehen. Du wirst über­rascht sein, wie vie­le neue Moti­ve sich zei­gen, wenn du bereit bist, genau­er hin­zu­se­hen. Und oft sind es gera­de die­se unschein­ba­ren Momen­te, die dei­ne Bil­der beson­ders machen.

Intensivere Farben und Kontraste

Durch die Feuch­tig­keit wir­ken Far­ben kräf­ti­ger und sat­ter – das Grün der Blät­ter, das Braun der Erde, das Blau zwi­schen den Wol­ken. Regen dämpft das Licht, aber bringt gleich­zei­tig Tie­fe ins Bild. Beson­ders in Kom­bi­na­ti­on mit dunk­len Him­meln oder leuch­ten­den Farb­ak­zen­ten ent­ste­hen Kon­tras­te, die du so nur bei schlech­tem Wet­ter fin­dest.

Einzigartige Lichtverhältnisse und Stimmungen

Wei­ches Licht, dra­ma­ti­sche Wol­ken, Nebel­schlei­er im Wald: Regen schafft eine Bild­stim­mung, die du weder pla­nen noch künst­lich erzeu­gen kannst. Der Wech­sel von Licht und Schat­ten ver­leiht dei­nen Auf­nah­men Span­nung. Ob du einen nebel­ver­han­ge­nen Pfad foto­gra­fierst oder das dif­fu­se Licht durch die Baum­kro­nen – die­se Momen­te sind oft flüch­tig, aber unglaub­lich ein­drucks­voll.

Weniger Störungen und mehr Ruhe

Ein Vor­teil, den vie­le unter­schät­zen: Bei Regen sind weni­ger Men­schen drau­ßen unter­wegs. Du hast Orte oft ganz für dich allein – kein Tru­bel, kei­ne Spa­zier­gän­ger im Bild. Das schafft Raum für Kon­zen­tra­ti­on, Beob­ach­tung und ruhi­ge­re Kom­po­si­tio­nen. Und mit etwas Glück las­sen sich auch Tie­re bli­cken, die du sonst sel­ten siehst.

Kreativität durch Herausforderung

Regen for­dert dich her­aus – tech­nisch, men­tal, krea­tiv. Du musst impro­vi­sie­ren, dei­ne Kom­fort­zo­ne ver­las­sen, viel­leicht auch schei­tern. Aber gera­de dadurch lernst du, fle­xi­bler und auf­merk­sa­mer zu foto­gra­fie­ren. Vie­le mei­ner Lieb­lings­bil­der sind bei Wet­ter ent­stan­den, bei dem ich am liebs­ten zuhau­se geblie­ben wäre. Der Regen belohnt, wenn man sich auf ihn ein­lässt.

Ausrüstung & Schutz: trocken bleiben und frei fotografieren

Nie­sel­re­gen oder Dau­er­re­gen: Wenn dei­ne Kame­ra geschützt ist und du selbst nicht frierst, kannst du dich ganz auf Bild­idee und Kom­po­si­ti­on kon­zen­trie­ren. Du brauchst kei­ne teu­re Spe­zi­al­aus­rüs­tung, wohl aber durch­dach­te Basics und ein paar bewähr­te Tipps aus der Pra­xis, um dich und dei­ne Tech­nik wäh­rend dem Foto­gra­fie­ren bei Regen tro­cken zu hal­ten, ohne beim Foto­gra­fie­ren ein­ge­schränkt zu sein.

Ausrüstungsschutz

  • Regen­schutz­hül­le oder Dusch­hau­be: Eine was­ser­dich­te Kame­rahül­le ist ide­al, eine ein­fa­che Dusch­hau­be aus dem Hotel tut es zur Not eben­so. Wich­tig ist, dass Objek­ti­v­-Ring und Bedien­ele­men­te frei blei­ben.
  • Mikro­fa­ser­tü­cher griff­be­reit: Damit kannst du Trop­fen schnell abwi­schen, ohne Krat­zer zu ris­kie­ren.
  • Hand­tuch mit­neh­men: Ein klei­nes Hand­tuch in der Tasche ist Gold wert, vor allem bei star­kem Regen.
  • Sili­ca-Gel-Päck­chen in der Kame­ra­ta­sche: Sie bin­den Feuch­tig­keit und hel­fen, Kon­den­sa­ti­on zu ver­mei­den, beson­ders bei Tem­pe­ra­tur­wech­seln.

Persönliche Ausrüstung

  • Was­ser­dich­te Jacke mit Kapu­ze: Funk­tio­niert als mobi­le “Kame­ra­ga­ra­ge”, wenn es plötz­lich stär­ker schüt­tet.
  • Dün­ne, grif­fi­ge Regen­hand­schu­he: Hal­ten warm, ohne die Tas­ten­be­die­nung zu erschwe­ren.
  • Fes­te, dich­te Schu­he: Tro­cke­ne Füße = län­ge­re Kon­zen­tra­ti­on = bes­se­re Bil­der.

Nützliche Extras

ExtraWar­um es hilft
Sta­bi­les Alu‑ oder Car­bon­sta­tivbei wenig Licht län­ge­re Belich­tun­gen ohne Ver­wa­ckeln
Durch­sich­ti­ger Regen­schirmschützt dich & Kame­ra, lässt Licht unver­fälscht durch
Ersatz­ak­ku in der Jacken­innentascheKäl­te & Näs­se ent­la­den Akkus schnel­ler
Gegen­licht­blen­deHält Trop­fen von der Front­lin­se fern und schluckt gleich­zei­tig Streu­licht

💡 Mer­ke: Gute Regen­fotos ent­ste­hen nicht durch Pro­fi-Aus­rüs­tung, son­dern dadurch, dass du tro­cken bleibst, die Lin­se sau­ber hältst und dich traust, in der Näs­se zu foto­gra­fie­ren.

Kreative Ideen für Landschaftsfotografie bei Regen

Landschaftsfotografie bei Regen
Regen­wol­ken über dem Chiem­see

Regen ver­än­dert die Natur, aber nur, wenn du genau hin­schaust. Trop­fen, Spie­ge­lun­gen, glän­zen­de Ober­flä­chen oder dif­fu­ses Licht: All das sind kei­ne Kom­pro­mis­se, son­dern Chan­cen für span­nen­de, unge­wöhn­li­che Moti­ve, beim Foto­gra­fie­ren im Regen. Der Schlüs­sel liegt nicht dar­in, mit Gewalt ein Bild zu machen, son­dern zu erken­nen, was sich dir anbie­tet. Hier fin­dest du fünf kon­kre­te Ideen, die du direkt beim nächs­ten Regen­schau­er aus­pro­bie­ren kannst.

Makroaufnahmen von Regentropfen

Regen ver­än­dert die Tex­tur von Blät­tern und Blü­ten. Foto­gra­fie­re die­sel­be Pflan­ze wäh­rend eines Regen­schau­ers und noch ein­mal, nach­dem der Regen auf­ge­hört hat., und ach­te dar­auf, wie Licht, Glanz und Far­be sich ver­än­dern. Beson­ders auf­fäl­lig ist das bei Pflan­zen mit wachs­ar­ti­ger Ober­flä­che (zum Bei­spiel Magno­li­en­blät­ter) oder bei behaar­ten Stän­geln, an denen Trop­fen hän­gen blei­ben. Arbei­te hier mit einer mitt­le­ren Blen­de (f/5.6–f/8), um sowohl Trop­fen als auch Blatt­struk­tur scharf abzu­bil­den.

💡 Mein Tipp:
Stel­le manu­ell scharf, arbei­te mit einem klei­nen Abstand und ver­su­che, das Refle­xi­ons­mo­tiv inner­halb des Trop­fens zu plat­zie­ren.

Mehr zum The­ma fin­dest du in mei­nem Bei­trag über Makro­fo­to­gra­fie.

Pflanzen im Regen

Regen ver­än­dert die Tex­tur von Blät­tern und Blü­ten. Foto­gra­fie­re die­sel­be Pflan­ze mit und nach einem Schau­er – und ach­te dar­auf, wie Licht, Glanz und Far­be sich ver­än­dern. Beson­ders auf­fäl­lig ist das bei Pflan­zen mit wachs­ar­ti­ger Ober­flä­che (bei­spiels­wei­se Magno­li­en­blät­ter) oder bei behaar­ten Stän­geln, an denen Trop­fen hän­gen blei­ben. Arbei­te hier mit einer mitt­le­ren Blen­de (f/5.6–f/8), um sowohl Trop­fen als auch Blatt­struk­tur scharf abzu­bil­den.

Motiv­aus­wahl mit Wir­kung:

  • Blät­ter mit Trop­fen am Rand wir­ken span­nen­der als sol­che mit Trop­fen in der Flä­che. Sie erzäh­len eine ande­re Geschich­te als sol­che, auf denen es flä­chig haf­tet (Stich­wort: Lotus-Effekt).
  • Ach­te auf Blatt­far­ben mit hohem Kon­trast zum Hin­ter­grund: Grün­tö­ne vor nas­sem, dunk­lem Boden oder Blü­ten­far­ben vor Nebel.
💡 Mein Tipp:
Ver­wen­de einen Reflek­tor (z. B. Rück­sei­te eines Notiz­buchs), um Licht auf die Schat­ten­sei­te der Pflan­ze zu len­ken: so ent­ste­hen plas­ti­sche­re Bil­der.

Spiegelungen in Pfützen

Pfüt­zen sind kei­ne Spie­gel, sie wer­den es erst, wenn du sie rich­tig ein­setzt. Geh auf Augen­hö­he zur Ober­flä­che, nut­ze eine Brenn­wei­te zwi­schen 35 und 70 mm, und posi­tio­nie­re die Kame­ra extrem flach, weni­ge Zen­ti­me­ter über dem Boden. Ent­schei­dend ist nicht das Motiv in der Spie­ge­lung, son­dern das Zusam­men­spiel von Refle­xi­on und Umge­bung. Ein ver­wa­sche­ner Baum, ein Ast im Vor­der­grund oder Laub auf der Was­ser­flä­che kann das Bild leben­dig machen.

💡 Mein Tipp:
Wenn das Was­ser zu unru­hig ist, nut­ze eine län­ge­re Ver­schluss­zeit (1/4 s – 2 s) und war­te, bis der Regen nach­lässt. Das beru­higt die Was­ser­ober­flä­che und ver­stärkt den Spie­ge­lungs­ef­fekt.

Wie du Spie­ge­lun­gen gezielt gestal­test und wel­che Per­spek­ti­ven beson­ders span­nend sind, erfährst du in mei­nem Bei­trag über Was­ser­spie­ge­lung.

Tierfotografie bei Regen

Vie­le Tier­ar­ten sind bei leich­tem Regen weni­ger scheu, weil Umge­bungs­ge­räu­sche gedämpft wer­den und der Geruchs­sinn ihrer Fein­de gestört ist. Beson­ders gut zu beob­ach­ten:

  • Amseln und Sing­dros­seln: Bei Regen häu­fi­ger am Boden auf Fut­ter­su­che. Ach­te auf Bewe­gun­gen unter Büschen.
  • Krö­ten und Mol­che: Bei war­mem Som­mer­re­gen ger­ne auf Wald­we­gen unter­wegs.
  • Rehe: Oft auf Wald­lich­tun­gen oder auf Fel­dern zu sehen. Sie tre­ten aus der Deckung, da der Regen weni­ger ner­vig ist, als das stän­di­ge Trop­fen von den Bäu­men.
  • Schne­cken & Käfer: Aktiv in Wie­sen­be­rei­chen: gut geeig­net für Nah­auf­nah­men mit star­kem Unschär­fe­ver­lauf (f/2.8–f/4).
💡 Mein Tipp:
Nut­ze Deckung (bei­spiels­wei­se unter Bäu­men oder Vor­sprün­gen), um Tie­re unauf­fäl­lig zu beob­ach­ten. Ver­wen­de einen mitt­le­ren ISO-Wert (800‑1600), um bei wenig Licht noch kur­ze Ver­schluss­zei­ten zu errei­chen, sonst ris­kierst du Ver­wack­lun­gen oder Bewe­gungs­un­schär­fe.

Wei­ter­füh­ren­de Tipps fin­dest du im Bei­trag über Tie­re foto­gra­fie­ren

Nebelstimmungen im Wald

Direkt nach einem Regen­schau­er bil­det sich bei sin­ken­der Tem­pe­ra­tur oft Boden­ne­bel – vor allem auf Wie­sen oder in Sen­ken. Nut­ze das gezielt für Bil­der mit Tie­fe: Plat­zie­re einen schar­fen Vor­der­grund (z. B. ein nas­ses Gras­bü­schel), einen mar­kan­ten Mit­tel­grund (zum Bei­spiel Baum­grup­pe) und las­se den Nebel als dif­fus ver­schwim­men­den Hin­ter­grund ste­hen. War­te nicht zu lan­ge – der Nebel ver­zieht sich oft in weni­gen Minu­ten. Sta­tiv und Fern­aus­lö­ser hel­fen, bei län­ge­rer Belich­tungs­zeit (z. B. 1/2 s) die nöti­ge Schär­fe zu erhal­ten.

Was funk­tio­niert beson­ders gut:

  • Allein­ste­hen­de Bäu­me oder Pfa­de, die sich im Nebel ver­lie­ren
  • Licht­strah­len, die durch den feuch­ten Wald bre­chen
💡 Mein Tipp:
Stel­le den Weiß­ab­gleich auf “bewölkt” oder pas­se ihn manu­ell an, damit der Nebel nicht zu kühl wirkt. Eine leicht unter­be­lich­te­te Auf­nah­me erhält oft mehr Tie­fe. Nut­ze dafür den Belich­tungs­kor­rek­tur­knopf (–0,3 bis –1 EV).

Wenn du mehr über Bild­kom­po­si­ti­on und Tie­fen­wir­kung erfah­ren möch­test, wirf einen Blick in mei­ne vier­tei­li­ge Rei­he zur Bild­ge­stal­tung

Regenbogen nach dem Schauer

Ein Regen­bo­gen ist kein Zufall. Du brauchst drei Din­ge: Son­ne tief am Hori­zont, Regen­wol­ken in ent­ge­gen­ge­setz­ter Rich­tung, und die Kame­ra im Rücken zur Son­ne. Öff­ne die Wet­ter­ra­dar-App, ach­te auf Regen­be­we­gung und Posi­tio­nie­re dich so, dass du freie Sicht nach Osten (bei Abend­licht) oder nach Wes­ten (bei Mor­gen­licht) hast.

Stell die Belich­tung auf den Him­mel, nicht auf den Vor­der­grund, sonst wirkt der Regen­bo­gen blass. Erhö­he gege­be­nen­falls die Sät­ti­gung leicht in der Nach­be­ar­bei­tung — aber nie über­trei­ben.

Wis­sens­wer­tes:

  • Ein Regen­bo­gen ist nur sicht­bar, wenn die Son­ne im Rücken steht und es gleich­zei­tig reg­net
  • Beson­ders schön wir­ken Regen­bö­gen über Fel­dern, Seen oder leich­tem Nebel

💡 Pra­xis­tipps:

  • Nut­ze eine klei­ne­re Blen­de (f/8–f/11), um das gesam­te Farb­spek­trum scharf ein­zu­fan­gen.
  • Pola­ri­sa­ti­ons­fil­ter kön­nen den Kon­trast ver­stär­ken, aber auch Tei­le des Regen­bo­gens ver­schwin­den las­sen – tes­te es vor Ort.
  • Wenn du mit dem Smart­phone foto­gra­fierst: fixie­re den Fokus auf die Wol­ken­kan­te und belich­te nicht auf die Son­ne – sonst ver­blasst der Bogen.

Noch mehr Motiv­ideen für das Foto­gra­fie­ren bei Regen fin­dest du im Bei­trag von IG Foto­gra­fie.

Technik im Griff: Kameraeinstellungen bei Regenwetter

Regen fotografieren Einstellungen

Regen ver­än­dert nicht nur die Stim­mung in der Natur, son­dern auch die Art, wie du foto­gra­fierst. Licht­ver­hält­nis­se ändern sich stän­dig, Trop­fen ver­wir­beln im Bild, die Far­ben wir­ken anders als bei Son­ne. Umso wich­ti­ger ist es, dass du dei­ne Kame­ra im Griff hast. Nicht tech­nisch per­fekt, son­dern so, dass du fle­xi­bel und bewusst auf die Bedin­gun­gen reagierst. Genau dar­um geht’s in die­sem Abschnitt.

Verschlusszeit

Die Ver­schluss­zeit hängt davon ab, wel­chen Effekt zu fest­hal­ten möch­test:

  • Län­ge­re Ver­schluss­zei­ten (1/15 Sekun­den bis 1/60 Sekun­den) füh­ren zu Bewe­gungs­un­schär­fe, was den Ein­druck von flie­ßen­dem Regen ver­stärkt und eine dra­ma­ti­sche Atmo­sphä­re erzeugt.
  • Kur­ze Ver­schluss­zei­ten (1/500 Sekun­den bis 1/1000 Sekun­den) frie­ren Regen­trop­fen in der Luft ein und las­sen sie scharf und deut­lich erschei­nen.
💡 Mein Tipp:
Hal­te beim Foto­gra­fie­ren den ISO bewusst etwas höher, wenn du kur­ze Ver­schluss­zei­ten brauchst. Lie­ber ein leich­tes Rau­schen, als ein Bild, das ver­wa­ckelt oder den Moment ver­passt.

Blende

  • Eine offe­ne Blen­de (f/4 bis f/8) ist oft ide­al, um das Licht zu maxi­mie­ren, aber auch eine gerin­ge Tie­fen­schär­fe zu erzie­len. Dies führt zu schö­nen Bokeh, bei denen unschar­fe Regen­trop­fen oder Hin­ter­grund­de­tails stim­mungs­voll in Sze­ne gesetzt wer­den.
  • Eine geschlos­se­ne Blen­de (f/8 bis f/16) sorgt für grö­ße­re Schär­fen­tie­fe, wie bei­spiels­wei­se bei wei­ten Land­schafts­auf­nah­men im Regen.

ISO-Wert

Bei Regen kann das Licht schnell schwin­den, also soll­test du den ISO-Wert anpas­sen, um Belich­tungs­pro­ble­me zu ver­mei­den. Wäh­le einen nied­ri­gen ISO-Wert (ISO 100–400), um Bild­rau­schen zu ver­mei­den. Ach­te dar­auf, dass du den ISO-Wert nicht zu stark erhöhst, da dies bei Regen­bil­dern schnell zu Rau­schen füh­ren kann, beson­ders in den dunk­len Berei­chen. Tes­te ein­fach, wie hoch du den ISO-Wert stel­len kannst, ohne eine Beein­träch­ti­gung der Bild­qua­li­tät zu erhal­ten

Weißabgleich

Der auto­ma­ti­sche Weiß­ab­gleich funk­tio­niert für die Land­schafts­fo­to­gra­fie bei Regen oft am Bes­ten. Wenn dei­ne Bil­der jedoch zu kühl erschei­nen, kannst du den Weiß­ab­gleich auf “Wol­ken” stel­len, um dei­nen Bil­dern mehr Wär­me zu ver­lei­hen. Wich­tig ist immer, was du mit dei­nen Regen­fo­tos zum Aus­druck brin­gen willst. Ein kal­ter Novem­ber­re­gen wirkt ganz anders, als ein war­mer Mai-Regen.

💡 Mein Tipp:
Stel­le nicht zu Beginn alles manu­ell ein. Ich nut­ze oft den Zeit­au­to­ma­tik-Modus (A/Av), wäh­le eine offe­ne Blen­de und las­se die Kame­ra die Zeit anpas­sen. So reagie­re ich schnel­ler, wenn sich das Licht ändert.[/su_box

Blitzfotografie im Regen

Bei Blitz­fo­to­gra­fie im Regen wird der Blitz ver­wen­det, um die Regen­trop­fen her­vor­zu­he­ben und das Bild gleich­zei­tig dra­ma­ti­scher zu gestal­ten. Ach­te dar­auf, den Blitz von der Sei­te oder schräg von oben abzu­feu­ern, um Refle­xio­nen und Über­be­lich­tun­gen zu ver­mei­den. Für die rich­ti­ge Balan­ce zwi­schen Blitz und Umge­bungs­licht soll­te die Blitz­leis­tung oft etwas redu­ziert wer­den. Expe­ri­men­tie­re mit der Blitz­syn­chro­ni­sa­ti­on, um ver­schie­de­ne krea­ti­ve Effek­te zu erzie­len.

Autofokus & Bildstabilisator: Auf das Wesentliche fokussieren

Bei Regen kann der Auto­fo­kus leicht ins Stol­pern gera­ten – vor allem, wenn Trop­fen vor dem Motiv tan­zen. Nut­ze des­halb am bes­ten den Ein­zel­bild-Auto­fo­kus (AF‑S / One Shot), wenn du Zeit zum Fokus­sie­ren hast. Bei beweg­ten Sze­nen wie Trop­fen oder Tie­ren: lie­ber kon­ti­nu­ier­li­cher Auto­fo­kus (AF‑C / AI-Ser­vo).

Und falls dei­ne Kame­ra oder das Objek­tiv einen Bild­sta­bi­li­sa­tor hat, nut­ze ihn. Gera­de bei län­ge­ren Ver­schluss­zei­ten hilft er dir, das Bild ruhig zu hal­ten.

Schwarz-Weiß in der Regenfotografie

Schwarz-Weiß-Foto­gra­fie hat die Kraft, die Stim­mung eines Bil­des erheb­lich zu ver­än­dern. Für die Land­schafts­fo­to­gra­fie bei Regen ist die­se Tech­nik beson­ders effek­tiv, da du den Fokus auf die emo­tio­na­le Tie­fe der Sze­ne legen kannst. Wenn du dich für Schwarz­weiß ent­schei­dest, ach­te dar­auf, dass dein Bild genü­gend Kon­tras­te ent­hält, um die Sze­ne inter­es­sant zu machen. Regen­auf­nah­men mit star­ken Hell-Dun­kel-Unter­schie­den (z. B. Licht­strah­len durch Wol­ken oder dunk­le Sil­hou­et­ten) eig­nen sich beson­ders gut. Wenn du mehr über den krea­ti­ven Ein­satz von Schwarz-Weiß in der Natur­fo­to­gra­fie erfah­ren möch­test, lese mei­nen Bei­trag über Schwarz-Weiß-Foto­gra­fie.


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Fotografieren im Regen: Bildkomposition

Regen kann dei­ne Natur­fo­tos in etwas ganz Beson­de­res ver­wan­deln. Hier sind eini­ge Tipps, wie du dei­ne Bil­der beim Foto­gra­fie­ren im Regen ein­drucks­voll gestal­ten kannst:

Nutzung von Linien und Formen

Regen schafft oft inter­es­san­te Lini­en und For­men in der Natur. Ach­te auf:

  • Rinn­sa­le auf Blät­tern oder Baum­stäm­men
  • Mus­ter von Regen­trop­fen auf Ober­flä­chen
  • Wel­len­för­mi­ge Refle­xio­nen in Pfüt­zen

Ver­su­che, die­se natür­li­chen Lini­en so in dei­nem Bild zu plat­zie­ren, dass sie den Blick des Betrach­ters füh­ren.

Farbkontraste im Regen

Nas­se Ober­flä­chen erschei­nen oft sat­ter in der Far­be. Nut­ze das, um Kon­tras­te zu beto­nen:

  • Suche nach bun­ten Ele­men­ten, die sich vom grau­en Him­mel abhe­ben
  • Ach­te auf den Kon­trast zwi­schen nas­sen, dunk­len Berei­chen und hel­le­ren Ele­men­ten

Framing mit Regenschirmen oder Fenstern

Obwohl wir uns auf Natur­fo­to­gra­fie kon­zen­trie­ren, kön­nen die­se Ele­men­te nütz­lich sein:

  • Ein Regen­schirm kann als natür­li­cher Rah­men die­nen und gleich­zei­tig die Regen­si­tua­ti­on beto­nen
  • Foto­gra­fie­re durch ein regen­nas­ses Fens­ter, um eine zusätz­li­che Ebe­ne in dein Bild zu brin­gen

Denk dar­an, dass die­se Tech­ni­ken Werk­zeu­ge sind, die du krea­tiv ein­set­zen kannst. Expe­ri­men­tie­re und fin­de her­aus, was am bes­ten zu dei­nem per­sön­li­chen Stil und der jewei­li­gen Regen­si­tua­ti­on passt. In der Bei­trags­rei­he über Bild­kom­po­si­ti­on lernst du in 4 Tei­len pra­xis­na­he alles, was zu du dem The­ma wis­sen soll­test.

Fotografieren bei schlechten Wetter: Nachbearbeitung von Regenfotos

Die Nach­be­ar­bei­tung von Regen­fo­tos bie­tet dir die Mög­lich­keit, die Stim­mung und Atmo­sphä­re dei­ner Auf­nah­men noch wei­ter zu ver­stär­ken. Gera­de bei Fotos, die im Regen ent­stan­den sind, kön­nen klei­ne Anpas­sun­gen oft eine gro­ße Wir­kung erzie­len. Die Regen­auf­nah­men, die du drau­ßen machst, kön­nen in der Bear­bei­tung noch mehr Tie­fe und Dra­ma­tik erhal­ten.

Kontrast- und Farboptimierung

Regen­fo­tos kön­nen manch­mal etwas flau wir­ken. Mit ein paar ein­fa­chen Anpas­sun­gen holst du mehr aus dei­nen Bil­dern her­aus:

  • Erhö­he vor­sich­tig den Kon­trast, um die Struk­tu­ren im Bild zu beto­nen.
  • Ver­stär­ke die Sät­ti­gung leicht, um die durch den Regen inten­si­vier­ten Far­ben noch mehr zur Gel­tung zu brin­gen.
  • Spiel mit den Lich­tern und Schat­ten, um die Stim­mung zu ver­stär­ken.

Hervorheben von Regentropfen

Manch­mal sind Regen­trop­fen auf dem Foto nicht so deut­lich zu sehen wie in der Rea­li­tät. Hier ein paar Tipps:

  • Erhö­he lokal die Klar­heit oder Struk­tur in den Berei­chen mit Regen­trop­fen.
  • Expe­ri­men­tie­re mit der Schär­fe, um die Trop­fen deut­li­cher her­vor­tre­ten zu las­sen.
  • Nut­ze den Pin­sel-Werk­zeug, um ein­zel­ne Trop­fen gezielt auf­zu­hel­len.

Stimmungsvolle Schwarzweiß-Konvertierung

Regen­auf­nah­men eig­nen sich oft her­vor­ra­gend für Schwarz­weiß-Kon­ver­tie­run­gen:

  • Spiel mit dem Kon­trast zwi­schen hel­len und dunk­len Berei­chen.
  • Nut­ze Gra­da­ti­ons­kur­ven, um die Mit­tel­tö­ne anzu­pas­sen und mehr Tie­fe ins Bild zu brin­gen.
  • Expe­ri­men­tie­re mit Farb­fil­tern in der Schwarz­weiß-Kon­ver­tie­rung, um bestimm­te Ele­men­te her­vor­zu­he­ben.

Denk dar­an: Die Nach­be­ar­bei­tung soll dei­ne Regen­fo­tos ver­bes­sern, nicht völ­lig ver­än­dern. Bleib nah an der natür­li­chen Stim­mung, die du beim Foto­gra­fie­ren erlebt hast. Mit etwas Übung fin­dest du schnell her­aus, wel­che Anpas­sun­gen dei­nen Bil­dern am bes­ten ste­hen.

Landschaftsfotografie bei Regen: Fotorezepte

Foto­gra­fiert Mit­te April mit dem Smart­phone, Abends:
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/800 Sekun­den
ISO: 50

Foto­gra­fiert Anfang April mit Canon EOS 2000D 18–55 Mil­li­me­ter, am Nach­mit­tag:
Blen­de: f/4,0
Belich­tungs­zeit: 1/40 Sekun­den
ISO: 200

Foto­gra­fiert Mit­te April mit Canon EOS 2000D 18–55 Mil­li­me­ter, am Nach­mit­tag:
Blen­de: f/11,0
Belich­tungs­zeit: 1/20 Sekun­den
ISO: 100

Foto­gra­fiert Ende Sep­tem­ber mit dem Smart­phone, Mit­tags:
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/100 Sekun­den
ISO: 100

Foto­gra­fiert Mit­te Novem­ber mit dem Smart­phone, Vor­mit­tags:
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/500 Sekun­den
ISO: 150

Foto­gra­fiert Mit­te April mit Canon EOS 2000D 18–55 Mil­li­me­ter, am Nach­mit­tag:
Blen­de: f/4,0
Belich­tungs­zeit: 1/500 Sekun­den
ISO: 800

Fazit

Das Foto­gra­fie­ren im Regen zeigt eine Welt vol­ler Chan­cen. Lass dich nicht von den Schwie­rig­kei­ten stop­pen, son­dern sieh sie als Chan­ce, dei­ne foto­gra­fi­schen Fähig­kei­ten zu ver­bes­sern. Nimm die Kame­ra, wenn ande­re zu Hau­se sind, und sieh die ver­steck­te Schön­heit der Natur im Regen. Dei­ne Geduld und dein Ein­satz loh­nen sich mit beson­de­ren Bil­dern.

Was ist dei­ne größ­te Her­aus­for­de­rung beim Foto­gra­fie­ren im Regen? Schrei­be es in die Kom­men­tar.

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Häufig gestellte Fragen

Wie fotografiert man bei Regen

Pas­se dei­ne Auf­nah­me­ein­stel­lun­gen an, um das bes­te Ergeb­nis zu erzie­len. Ach­te dar­auf, dass dein Objek­tiv sau­ber bleibt. Ein Sta­tiv sorgt zudem für sta­bi­le Auf­nah­men. Wenn der Regen zu stark wird, bre­che dei­ne Foto­ses­si­on ab, um dich und dei­ne Aus­rüs­tung zu schüt­zen.
Um dei­ne Kame­ra wäh­rend des Foto­gra­fie­rens vor Regen zu schüt­zen, ver­wen­de eine Regen­hül­le oder eine Plas­tik­tü­te mit Gum­mi­bän­dern, um sie abzu­dich­ten. Zum Trans­port ver­wen­de eine wet­ter­fes­te Kame­ra­ta­sche.

Wie kann ich Wassertropfen fotografieren?

1. Ver­schluss­zeit: 1/250 Sekun­de bis 1/500 Sekun­de (für grö­ße­re Regen­trop­fen), 1/800 Sekun­de bis 1/1250 Sekun­den (für klei­ne­re Regen­trop­fen)
2. Wäh­le eine Blen­de zwi­schen f/4 und f/8 für klei­ne­re Regen­trop­fen, f/11 bis f/16 für grö­ße­re Trop­fen.
3: Pas­se den ISO-Wert an, abhän­gig von den Licht­ver­hält­nis­sen zwi­schen 400 bis 800

Welche Blende verwende ich bei schlechtem Wetter?

Bei schlech­tem Wet­ter emp­feh­le ich eine grö­ße­re Blen­den­öff­nung zwi­schen f/4 und f/8 zu ver­wen­den. Dadurch kannst du auch bei schwie­ri­gen Licht­ver­hält­nis­sen kla­re­re und bes­ser belich­te­te Bil­der auf­neh­men.

Welchen ISO-Wert verwende ich bei schlechtem Wetter?

Je nach Licht­ver­hält­nis­se (zum Bei­spiel im Wald) eig­net sich ein ISO-Wert zwi­schen 400 und 800. In offe­ner Umge­bung reicht auch ein Wert zwi­schen 200 und 400.

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