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Tiere fotografieren: Authentische Tieraufnahmen vor der Haustür

Tiere fotografieren
Lese­dau­er: 10 Minu­ten

Ver­giss teu­re Safa­ris und spek­ta­ku­lä­re Fern­rei­sen — beein­dru­cken­de Tier­fo­to­gra­fie gelingt dir auch in dei­ner Hei­mat­re­gi­on. Ob Rehe am Wald­rand, ein Bunt­specht im Park oder ein Rot­kehl­chen im Schnee: Mit etwas Geduld, einem geschärf­ten Blick und einer pas­sen­den Her­an­ge­hens­wei­se kannst du authen­tisch hei­mi­sche Tie­re foto­gra­fie­ren, ganz ohne Tarn­zelt oder High-End-Equip­ment. In die­sem ers­ten Teil mei­ner “Tie­re foto­gra­fie­ren vor der Haus­tür” zei­ge ich dir, wie du ver­schie­de­ne Tie­re in dei­ner Umge­bung foto­gra­fisch in Sze­ne set­zen kannst.

Alle Tei­le der Serie:

Teil 1: Authen­ti­sche Tier­auf­nah­men vor der Haus­tür
Teil 2: Set­ze Bie­nen per­fekt in Sze­ne
Teil 3: Erzäh­le gefie­der­te Geschich­ten mit Vogel­fo­to­gra­fie
Wei­te­re Tei­le fol­gen

Hin­weis:
Anders als klas­si­sche Tuto­ri­als steht bei mir nicht nur die Tech­nik im Fokus, son­dern auch der acht­sa­me Umgang mit der Natur, ein rea­lis­ti­scher Blick auf die Aus­rüs­tung und das Ver­ständ­nis für Tier­ver­hal­ten. In den kom­men­den Tei­len erwar­ten dich zusätz­lich auch Pra­xis­bei­spie­le und Übun­gen für ver­schie­de­ne Tier­ar­ten.

Inhalts­ver­zeich­nis

9 Tipps für die Tierfotografie in der Nähe

Bevor ich dir nun aus­führ­lich Rat­schlä­ge zum Tie­re foto­gra­fie­ren gebe, erhältst du die wich­tigs­ten Tipps als Über­sicht:

  • Respek­tie­re die Natur: Als Tier­fo­to­graf bist du Gast in der Natur, des­halb ist es wich­tig, ver­ant­wor­tungs­be­wusst zu han­deln. Stö­re die Tie­re nicht und blei­be auf Wegen, wo es nötig ist! Mehr zum The­ma fin­dest du in mei­nem Bei­trag über nach­hal­ti­ges foto­gra­fie­ren
  • Ach­te auf Kör­per­spra­che: Gera­de in der Balz­zeit wer­den selbst scheue Tie­re angriffs­lus­tig. Wenn Du bemerkst, das Tie­re ihre natür­li­che Scheu ver­lie­ren, zieh dich lang­sam (nicht hek­tisch) zurück.
  • Fokus­sie­re die Augen: Eine offe­ne Blen­de (z. B. f/2.8 – f/5.6) hilft, das Tier vom Hin­ter­grund abzu­he­ben.
  • Die bes­ten Kame­ra­ein­stel­lun­gen für spon­ta­ne Momen­te
    • Kur­ze Ver­schluss­zei­ten (1/500 Sekun­den oder schnel­ler) hel­fen, Bewe­gung ein­zu­frie­ren. Beson­ders wich­tig bei flie­gen­den Vögeln oder ren­nen­den Tie­ren.
    • Auto­ma­ti­scher ISO-Wert kann sinn­voll sein, damit du in wech­seln­den Licht­ver­hält­nis­sen fle­xi­bel bleibst.
    • Seri­en­bild­mo­dus erhöht die Chan­ce, genau den rich­ti­gen Moment zu erwi­schen.
    • Kon­ti­nu­ier­li­cher Auto­fo­kus (AF‑C / AI-Ser­vo) sorgt dafür, dass dei­ne Kame­ra das beweg­te Tier scharf hält.
  • Beach­te die Bild­kom­po­si­ti­on: Äste, Grä­ser oder Fel­sen im Vor­der­grund machen das Bild span­nen­der. Aber ach­te dar­auf, dass sie nicht vom Tier­mo­tiv ablen­ken!
  • Tar­nen: Kei­ne Angst, du brauchst kein Tarn­zelt und auch kei­ne Tarn­klei­dung. Ver­mei­de ein­fach grel­le Far­ben, die Tie­re abschre­cken könn­ten. Tra­ge statt­des­sen dunk­le Klei­dung, am bes­ten schwarz.
  • Die rich­ti­gen Licht­ver­hält­nis­se: Ach­te dar­auf, dass die Son­ne mög­lichst hin­ter dir, oder seit­lich von dir steht. Gegen­licht­auf­nah­men sind her­aus­for­dernd und meis­tens hast du nicht die Zeit mit der rich­ti­gen Belich­tung un dem rich­ti­gen Win­kel zu expe­ri­men­tie­ren.
  • Sei gedul­dig: Tier­fo­to­gra­fie ist nichts für Eili­ge. Ich habe schon oft eine hal­be Stun­de regungs­los im Gras geses­sen, bis end­lich ein Reh auf­ge­taucht ist, aber auch vie­le pas­sier­te nichts. Nimm dir Zeit, beob­ach­te und genie­ße den Moment. Jedes gute Tier­fo­to ist eine klei­ne Beloh­nung für dei­ne Aus­dau­er
  • Ver­hal­te dich ruhig und unauf­fäl­lig: Geh lang­sam, bleib in Deckung und bewe­ge dei­ne Kame­ra vor­sich­tig.
Dei­ne Mei­nung ist mir wich­tig
Mit was foto­gra­fierst Du haupt­säch­lich?
Womit tust du dich beim Foto­gra­fie­ren am schwers­ten, bzw. was bremst dich aus?
Wel­che The­men wünschst du dir auf mei­nem Blog häu­fi­ger oder aus­führ­li­cher?
Wel­che Bei­trägs­län­ge bevor­zugst Du?
Wäre eine Face­book-Grup­pe zum Aus­tausch rund um Natur­fo­to­gra­fie für dich inter­es­sant?

Kamera und Ausrüstung für die Tierfotografie

Tie­re foto­gra­fie­ren bedeu­tet Geduld, Auf­merk­sam­keit und den Mut, dir Zeit zu neh­men. Was du hier lernst, funk­tio­niert nicht mit Hek­tik. Du brauchst dafür aber auch kei­ne 5.000-Euro-Kamera oder ein Tarn­zelt, son­dern mit einem offe­nen Blick und Respekt vor der Natur.

Digitalkamera oder Handy: Was ist besser?

Bei­des kann funk­tio­nie­ren – aber es kommt auf das Motiv an.

  • Smart­phones eig­nen sich für Tie­re, an die du nah her­an­kommst: Bie­nen, Schmet­ter­lin­ge, Enten, Tau­ben, Eich­hörn­chen im Park. Sobald du Distanz brauchst, stößt du an Gren­zen (feh­len­der opti­scher Zoom, ein­ge­schränk­ter Auto­fo­kus).
  • Sys­tem- oder Spie­gel­re­flex­ka­me­ras sind fle­xi­bler – vor allem durch Wech­sel­ob­jek­ti­ve und manu­el­le Ein­stel­lun­gen. Sie bie­ten dir mehr Spiel­raum für Bild­ge­stal­tung und tech­ni­sche Kon­trol­le.
💡 Mein Tipp:
Nut­ze den Sport­mo­dus dei­ner Kame­ra, falls sie einen hat, denn der ist spe­zi­ell für sich bewe­gen­de Moti­ve aus­ge­legt und kann dir hel­fen, schar­fe Bil­der von Tie­ren in Akti­on zu bekom­men.

Welches Objektiv für die Tierfotografie?

  • Für den Ein­stieg genügt oft ein Zoom­ob­jek­tiv mit 200–300 mm.
  • Ab 400 mm wird es inter­es­sant für sehr scheue Tie­re – aber auch teu­er, schwer und emp­find­lich.

Ich selbst nut­ze ein 70–300-mm-Zoomobjektiv, damit kom­me ich bei den meis­ten Tier­be­geg­nun­gen gut zurecht.
Für Schmet­ter­lin­ge oder Bie­nen grei­fe ich auch mal zum Smart­phone, bei Rehen wür­de ich damit gar nicht erst ver­su­chen, nah ran­zu­kom­men.

Nützliches Zubehör

  • Sta­tiv oder Ein­bein: hilf­reich bei lan­gen Brenn­wei­ten oder wenig Licht
  • Klei­ner Hocker oder Sitz­kis­sen: für län­ge­res War­ten
  • Dunk­le Klei­dung: wirkt unauf­fäl­lig – grel­le Far­ben ver­mei­den
  • Ersatz­ak­ku und Spei­cher­kar­ten: Pflicht
  • Regen­schutz für dich & dei­ne Kame­ra: unter­schätzt, bis du ihn brauchst

Wich­ti­ger als die Aus­rüs­tung ist, dass du Spaß an der Tier­fo­to­gra­fie hast. Kon­zen­trie­re dich auf Tie­re, die du mit dei­ner vor­han­de­nen Aus­rüs­tung foto­gra­fie­ren kannst. Ler­ne das Bes­te her­aus­zu­ho­len und ver­bes­se­re dein Kön­nen.

Kameraeinstellungen & Praxiswissen

Tie­re zu foto­gra­fie­ren bedeu­tet fast immer: wenig Zeit, viel Bewe­gung, und wech­seln­de Licht­ver­hält­nis­se. Dar­um ist es wich­tig, dass du dei­ne Kame­ra nicht nur ver­stehst, son­dern auch gezielt ein­setzt. In die­sem Abschnitt zei­ge ich dir die wich­tigs­ten Ein­stel­lun­gen inklu­si­ve ihrer prak­ti­schen Anwen­dung, damit du spon­tan reagie­ren und bes­se­re Ergeb­nis­se erzie­len kannst. Egal ob Vogel, Reh oder Bie­ne.

Verschlusszeit: Der Schlüssel zu scharfen Bildern

Die Ver­schluss­zeit bestimmt, ob dein Bild scharf wird oder Bewe­gungs­un­schär­fe zeigt. Grund­re­gel: Je schnel­ler sich das Tier bewegt, des­to kür­zer muss die Ver­schluss­zeit sein.

Situa­ti­onEmp­feh­lung
Vögel im Flug, ren­nen­de Tie­re1/2000 Sek. oder kür­zer
Tie­re in Bewe­gung (gehen, hüp­fen)1/500–1/1000 Sek.
Ruhi­ge Moti­ve (z. B. Reh im Feld)1/250–1/500 Sek.
Insek­ten auf Blü­ten, Makro1/250 Sek. (evtl. mit Sta­tiv)

Blende: Das Spiel mit Schärfe und Unschärfe

Die Blen­de beein­flusst zwei Din­ge:

  1. Wie viel Licht auf den Sen­sor fällt
  2. Wie stark der Hin­ter­grund unscharf wird
ZielEin­stel­lung
Tier vom Hin­ter­grund abhe­ben (Por­traits)Offe­ne Blen­de (f/2.8 – f/5.6)
Meh­re­re Tie­re / grö­ße­re Schär­fen­tie­feGeschlos­se­ne Blen­de (f/8 – f/11)

Pra­xis­bei­spiel:
Ein Reh am Wald­rand wirkt ruhi­ger, wenn du es mit f/4 frei­stellst.
Foto­gra­fierst du eine Grup­pe Gän­se, nut­ze f/8 – damit nicht nur der vor­de­re Vogel scharf ist.

💡 Mein Tipp:
Ein unschar­fer Hin­ter­grund lenkt nicht vom Tier ab und gibt dei­nem Bild mehr Tie­fe.

ISO: Mehr Licht, wenn du es brauchst

Der ISO-Wert regelt, wie licht­emp­find­lich der Sen­sor ist. Je höher der ISO, des­to hel­ler das Bild – aber auch: mehr Bild­rau­schen.

Licht­ver­hält­nisEmp­feh­lung
Hel­les Tages­lichtISO 100–200
Bewölkt / Wald­lichtISO 400–800
Däm­me­rung, Win­ter­lichtISO 1000–3200 (je nach Kame­ra)
💡 Mein Tipp:
Wenn du im Seri­en­bild­mo­dus arbei­test oder mit lan­gen Brenn­wei­ten foto­gra­fierst, ist ein höhe­rer ISO-Wert oft unver­meid­bar. Hier gilt: lie­ber etwas Rau­schen als ein ver­wa­ckel­tes Bild.

Autofokus: Die richtige Methode für scharfe Bilder

Tie­re bewe­gen sich, und zwar genau dann, wenn du aus­lö­sen willst. Des­halb ist ein zuver­läs­si­ger Auto­fo­kus essen­zi­ell.

Situa­ti­onFokus­mo­dus
Beweg­te Tie­reAF‑C / AI-Ser­vo (kon­ti­nu­ier­li­cher Fokus)
Ruhi­ge Tie­re / geziel­te Kom­po­si­ti­onAF‑S / One-Shot (Ein­zel­fo­kus)

Vie­le Kame­ras haben eine Augen­er­ken­nung. Nut­ze sie, wenn vor­han­den. Sie hilft enorm bei Vögeln, Kat­zen und Wild­tie­ren.

💡 Mein Tipp:
Kon­zen­trie­re dich bei Tie­ren immer auf die Augen. Sie sind das Fens­ter zur See­le und der Schlüs­sel zu einem fes­seln­den Natur­fo­to. Vie­le moder­ne Kame­ras haben sogar eine Augen­er­ken­nung für Tie­re — nut­ze die­se Funk­ti­on!

Serienbildfunktion – Mehr Chancen auf den perfekten Moment

Egal ob Vogel im Abflug oder sprin­gen­der Frosch: Der ent­schei­den­de Moment dau­ert oft nur den Bruch­teil einer Sekun­de. Nut­ze den Seri­en­bild­mo­dus, um meh­re­re Auf­nah­men hin­ter­ein­an­der zu machen. So kannst du im Nach­hin­ein den bes­ten Augen­blick aus­wäh­len, statt den ein­zi­gen zu ver­pas­sen.

Motivprogramme – falls du noch unsicher bist

Wenn du dich (noch) nicht an manu­el­le Ein­stel­lun­gen her­an­traust:

  • Sport­mo­dus bei Kame­ras = gute Basis für schnel­le Bewe­gun­gen
  • Tier- oder Motiv­au­to­ma­tik (bei man­chen DSLMs) = bes­ser als nichts
  • AV / A‑Modus (Blen­den­vor­wahl) ist oft ein guter Kom­pro­miss für Ein­stei­ger, die mehr Kon­trol­le wol­len

💡Per­sön­li­cher Tipp: Ich foto­gra­fie­re Tie­re fast immer im manu­el­len Modus oder mit Zeit­au­to­ma­tik (T/TV), weil ich so Kon­trol­le über die Bewe­gungs­dar­stel­lung habe. Am Anfang habe ich oft ver­se­hent­lich mit zu lan­ger Belich­tungs­zeit foto­gra­fiert – die Bil­der waren scharf, aber “tot”. Heu­te weiß ich: Für Leben­dig­keit braucht es Licht, Bewe­gung, und den Mut, Feh­ler zu machen.

Die besten Orte für die Wildtierfotografie Deutschland

Die span­nends­ten Tier­be­geg­nun­gen fin­dest du oft dort, wo du sie am wenigs­ten erwar­test: am Wald­rand, in der Nähe dei­nes Lieb­lings­sees oder mit­ten im Park, oder auf dem Bal­kon: Wenn du mit offe­nen Augen unter­wegs bist, fin­dest du mehr Moti­ve als du denkst. Hier zei­ge ich dir, wo du hei­mi­sche Tie­re beob­ach­ten und foto­gra­fie­ren kannst, inklu­si­ve Tipps, wor­auf du bei der Tier­fo­to­gra­fie ach­ten soll­test.

Wald und Wiese

Wäl­der und Wie­sen sind klas­si­sche Lebens­räu­me für vie­le Wild­tie­re: von Rehen über Füch­se bis zu unzäh­li­gen Vogel­ar­ten.

  • Mor­gens und abends ist die Akti­vi­tät am höchs­ten
  • Ach­te auf Tier­spu­ren, Kot, Fraß­spu­ren oder Geräu­sche
  • Lege dich nicht auf “das eine Tier” fest, son­dern beob­ach­te, was sich zeigt

📸 Beob­ach­tungs­tipp: Foto­gra­fie­re Tier­spu­ren oder Tritt­sie­gel und recher­chie­re spä­ter, zu wel­chem Tier sie gehö­ren. Das schärft dei­nen Blick, und dein Ver­ständ­nis für die Umge­bung.

Seen, Flüsse & Teiche

An Gewäs­sern triffst du beson­ders häu­fig auf Was­ser­vö­gel wie Enten, Schwä­ne, Rei­her oder Bless­hüh­ner. Wenn du Glück hast, sogar auf Fische oder Amphi­bi­en.

  • Nut­ze ruhi­ge Bewe­gun­gen und bleib mög­lichst tief
  • Ach­te auf Refle­xio­nen, sanf­te Wel­len oder Licht­re­fle­xe auf der Was­ser­ober­flä­che
  • Hal­te Abstand! Stö­run­gen ver­trei­ben Tie­re schnel­ler als gedacht

Tierpark und Zoo

Sie eig­nen sich gut, um dei­ne Tech­nik zu üben oder exo­ti­sche Tie­re zu foto­gra­fie­ren – aber auch hier gilt: Wäh­le dei­ne Per­spek­ti­ve so, dass das Tier natür­lich wirkt.

  • Beob­ach­te das Ver­hal­ten – auch hier kannst du viel ler­nen
  • Nut­ze gezielt den Zoom, um Zäu­ne oder Git­ter aus­zu­blen­den
  • Arbei­te mit Unschär­fe, um den Hin­ter­grund auf­zu­lö­sen
💡 Mein Tipp:
Die Neben­sai­son ist oft ruhi­ger. Die Tie­re sind akti­ver und die Besu­cher weni­ger.

Die Stadt: mehr Wildnis, als du denkst

Städ­te sind längst Lebens­räu­me für Wild­tie­re: Eich­hörn­chen, Amseln, Tau­ben, Mau­er­seg­ler, etc. Sie alle haben gelernt, mit uns zu leben.

  • Hal­te den Hin­ter­grund schlicht (Rasen statt Müll­ton­ne)
  • Nut­ze Park­bän­ke oder Gebü­sche zur Tar­nung
  • Foto­gra­fie­re durch Blät­ter, um Tie­fe zu erzeu­gen

Dein Balkon oder Garten

Der viel­leicht unter­schätz­tes­te Ort für Tier­fo­to­gra­fie. Mit Fut­ter­stel­len, Was­ser­trän­ken oder blü­hen­den Pflan­zen kannst du Tie­re gezielt anlo­cken.

  • Hal­te die Kame­ra bereit, aber ruhig – Bewe­gung schreckt ab
  • Stel­le dich nicht direkt dane­ben, son­dern mit Abstand
  • Nut­ze die glei­che Klei­dung und Posi­ti­on – Tie­re gewöh­nen sich dar­an

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Wildtierfotografie Tipps: Das Verhalten der Tiere verstehen

Tie­re sind kei­ne Models, sie posie­ren nicht für uns, sie las­sen sich nicht bit­ten. Wenn du gute Tier­fo­tos machen möch­test, musst du ler­nen, ihr Ver­hal­ten zu beob­ach­ten und zu deu­ten. Denn nur wenn du ver­stehst, wann, wie und war­um Tie­re sich bewe­gen, kannst du den Aus­lö­se­mo­ment vor­aus­ah­nen.

Aktivitätszeiten kennen

Vie­le Tie­re sind mor­gens und abends akti­ver als tags­über, und man­che sieht man nur in der Däm­me­rung oder nachts.

Tier­artAkti­vi­täts­zeit
Sing­vö­gelGanz­tags
Rehe, Füch­seMor­gens und Abends
Insek­tenBei Son­ne & Wär­me
Eulen, Dach­seDäm­me­rung & Nacht
Eich­hörn­chenMor­gens und am spä­ten Nach­mit­tags, im Herbst ganz­tä­gig

📸 Beob­ach­tungs­tipp: Lege dei­ne Foto­aus­flü­ge auf die Mor­gen- oder Abend­stun­den. Die Licht­stim­mung ist bes­ser, die Tie­re sind aktiv, und du hast die Natur oft für dich allein.

Lebensräume und Standorte verstehen

Tie­re sind dort, wo sie Nah­rung, Was­ser, Deckung und Rück­zugs­or­te fin­den. Wenn du die Umge­bung “lesen” lernst, erkennst du bald, wo sich wel­che Tier­art auf­hält, auch ohne sie sofort zu sehen.

Bei­spie­le:

  • Rehe mei­den offe­ne Flä­chen am Tag. Sie kom­men im Schutz der Däm­me­rung an Wald­rän­der
  • Amphi­bi­en hal­ten sich gern an feuch­ten Stel­len auf – auch tags­über
  • Greif­vö­gel sit­zen oft auf Strom­mas­ten, Bäu­men mit frei­er Sicht, oder auf Ver­kehrs­schil­dern — sogar neben der Auto­bahn!
  • Libel­len flie­gen bevor­zugt an wind­stil­len Gewäs­sern
💡 Mein Tipp:
Hal­te an jedem neu­en Ort erst ein­mal inne. Schau, hör, und beob­ach­te. Das schärft dei­ne Wahr­neh­mung und erhöht dei­ne Chan­cen auf gute Auf­nah­men enorm.

Sozialverhalten und Körpersprache

Ob Ein­zel­gän­ger oder Grup­pen­tier. Das Ver­hal­ten hat Ein­fluss auf die Bild­ge­stal­tung.

  • Vögel in Grup­pen kön­nen Dyna­mik erzeu­gen – oder erfor­dern mehr Geduld für Bild­auf­bau
  • Rehe, die auf­merk­sam schau­en, geben dem Bild Span­nung
  • Tie­re in Inter­ak­ti­on (Balz, Pfle­ge, Revier­ver­hal­ten) erzäh­len Geschich­ten – per­fek­te Foto­mo­ti­ve
💡 Mein Tipp:
Ach­te auf Kör­per­si­gna­le: Ein auf­ge­plus­ter­tes Gefie­der, gespitz­te Ohren oder ein war­nen­der Blick sind Warn­si­gna­le an Fein­de, das bedeu­tet für Dich: Rück­zug!

Beobachtung als fotografische Übung

Statt sofort zur Kame­ra zu grei­fen, nimm dir regel­mä­ßig Zeit, ein­fach nur zu beob­ach­ten. Was hörst du? Was bewegt sich am Rand dei­nes Blick­felds? Wann wird ein Tier unru­hig, und war­um? Die­se Beob­ach­tun­gen for­men nicht nur bes­se­re Bil­der, son­dern auch dei­nen foto­gra­fi­schen Blick.

Bildgestaltung & Perspektive in der Tierfotografie

Ein gelun­ge­nes Tier­fo­to lebt nicht nur von Tech­nik und Timing, son­dern vor allem von der Bild­ge­stal­tung. Mit einer bewuss­ten Per­spek­ti­ve und einem kla­ren Bild­auf­bau erzählst du eine Geschich­te – und genau dar­um geht es in der Tier­fo­to­gra­fie vor der Haus­tür.

Auf Augenhöhe mit dem Tier: Perspektive bewusst wählen

Die wich­tigs­te Regel gleich vor­weg: Foto­gra­fie­re auf Augen­hö­he mit dem Tier. Dadurch ent­steht Nähe, und dein Bild wirkt authen­tisch.

  • Boden­na­he Per­spek­ti­ve: Beson­ders bei klei­nen Tie­ren wie Vögeln, Eich­hörn­chen oder Insek­ten lohnt sich der Blick aus Boden­nä­he.
  • Leich­te Frosch­per­spek­ti­ve: Bei gro­ßen oder majes­tä­ti­schen Tie­ren wie Rehen oder Greif­vö­geln kann eine leicht erhöh­te Per­spek­ti­ve für mehr Aus­druck sor­gen.
  • Droh­nen­auf­nah­men: Sie eröff­nen neue Sicht­wei­sen, auch jen­seits der klas­si­schen Luft­auf­nah­me. Span­nen­de Bei­spie­le fin­dest du im Bei­trag über Droh­nen­fo­to­gra­fie.
💡 Mein Tipp:
Geh lang­sam und nimm dir Zeit. Vie­le Tie­re stö­ren sich nicht an dei­ner Anwe­sen­heit, solan­ge du ruhig bleibst und kei­ne hek­ti­schen Bewe­gun­gen machst.

Drittelregel, Vordergrund & Licht: Bildkomposition mit Wirkung

Tier­fo­to­gra­fie lebt vom Zusam­men­spiel aus Schär­fe, Bild­auf­bau und Licht. Hier ein paar pra­xis­na­he Grund­la­gen:

  • Drit­tel­re­gel: Plat­zie­re das Tier nicht mit­tig, son­dern ent­lang einer gedach­ten Drit­tel­li­nie oder an einem Schnitt­punkt. Das schafft Span­nung im Bild.
  • Vor­der- und Hin­ter­grund: Nut­ze Äste, Grä­ser oder Stei­ne, um Tie­fe zu erzeu­gen – aber ach­te dar­auf, dass sie nicht vom Tier ablen­ken.
  • Ruhi­ger Hin­ter­grund: Ide­al ist eine ein­far­bi­ge Flä­che oder eine weich ver­schwom­me­ne Struk­tur. Nut­ze dazu eine offe­ne Blen­de (z. B. f/2.8).

📸 Pra­xis­übung: Foto­gra­fie­re ein Tier­mo­tiv aus drei ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven: fron­tal, seit­lich, leicht erhöht, und ver­glei­che die Bild­wir­kung. In mei­ner Bei­trags­rei­he über Bild­ge­stal­tung fin­dest du in 4 Tei­len pra­xis­na­he Tipps.

Tiere im Winter fotografieren

Win­ter­licht, Frost und Schnee machen Tier­fo­to­gra­fie zu einer beson­de­ren Her­aus­for­de­rung – aber auch zu einer span­nen­den Gele­gen­heit für atmo­sphä­ri­sche Bil­der.

  • Auto­fo­kus bei Schnee­fall: Schnee­flo­cken irri­tie­ren die Kame­ra oft – hier hilft manu­el­ler Fokus.
  • Bewe­gung ein­frie­ren: Für sprin­gen­de Eich­hörn­chen oder Vögel im Anflug brauchst du kur­ze Ver­schluss­zei­ten (min­des­tens 1/1000 Sekun­de).
  • Augen­hö­he im Schnee: Auch im Win­ter lohnt sich die boden­na­he Per­spek­ti­ve – eine Iso-Mat­te oder ein klei­nes Sitz­kis­sen sind Gold wert.
💡 Mein Tipp:
Nut­ze das dif­fu­se Win­ter­licht für stim­mungs­vol­le Bil­der. Der Schnee wirkt oft wie ein natür­li­cher Reflek­tor.

Nachbearbeitung von Tierfotos

Auch bei der Tier­fo­to­gra­fie gilt: Weni­ger ist oft mehr. Ziel der Bild­be­ar­bei­tung ist nicht, aus einem mit­tel­mä­ßi­gen Bild ein Kunst­werk zu zau­bern, son­dern das Bes­te aus einem gelun­ge­nen Motiv her­aus­zu­ho­len.

Ich nut­ze:

  • Ado­be Ligh­t­room (am Note­book): Ide­al für geziel­te Anpas­sun­gen von Belich­tung, Weiß­ab­gleich und Far­ben.
  • Snap­seed (am Han­dy): Per­fekt für die schnel­le Opti­mie­rung unter­wegs.

In mei­nen Bei­trä­gen zur Bild­be­ar­bei­tung zei­ge ich dir Schritt für Schritt, wie du typi­sche Tier­fo­tos nach­be­ar­bei­test – je nach Auf­nah­me­si­tua­ti­on.

Tierfotografie in der Nähe: Eine Galerie

Die nach­fol­gen­den Fotos wur­den alle ent­we­der mit dem Smart­phone oder mit einem Zoom-Objek­tiv mit einer Brenn­wei­te bis 300 Mil­li­me­ter gemacht.

Vögel

Amphibien und Reptilien

Insekten fotografieren

Fazit

Tie­re zu foto­gra­fie­ren ist kei­ne Dis­zi­plin für Unge­dul­di­ge. Es bedeu­tet nicht, ein­fach drauf­zu­hal­ten, son­dern Beob­ach­ten, ver­ste­hen, und den rich­ti­gen Moment bewusst ein­zu­fan­gen. Wenn du mit die­ser Hal­tung raus­gehst, wirst du nicht nur bes­se­re Bil­der machen, son­dern auch bewuss­ter sehen. Wel­che Tie­re begeg­nen dir beson­ders oft, und wel­che stel­len dich vor Her­aus­for­de­run­gen? Ich freue mich auf dei­nen Kom­men­tar.

Der nächs­te Teil erscheint in Kür­ze. Dar­in zei­ge ich dir, wie du Bie­nen in fas­zi­nie­ren­den Nah­auf­nah­men fest­hal­ten kannst — ohne Makro­ob­jek­tiv. Trag dich gern in den News­let­ter ein, um nichts zu ver­pas­sen

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Welche Kamera brauche ich zum Tiere fotografieren?

Auch wenn du grund­sätz­lich mit dei­nem Smart­phone Tie­re foto­gra­fie­ren kannst, hast du mit einer Digi­tal­ka­me­ra weit­aus mehr Optio­nen. Dank Zoom-Objek­tiv kannst du auch wei­ter ent­fern­te Tie­re nahe her­an­ho­len, ohne Beein­träch­ti­gung der Bild­qua­li­tät.

Welche Blende verwende ich bei Tierfotografie?

Ver­wen­de am bes­ten eine weit geöff­ne­te Blen­de zwi­schen f/4 und f/6.3. Wenn das Tier näher da ist, kannst du die Blen­de auch wei­ter schlie­ßen, zwi­schen f/8 und f/11.

Welche Verschlusszeit wähle ich bei der Tierfotografie?

Es kommt drauf an, wel­ches Tier du foto­gra­fierst. Für seht akti­ve Tie­re wie zum Bei­spiel Bie­nen ver­wen­de eine sehr kur­ze Ver­schluss­zeit, wie zum Bei­spiel 1/1250. Für Rehe, Stör­che oder ande­re Tie­re, die sich kaum bewe­gen, kannst du eine län­ge­re Ver­schluss­zeit wäh­len, wie bei­spiels­wei­se 1/250 bis 1/500.

Wie kann ich Tiere in Bewegung fotografieren?

Um Tie­re in Bewe­gung zu foto­gra­fie­ren, soll­test du eine Kame­ra mit der Funk­ti­on Seri­en­bild­auf­nah­me (oder Seri­en­fo­to) ver­wen­den. Eine Belich­tungs­zeit von 1/1000 Sekun­de oder kür­zer ist ide­al, um die Bewe­gung ein­zu­frie­ren. Eine Blen­de von f/4 bis f/6.3 ist eine gute Wahl, um den Hin­ter­grund unscharf zu hal­ten und den Fokus auf das Tier zu legen

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