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Sonnenuntergänge fotografieren mit Farben und Emotionen und Leidenschaft

Sonnenuntergang fotografieren
Lese­dau­er: 10 Minu­ten

Ein Son­nen­un­ter­gang ist ein magi­sches Schau­spiel, das du auf ganz unter­schied­li­che Arten und Wei­sen fest­hal­ten kannst. Du brauchst dazu kei­ne teu­re Kame­ra, denn du kannst auch einen Son­nen­un­ter­gang mit dem Han­dy foto­gra­fie­ren. In die­sem Bei­trag ver­ra­te ich dir hilf­rei­che Tipps zum Son­nen­un­ter­gang foto­gra­fie­ren, zei­ge ich dir die pas­sen­den Sonn­un­ter­gang Kame­ra­ein­stel­lun­gen und ver­ra­te dir Son­nen­un­ter­gang Foto Ideen und Foto­re­zep­te.

Alle Tei­le der Serie:

Inhalts­ver­zeich­nis

Wie fotografiere ich einen Sonnenuntergang? 7 Tipps für Sonnenuntergang Fotografie

Ein Son­nen­un­ter­gang dau­ert oft nur weni­ge Minu­ten, umso wich­ti­ger ist es, vor­be­rei­tet zu sein. Die fol­gen­den Punk­te hel­fen dir, typi­sche Stol­per­stei­ne zu ver­mei­den und das Bes­te aus dei­ner Auf­nah­me her­aus­zu­ho­len. Vie­le die­ser Tipps grei­fe ich im Bei­trag spä­ter noch ein­mal aus­führ­lich auf.

Wähle den passenden Kameramodus

Solan­ge die Son­ne noch über dem Hori­zont steht, kannst du mit der Zeit­au­to­ma­tik (A oder Av) gut arbei­ten. Sobald das Licht schwä­cher wird, emp­feh­le ich den manu­el­len Modus. So kannst du Belich­tung, ISO und Blen­de gezielt steu­ern, und das Ergeb­nis bewusst gestal­ten, statt dich auf die Kame­ra­au­to­ma­tik zu ver­las­sen.

Achte auf den Bildaufbau

Posi­tio­nie­re den Hori­zont bewusst. Wenn der Him­mel span­nend aus­sieht, darf er gern den grö­ße­ren Teil des Bil­des ein­neh­men. Ist das Licht eher flach, kann auch ein beton­ter Vor­der­grund das Bild span­nen­der machen. Die soge­nann­te Drit­tel­re­gel kann dir hel­fen, eine har­mo­ni­sche Ver­tei­lung zu fin­den. Sie ist kein Muss, aber oft ein guter Start­punkt.

Nutze den Vordergrund

Ein Son­nen­un­ter­gang allein wirkt schnell leer, wenn ihm ein Bezugs­punkt fehlt. Ein Baum, ein Stein im Was­ser oder ein Zaun am Weges­rand geben dem Bild Tie­fe und Halt. Je nach Per­spek­ti­ve kannst du damit auch Lini­en ins Bild füh­ren oder die Son­ne bewusst ein­rah­men.

Unterbelichte leicht für kräftigere Farben

Die Kame­ra neigt bei Son­nen­un­ter­gän­gen oft dazu, zu hell zu belich­ten. Eine bewuss­te Unter­be­lich­tung – also eine kür­ze­re Belich­tungs­zeit – sorgt für sat­te­re Far­ben und ver­hin­dert, dass hel­le Bild­be­rei­che aus­fres­sen. Ein ein­fa­cher Trick mit gro­ßer Wir­kung.

Bleib noch ein wenig länger

Wenn die Son­ne hin­ter dem Hori­zont ver­schwun­den ist, ist der Moment noch nicht vor­bei. In den fol­gen­den zehn bis zwan­zig Minu­ten ver­än­dert sich das Licht oft dra­ma­tisch – und der Him­mel kann noch ein­mal völ­lig neue Far­ben zei­gen. Vie­le der stim­mungs­volls­ten Bil­der ent­ste­hen genau in die­ser Pha­se.

Kontrolliere dein Bild über das Histogramm

Gera­de bei schwie­ri­gen Licht­ver­hält­nis­sen kann das Dis­play täu­schen. Wenn dei­ne Kame­ra ein His­to­gramm anbie­tet, nut­ze es zur gro­ben Belich­tungs­kon­trol­le. Ach­te dar­auf, dass die hel­len Bild­be­rei­che nicht kom­plett nach rechts „aus­rei­ßen“. Das ist oft ein Zei­chen für über­be­lich­te­te Lich­ter ohne Zeich­nung.

Denke an die Grundlagen

Ein sau­be­res Objek­tiv, sta­bi­le Hal­tung oder Sta­tiv und eine ruhi­ge Kame­ra­füh­rung sind bei Son­nen­un­ter­gangs­licht beson­ders wich­tig. Selbst kleins­te Unsau­ber­kei­ten wer­den bei star­kem Gegen­licht sicht­bar – zum Bei­spiel Sen­sor­fle­cken bei geschlos­se­ner Blen­de. Eine kur­ze Kon­trol­le vor dem Aus­lö­sen lohnt sich.

Die Magie der Goldenen Stunde

Die Gol­de­ne Stun­de bie­tet dir ein­zig­ar­ti­ge Bedin­gun­gen zum Son­nen­un­ter­gang foto­gra­fie­ren. Das Licht ist wei­cher und wär­mer als das har­te Mit­tags­licht. Erkun­de vor­her den Stand­ort, um dir die Umge­bung anzu­schau­en und vor­ab das spä­te­re Foto zu pla­nen.

Wann genau geht die Sonne unter?

Der per­fek­te Son­nen­un­ter­gangs­mo­ment ist oft schnel­ler vor­bei, als man denkt. Damit du nicht zu spät kommst, lohnt sich ein Blick auf die exak­ten Son­nen­un­ter­gangs­zei­ten für dei­nen Stand­ort. Die­se vari­ie­ren je nach Jah­res­zeit und Regi­on.

💡 Mein Pra­xis­tipp: Ich bin unge­fähr 30 Minu­ten vor der eigent­li­chen Gol­de­nen Stun­de vor Ort, damit ich in Ruhe mein Sta­tiv und die Kame­ra auf­bau­en, und die wech­seln­de Stim­mung beob­ach­ten kann.

Hier sind emp­foh­le­ne Apps und Web­sei­ten für Son­nen­stands­da­ten. So kannst du dei­ne Ankunft am Foto­spot recht­zei­tig pla­nen und ver­passt garan­tiert nicht das schöns­te Licht.

Name des ToolsTyp (App/Webseite)Kern­funk­tio­nen für Foto­gra­fenVer­füg­bar­keitBeson­der­hei­ten
Pho­to­PillsAppGenaue Son­nen­stands- und Däm­me­rungs­zei­ten, Mond­pha­sen, Pla­nungs­tools (zum Bei­spiel für Milch­stra­ße)iOS/AndroidSehr umfas­send und prä­zi­se für fort­ge­schrit­te­ne Pla­nung, von vie­len Pro­fis genutzt.
Gol­den Hour: Pho­tot­imeAppGenaue Son­nen­stands- und Däm­me­rungs­zei­ten (zivil, nau­tisch, astro­no­misch), Off­line-Nut­zung, Spei­chern von Lieb­lings­or­teniOSSpe­zia­li­siert auf die Licht­pha­sen für Foto­gra­fie, benut­zer­freund­lich.
More­castAppDetail­lier­te Wet­ter­pa­ra­me­ter, inklu­si­ve Son­nen­auf­gangs- und Son­nen­un­ter­gangs­zei­ten für heu­te und die nächs­ten 14 TageiOS/AndroidNütz­lich für eine län­ger­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve der Son­nen­zei­ten.

Der richtige Standort: Wo finde ich den besten Blick?

Nicht jeder Ort eig­net sich glei­cher­ma­ßen für stim­mungs­vol­le Son­nen­un­ter­gangs­fo­tos. Über­le­ge dir schon vor­her, von wo aus du den Son­nen­un­ter­gang sehen und foto­gra­fie­ren möch­test. Ein guter Stand­ort bie­tet freie Sicht Rich­tung Wes­ten, idea­ler­wei­se ohne stö­ren­de Häu­ser, Bäu­me oder Strom­mas­ten.

💡 Mein Pra­xis­tipp: Schau dir dei­ne Umge­bung mit offe­nen Augen an. Gibt es einen Hügel, einen See oder ein Feld in dei­ner Nähe? Oft lohnt es sich, neue Per­spek­ti­ven aus­zu­pro­bie­ren und auch mal einen klei­nen Umweg zu machen.

Dei­ne Mei­nung ist mir wich­tig
Mit was foto­gra­fierst Du haupt­säch­lich?
Womit tust du dich beim Foto­gra­fie­ren am schwers­ten, bzw. was bremst dich aus?
Wel­che The­men wünschst du dir auf mei­nem Blog häu­fi­ger oder aus­führ­li­cher?
Wel­che Bei­trägs­län­ge bevor­zugst Du?
Wäre eine Face­book-Grup­pe zum Aus­tausch rund um Natur­fo­to­gra­fie für dich inter­es­sant?

Wetter checken: Wolken sind deine Freunde!

Vie­le den­ken, ein kla­rer Him­mel sei das Non­plus­ul­tra für Son­nen­un­ter­gangs­fo­tos. Doch tat­säch­lich sor­gen gera­de Wol­ken für span­nen­de Effek­te: Sie reflek­tie­ren das Licht, brin­gen Far­be ins Bild und ver­lei­hen dei­nen Fotos Tie­fe und Dra­ma­tik. Ide­al ist ein teil­wei­se bewölk­ter Him­mel – dann fär­ben sich die Wol­ken oft spek­ta­ku­lär in Oran­ge, Rosa oder Vio­lett.

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In die­sem Buch fin­dest du 45 Schau­plät­ze in ganz Deutsch­land, von denen du einen gran­dio­sen Aus­blick auf den Son­nen­un­ter­gang hast. Egal ob auf einem Berg, am See oder vor der Groß­stadt. Jeder die­ser Schau­plät­ze ist leicht zugäng­lich und ent­hält eine aus­führ­li­che Beschrei­bung. Lass dich für dei­ne eige­nen Son­nen­un­ter­gang-Fotos inspi­rie­ren. Du kannst das Buch bei Ama­zon kau­fen.


Deine Ausrüstung für perfekte Sonnenuntergangsfotos

Für ein gutes Son­nen­un­ter­gangs­fo­to brauchst du kei­ne Pro­fi-Aus­rüs­tung. Ob Smart­phone oder Kame­ra ist dabei neben­säch­lich, wich­tig ist, dass du dei­ne Kame­ra ver­stehst und gezielt benut­zen kannst.

Die richtige Kamera: DSLR, Systemkamera oder Smartphone?

Die bes­te Kame­ra ist die, mit der du dein Motiv so umset­zen kannst, wie du es dir vor­stellst. Das kann eine gro­ße Sys­tem­ka­me­ra sein, oder das Smart­phone, das du sowie­so dabei hast. Wich­tig ist nicht das Modell, son­dern die Fra­ge: Wie viel Kon­trol­le brauchst du, und wie viel möch­test du manu­ell steu­ern?

Smartphone: Kompakt, intuitiv, erstaunlich vielseitig

Wenn du spon­tan foto­gra­fierst, viel unter­wegs bist oder ein­fach kei­ne gro­ße Aus­rüs­tung mit­neh­men möch­test, ist das Smart­phone ein idea­les Werk­zeug. Gera­de bei Son­nen­un­ter­gän­gen im All­tag oder unter­wegs spielt es sei­ne Stär­ken aus: fle­xi­bel, schnell und unkom­pli­ziert.

Systemkamera oder DSLR: Mehr Spielraum, wenn du gezielt gestalten willst

Wenn du bewusst mit Schär­fen­tie­fe arbei­ten, bestimm­te Objek­ti­ve ein­set­zen oder das Maxi­mum aus schwie­ri­gen Licht­ver­hält­nis­sen her­aus­ho­len möch­test, bie­tet dir eine Kame­ra mehr Mög­lich­kei­ten. Ein grö­ße­rer Sen­sor bringt mehr Dyna­mik­um­fang und prä­zi­se­re Kon­trol­le über die Belich­tung.

Welches Objektiv ist das richtige für dich? (Weitwinkel vs. Teleobjektiv)

Bei­de Objek­tiv­ty­pen haben beim Son­nen­un­ter­gang ihren Reiz. Es kommt dar­auf an, wie du dein Motiv gestal­ten willst.

Ein Weit­win­kel­ob­jek­tiv eig­net sich gut, wenn du viel Umge­bung mit ins Bild neh­men willst. Beson­ders dann, wenn du einen span­nen­den Vor­der­grund hast, etwa einen Baum, Stei­ne oder ein Feld. Weit­win­kel beto­nen die Tie­fe im Bild und erzeu­gen eine offe­ne, oft atmo­sphä­ri­sche Wir­kung.

Ein Tele­ob­jek­tiv ist ide­al, wenn du die Son­ne selbst beto­nen oder Ele­men­te im Hin­ter­grund “näher her­an­ho­len” willst. Damit kannst du eine stär­ke­re Kom­pri­mie­rung im Bild erzeu­gen, zum Bei­spiel bei leich­tem Dunst oder über Was­ser­flä­chen.

💡 Mein Pra­xis­tipp: Pro­bier bei­de Vari­an­ten aus, wenn du die Mög­lich­keit hast. Oft lohnt es sich, ein Motiv in unter­schied­li­chen Brenn­wei­ten zu erfas­sen.

Nützliches Zubehör für mehr Gestaltungsspielraum

Du brauchst kein voll­ge­pack­tes Kame­ra­ruck­sack-Set, um gute Son­nen­un­ter­gangs­fo­tos zu machen. Aber es gibt ein paar Din­ge, die dir das Foto­gra­fie­ren erleich­tern, gera­de bei schwie­ri­gen Licht­ver­hält­nis­sen oder wenn du bewusst mit Belich­tung und Kom­po­si­ti­on arbei­ten willst.

Stativ

Ein Sta­tiv ist hilf­reich, sobald die Belich­tungs­zeit län­ger wird. Außer­dem bleibt dein Bild­aus­schnitt kon­stant, was dir bei der Gestal­tung mehr Ruhe gibt. Auch fürs Smart­phone gibt es leich­te, klei­ne Sta­ti­ve mit Hal­te­rung.

Fernauslöser

Mit einem Fern­aus­lö­ser oder der Aus­lö­se­ver­zö­ge­rung ver­mei­dest du Ver­wack­lun­gen, die beim Drü­cken des Aus­lö­sers ent­ste­hen kön­nen. Vor allem bei län­ge­ren Belich­tungs­zei­ten ist das Pflicht.

Filter (GND)

Ein Grau­ver­laufs­fil­ter (GND) hilft dir, den hel­len Him­mel und den dunk­le­ren Vor­der­grund bes­ser aus­zu­glei­chen. Wenn du einen Son­nen­un­ter­gang mit Fil­ter foto­gra­fie­ren möch­test, ist das beson­ders hilf­reich. So kannst du schon bei der Auf­nah­me eine aus­ge­wo­ge­ne Belich­tung erzie­len, ohne spä­ter in der Bild­be­ar­bei­tung ein­grei­fen zu müs­sen. Ich nut­ze einen GND 8‑Schraubfilter von K&F. Für den Ein­stieg reicht ein ein­fa­cher Schraub­fil­ter. Alter­na­tiv kannst du mit Belich­tungs­rei­hen arbei­ten und die Bil­der spä­ter am Rech­ner zusam­men­fü­gen.

Sonnenuntergang Kameraeinstellungen im Detail

Son­nen­un­ter­gän­ge stel­len dei­ne Kame­ra vor eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung: Hel­ler Him­mel, dunk­ler Vor­der­grund und stark wech­seln­de Licht­ver­hält­nis­se. All das ver­langt nach bewuss­ten Ent­schei­dun­gen. Mit dem manu­el­len Modus bekommst du deut­lich mehr Kon­trol­le über Bild­wir­kung und Belich­tung.

Belichtung: Manueller Modus ist dein bester Freund

Auto­ma­tik­pro­gram­me kön­nen in die­ser Licht­si­tua­ti­on leicht dane­ben­lie­gen. Der manu­el­le Modus (M) gibt dir die Mög­lich­keit, alle drei Belich­tungs­pa­ra­me­ter gezielt zu steu­ern. Damit kannst du die Stim­mung des Son­nen­un­ter­gangs so ein­fan­gen, wie du sie wirk­lich siehst – und nicht so, wie es der Belich­tungs­mes­ser inter­pre­tiert.

ISO-Wert: So niedrig wie möglich

Wäh­le einen mög­lichst nied­ri­gen ISO-Wert, also maxi­mal ISO 200. Dadurch mini­mierst du Bild­rau­schen und bekommst ein kla­res, sau­be­res Ergeb­nis. Son­nen­un­ter­gän­ge sind zwar licht­arm, aber nicht stock­dun­kel. Mit Sta­tiv und län­ge­rer Belich­tungs­zeit brauchst du die ISO nicht unnö­tig hoch­zu­dre­hen.

Blende: Schärfe von vorn bis hinten

Für Son­nen­un­ter­gangs­bil­der mit gro­ßer Tie­fen­schär­fe eig­net sich eine mitt­le­re bis klei­ne Blen­de, zum Bei­spiel f/8 bis f/16. So wird nicht nur der Vor­der­grund scharf, son­dern auch der Him­mel und alle Ele­men­te im Hin­ter­grund. Wenn du bewusst mit Unschär­fe arbei­ten willst, kannst du die Blen­de natür­lich wei­ter öff­nen.

Belichtungszeit optimal wählen

Die Belich­tungs­zeit hängt stark vom Licht, der gewähl­ten Blen­de und dem ISO-Wert ab. Mit Sta­tiv bist du fle­xi­bel, auch bei län­ge­ren Belich­tungs­zei­ten. Ach­te dar­auf, dass hel­le Berei­che wie der Him­mel nicht aus­fres­sen.

Weißabgleich: Stimmung gezielt einfangen

Der auto­ma­ti­sche Weiß­ab­gleich ist oft bemüht, Farb­sti­che zu neu­tra­li­sie­ren – doch gera­de beim Son­nen­un­ter­gang sind die­se Farb­tö­ne gewollt. Du kannst den Weiß­ab­gleich auf “Wol­ken” oder “Schat­ten” (Kel­vin-Wert. Wer­te zwi­schen 6000 und 7500) stel­len, um die war­men Töne zu beto­nen.

Fokus setzen: Manuell oder gezielt auf den Vordergrund

Bei Gegen­licht oder star­kem Hel­lig­keits­kon­trast tut sich der Auto­fo­kus manch­mal schwer. In sol­chen Fäl­len ist es oft ein­fa­cher, manu­ell zu fokus­sie­ren. Alter­na­tiv kannst du auf ein gut sicht­ba­res Ele­ment im Vor­der­grund fokus­sie­ren, das sich in mitt­le­rer Ent­fer­nung befin­det. So erhältst du ein schar­fes Haupt­mo­tiv, wäh­rend der Hin­ter­grund in der Regel eben­falls aus­rei­chend scharf bleibt, vor allem bei geschlos­se­ner Blen­de (hoher f‑Wert).

Wenn du auf unend­lich fokus­sierst, etwa für Land­schaf­ten ohne kla­ren Vor­der­grund, prü­fe den Schär­fe­punkt am bes­ten im Live-View mit maxi­ma­ler Ver­grö­ße­rung. Mehr zum The­ma Unend­lich fokus­sie­ren fin­dest du auf ifolor.de.

Wie du einen Sonnenuntergang mit dem Handy fotografierst

Ein gutes Son­nen­un­ter­gangs­fo­to ist kei­ne Fra­ge der Kame­ra, son­dern der Her­an­ge­hens­wei­se. Auch mit dem Smart­phone kannst du stim­mungs­vol­le Bil­der machen, wenn du sei­ne Stär­ken nutzt und sei­ne Gren­zen kennst. Vor allem für spon­ta­ne Auf­nah­men direkt vor der Haus­tür ist das Han­dy ein star­kes Werk­zeug – beson­ders dann, wenn du einen Son­nen­un­ter­gang mit dem Han­dy foto­gra­fie­ren möch­test und kei­ne gro­ße Aus­rüs­tung dabei hast.

Dein Smartphone als vollwertige Kamera: Die Grundlagen

Moder­ne Smart­phones bie­ten vie­le Mög­lich­kei­ten, die über den ein­fa­chen Schnapp­schuss hin­aus­ge­hen. In den Kame­ra­ein­stel­lun­gen fin­dest du oft einen “Pro”- oder “Manuell”-Modus, mit dem du Belich­tung, ISO, Weiß­ab­gleich und Fokus selbst steu­ern kannst.

Auch ohne Pro­fi-Funk­tio­nen lohnt es sich, mit den Ein­stel­lun­gen zu spie­len. Du kannst zum Bei­spiel den Fokus­punkt antip­pen und gleich­zei­tig die Belich­tung anpas­sen. Dadurch lässt sich das Bild viel bewuss­ter gestal­ten, als es auf den ers­ten Blick scheint.

Mehr dazu fin­dest du in mei­nem Bei­trag über den Pro-Modus.

Belichtung meistern: Die Sonne bändigen

Son­nen­un­ter­gän­ge brin­gen gro­ße Hel­lig­keits­un­ter­schie­de mit sich. Wenn du ein­fach drauf­hältst, kann das Bild schnell zu hell oder zu flau wir­ken. Du kannst aber gegen­steu­ern, indem du die Belich­tung manu­ell anpasst. Tip­pe auf den hells­ten Bereich neben der Son­ne und zie­he den Belich­tungs­reg­ler nach unten, bis der Him­mel gut durch­zeich­net ist. So ver­mei­dest du aus­ge­fres­se­ne Lich­ter und behältst die Farb­stim­mung. Man­che Smart­phones bie­ten auch eine Belich­tungs­mes­sung mit getrenn­tem Fokus­punkt – ide­al für anspruchs­vol­le­re Sze­nen.

Tipp: Wenn du meh­re­re Belich­tun­gen spei­chern möch­test, kannst du HDR akti­vie­ren. Dabei kom­bi­niert das Han­dy ver­schie­de­ne Hel­lig­kei­ten zu einem aus­ge­wo­ge­nen Bild. Funk­tio­niert gut, solan­ge kei­ne schnel­len Bewe­gun­gen im Bild sind.

Farbwelt und Fokus: So wird das Bild stimmungsvoll

Der Weiß­ab­gleich dei­nes Smart­phones ist oft auto­ma­tisch ein­ge­stellt. Bei Son­nen­un­ter­gang neigt er dazu, die war­men Farb­tö­ne zu „kor­ri­gie­ren“ – was scha­de ist. Wenn du den Weiß­ab­gleich selbst wäh­len kannst, stell ihn auf „Schat­ten“ oder „Bewölkt“. Das ver­stärkt die gol­de­nen Töne.

Der Fokus lässt sich meist durch Antip­pen set­zen. Bei schwie­ri­gen Licht­ver­hält­nis­sen kann es sinn­voll sein, auf ein dunk­le­res Motiv im Vor­der­grund zu fokus­sie­ren, um eine har­mo­ni­sche Schär­fe­ver­tei­lung zu errei­chen. Alter­na­tiv kannst du mit fixem Fokus (AF-Sper­re) arbei­ten, falls dein Han­dy das unter­stützt.

Stabilisieren und Komponieren: Kleine Helfer für große Wirkung

Auch bei Smart­phones lohnt sich ein Sta­tiv – beson­ders bei schwä­che­rem Licht. Es muss kein gro­ßes Drei­bein sein. Ein Mini­sta­tiv oder eine sta­bi­le Abla­ge reicht oft aus, um Ver­wack­lun­gen zu ver­mei­den.

Zusätz­lich hilft dir ein Fern­aus­lö­ser oder der Selbst­aus­lö­ser, das Bild nicht beim Antip­pen zu ver­wa­ckeln. Wenn du dein Han­dy auf einen Zaun­pfahl, einen Ruck­sack oder eine Mau­er legst, kannst du auch aus unge­wöhn­li­chen Per­spek­ti­ven arbei­ten.

Bei der Kom­po­si­ti­on gilt wie bei jeder Kame­ra: Ach­te auf Vor­der­grund, Lini­en­füh­rung und Balan­ce im Bild. Auch im Hoch­for­mat las­sen sich stim­mungs­vol­le Son­nen­un­ter­gän­ge foto­gra­fie­ren – gera­de, wenn du für Social Media auf­nimmst.

Kreative Ideen für dein Sonnenuntergangsfoto

Sonnenuntergang in der Stadt

Sonnenuntergang am See

Sonnenuntergang in den Bergen

Sonnenuntergang im Wald

Fazit

Egal ob mit Kame­ra oder mit Han­dy: Son­nen­un­ter­gang bie­ten eine ein­zig­ar­ti­ge Gele­gen­heit, die Schön­heit die­ses Natur­schau­spiels fest­zu­hal­ten. Wen­de die rich­ti­gen Tech­ni­ken an, wie das Foto­gra­fie­ren im Gegen­licht, um so die Stim­mung und Atmo­sphä­re die­ses beson­de­ren Moments wider­zu­spie­geln. Hast Du schon ein­mal einen Son­nen­un­ter­gang foto­gra­fiert? Tei­le dei­ne Erfah­run­gen in den Kom­men­ta­ren.

Fotorezepte zum Sonnenuntergang fotografieren

Auf­ge­nom­men Mit­te Dezem­ber mit dem Smart­phone am spä­ten Nach­mit­tag
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/400 Sekun­den
ISO: 100

Auf­ge­nom­men Ende Febru­ar mit Canon EOS 2000D 18–55 Mil­li­me­ter um 17 Uhr
Blen­de: f/10
Belich­tungs­zeit: 1/125 Sekun­den
ISO: 100

Auf­ge­nom­men Anfang Janu­ar mit dem Smart­phone am frü­hen Abend:
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/800 Sekun­den
ISO: 50

Auf­ge­nom­men Anfang Dezem­ber mit dem Smart­phone am Nach­mit­tag:
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/500 Sekun­den
ISO: 50

Auf­ge­nom­men Mit­te Okto­ber mit dem Smart­phone am frü­hen Abend:
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/4000 Sekun­den
ISO: 50

Auf­ge­nom­men Anfang Sep­tem­ber mit dem Smart­phone am Abend:
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/640 Sekun­den
ISO: 50

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Häufig gestellte Fragen zum Fotografieren von Sonnenuntergängen

Wann ist die beste Zeit, um den Sonnenuntergang zu fotografieren?

Die bes­te Zeit ist kurz bevor die Son­ne den Hori­zont erreicht, wäh­rend des eigent­li­chen Unter­gangs und in den etwa 15–30 Minu­ten danach (die “Blaue Stun­de” beginnt kurz nach der “Gol­de­nen Stun­de”.

Wie fotografiert man einen Sonnenuntergang mit dem Handy?

Tip­pe auf dem Dis­play im Bereich des Him­mels, um Fokus und Belich­tung fest­zu­le­gen, und zie­he den Belich­tungs­reg­ler leicht nach unten, um kräf­ti­ge Far­ben zu erhal­ten. Akti­vie­re den HDR-Modus für aus­ge­wo­ge­ne Hel­lig­keit und nut­ze ein klei­nes Sta­tiv oder eine sta­bi­le Unter­la­ge, um Ver­wack­lun­gen zu ver­mei­den. Stel­le den Weiß­ab­gleich auf “Wol­ken” oder “Schat­ten”, wenn dein Smart­phone die­se Funk­ti­on bie­tet.

Welche Kameraeinstellungen brauche ich für den Sonnenuntergang?

Begin­ne mit einer nied­ri­gen ISO (100–200), Blen­de zwi­schen f/8 und f/16 (für Schär­fe von Vor­der- bis Hin­ter­grund) und pas­se die Belich­tungs­zeit an, um eine kor­rek­te Belich­tung zu erhal­ten. Oft ist eine Belich­tungs­kor­rek­tur von ‑0.7 bis ‑1.3 Blen­den sinn­voll.

Welches Objektiv eignet sich am besten für Sonnenuntergangsfotografie?

Weit­win­kel­ob­jek­ti­ve (z.B. 16–35mm) sind ide­al, um die Wei­te der Land­schaft ein­zu­fan­gen. Tele­ob­jek­ti­ve (z.B. 70–200mm) eig­nen sich, um die Son­ne groß dar­zu­stel­len oder Details her­aus­zu­zoo­men.

Wie vermeide ich Überbelichtung der Sonne im Bild?

Miss die Belich­tung nicht direkt auf die Son­ne, son­dern auf einen hel­len Bereich dane­ben. Ver­wen­de einen Ver­laufs­fil­ter (GND-Fil­ter) oder füh­re Belich­tungs­rei­hen (Bra­cke­ting) durch.

Brauche ich ein Stativ für Sonnenuntergangsbilder?

Ein Sta­tiv ist sehr emp­feh­lens­wert, beson­ders bei län­ge­ren Belich­tungs­zei­ten in der Däm­me­rung und um Ver­wack­lun­gen zu ver­mei­den.

Wie stelle ich den Weißabgleich für Sonnenuntergänge ein?

Für war­me Far­ben wäh­le “Schat­ten” oder “Bewölkt”. Alter­na­tiv kannst du den manu­el­len Weiß­ab­gleich nut­zen oder im RAW-For­mat foto­gra­fie­ren, um ihn spä­ter anzu­pas­sen.

Welche Belichtungszeit ist ideal für das Fotografieren eines Sonnenuntergangs?

Die idea­le Belich­tungs­zeit hängt von der gewünsch­ten Bild­wir­kung ab:
Kur­ze Belich­tungs­zei­ten (z. B. 1/250 Sekun­de): Hal­ten die Sze­ne scharf und mini­mie­ren Bewe­gungs­un­schär­fe, ide­al bei star­kem Wind oder für Auf­nah­men ohne Sta­tiv.
Län­ge­re Belich­tungs­zei­ten (z. B. 1–5 Sekun­den): Sor­gen für eine sanf­te Dar­stel­lung von Bewe­gun­gen, etwa bei Wol­ken oder Was­ser. Ein Sta­tiv ist hier jedoch uner­läss­lich, um Ver­wack­lun­gen zu ver­mei­den.

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  3. Heike

    Lie­ber Roland,

    Du hast unten einen Link zum The­ma NDfil­ter — der Link (Atlan­tis) passt nicht zum The­ma 🙂 Ich woll­te dich nur dar­auf auf­merk­sam machen. Dann will ich Dan­ke sagen für dei­nen Blog.

    LG Hei­ke

    • roland

      Hal­lo Hei­ke,

      vie­len Dank für den Hin­weis. Den Link habe ich aus­ge­tauscht, der führ­te mitt­ler­wei­le tat­säch­lich zu einer inhalts­frem­den Sei­te. Ich freue mich, das Dir der Blog gefällt und hof­fe Du schaust regel­mä­ßig vor­bei. Wenn Du The­men­wün­sche hast, tei­le sie mir ger­ne mit 🙂

      Schö­nen Gruß
      Roland

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