Hast du jemals darüber nachgedacht, wie faszinierend es sein könnte, die Schönheit und Dynamik der Vogelwelt durch deine Kamera einzufangen? Vögel fotografieren ist ein spannendes Hobby. Gerade Vögel im Flug fotografieren ist herausfordernd, doch mit den richtigen Tipps wirst du diese Kunst beherrschen, auch ohne teure Fotoausrüstung. Ich zeige dir einfache und effektive Methoden, um die Vogelfotografie souverän zu bewältigen. Lass dich inspirieren und entdecke, wie du mit jedem Klick deine Leidenschaft für die Fotografie vertiefen kannst!
Alleine in Deutschland gibt es über 500 Vogelarten, von häufigen Besuchern wie Amseln und Spatzen bis hin zu seltenen Gästen wie Seeadlern und Uferschnepfen. Von Singvögel bis Greifvögel gibt es eine breite Palette
Tipps für die Vogelfotografie
Vorab die wichtigsten Tipps als Spickzettel:
Persönliches Verhalten
- Passe dich der Umgebung an: Verhalte dich ruhig und mache keine hektischen Bewegungen
- Sei geduldig und beobachte: Studiere das Verhalten der Vögel und bleibe geduldig sitzen, anstatt hektisch den Standort wechseln
Kameraeinstellungen: (Richtwerte)
- Verschlusszeit: 1/1000 Sekunde. oder kürzer bei fliegenden Vögeln
- Blende: Eine geringe Blendenzahl (wie zum Beispiel f/4,5) setzt den Vogel in den Fokus und macht den Hintergrund unscharf. So liegt das Augenmerk auf dem Hauptdarsteller
- ISO:-Wert: je nach Lichtbedingung an.
Technik
- Mache Serienaufnahmen: So machst Du solange Fotos, bis du den Auslöseknopf loslässt, Das erhöht die Chance auf ein tolles Foto.
- Der richtige Fokus: Stelle in den Einstellungen den kontinuierlichen Autofokus (AI-Servo oder AF‑C) ein, um bei fliegenden Vögel den Fokus zu behalten
Richtige Ausrüstung für Vogelfotografie
Bestimmt hast du auch schon Fotografen mit einer Kamera und einem monströsen Objektiv gesehen. Lass dich davon nicht irritieren, du musst nicht tausende Euros ausgeben. Ich zeige dir, was du für den Einstieg in die Vogelfotografe brauchst.
Kamera
Im Netz kursieren viele Tipps, was die beste Kamera für Vogelfotografie ist. Die Marke spielt keine Rolle, wichtig ist nur, das du das Objektiv wechseln kannst. Solange du Vögel an Futterstellen fotografierst, oder Wasservögel wie Enten und Schwäne, reicht sogar das Smartphone, oder eine Kamera mit Weitwinkelobjektiv.
Objektiv
Wie bereits erwähnt, wirst du um ein Teleobjektiv nicht drum rum kommen, Ich nutze ein Objektiv mit einer Brennweite von 75–300mm. Damit kann ich die meisten Vögel perfekt in Szene setzen und ich nutze es auch generell für die Tierfotografie gerne. Möchtest du Vögel im Flug fotografieren, empfehle ich dir ein Teleobjektiv mit einer Brennweite von 300 mm bis 600 mm.
Stativ
Ein Stativ kann in der Vogelfotografie hilfreich sein, vor allem, wenn du mit langen Brennweiten arbeitest. Ich nutze ein stabiles Aluminium-Stativ von Manfrotto mit einem Kugelkopf und einer Nutzlast von 9 kg. Das hält meine Kamera ruhig und steht selbst bei leichtem Wind fest und stabil am Boden. Es ermöglicht mit Vögel leicht zu verfolgen.
Zubehör
- Regenschutz für die Ausrüstung: Das Wetter ist unberechenbar, daher solltest du immer auf Regen einstellt sein und eine wetterweste Kleidung dabei haben und einen Regenschutz für Kamera und Objektiv. Eine Regenschutzhülle kostet nur wenige Euro.
- Fernglas: Ein gutes Fernglas hilft dir dabei, Vögel aus der Ferne zu beobachten und ihr Verhalten zu studieren, bevor du sie fotografierst.
Vögel fotografieren Einstellungen
Die richtigen Kameraeinstellungen sind entscheidend in der Vogelfotografie. Diese nachfolgenden Einstellungen dienen als Ausgangspunkt. Es ist wichtig, sie an die spezifischen Bedingungen und das Verhalten der Vögel anzupassen. Experimentiere mit verschiedenen Kombinationen, um herauszufinden, was für die jeweilige Aufnahmesituation am besten funktioniert.
- Belichtungszeit: Vögel bewegen sich oft schnell, daher ist eine kurze Verschlusszeit wichtig, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Eine Verschlusszeit von 1/2000 Sekunde oder kürzer eignet sich gut, um selbst schnelle Flügelschläge scharf einzufangen.
- Blende: Eine geöffnete Blende (kleine Blendenzahl wie f/4) sorgt dafür, das der Hintergrund ein angenehmes Bokeh erhält und der Vogel im Mittelpunkt steht. Eine geschlossene Blende (beispielsweise f/11) sorgt für eine hohe Schärfentiefe. Für welchen Stil du dich entscheidest hängt von deiner Vorliebe hab. Probiere beides aus und entscheide für dich, was dir besser gefällt.
- ISO-Wert: Bei guten Lichtverhältnissen ist ein niedriger ISO-Wert (bis ISO 400) ideal, um Bildrauschen zu minimieren. In Situationen mit weniger Licht oder bei schnellen Bewegungen kann es notwendig sein, den ISO-Wert auf 800 oder höher einzustellen, um eine ausreichend kurze Verschlusszeit zu erreichen.
Wann und wo kannst du gut Vögel fotografieren?
Geeignete Standorte finden
Du fragst dich bestimmt: “Wo kann man gut Vögel fotografieren?” Es gibt viele geeignete Orte, abhängig von der Vogelart und deinem Standort:
Futterplätze
- Futterplätze sind ein einfaches, aber sehr effektives Ziel für die Vogelfotografie. Besonders im Winter, wenn das Futter knapp wird, kommen viele Vögel an Futterstellen. Wenn du einen solchen Platz in der Nähe hast, kannst du Vögel aus der Nähe fotografieren. Morgens oder am späten Nachmittag sind die besten Zeiten, da die Vögel dann am aktivsten sind.
- An Vogelhäuschen kannst du vor allem Spatzen und Meisen fotografieren, aber selbst Spechte hab ich schon an Futterplätzen entdeckt. Den Buchfink oben konnte ich an einem Vogelbeobachtungsturm fotografieren. Es lohnt sich also geduldig zu warten, du wirst überrascht sein, welche Vogelarten du entdeckst.
Wichtig! Positioniere dich mit genügend Abstand zum Futterplatz und verhalte dich ruhig, damit du die Vögel nicht aufschreckst. Nach etwas Zeit werden sie sich an dich gewöhnen, und deine Bilder werden besser aussehen.
Gewässer
Teiche, Flüsse oder Seen sind ideale Orte, da Vögel hier regelmäßig zum Trinken, Baden oder Jagen kommen. Besonders im Frühjahr und Sommer lassen sich Wasservögel wie Enten oder Schwäne gut fotografieren. Ein ruhiger Platz zum Beobachtung an Uferzonen oder Sandbänken können dir helfen, beeindruckende Aufnahmen zu erzielen.
Stadtpark und Friedhöfe
In Städten sind Parks und Friedhöfe oft unterschätzte Hotspots. kannst du Vögel wie Amseln, Meisen Spechte, Rotkehlchen beobachten und das schöne ist: die Stadtvögel sind weniger scheu. Suche dir eine ruhige Ecke mit alten Bäumen oder Hecken, die als natürliche Verstecke dienen und warte ruhig und geduldig. bis du einen Vogel vor die Linse bekommst.
Wald
Der Wald bietet ein reichhaltiges Habitat für viele Vogelarten. Hier findest du Spechte, Eulen und zahlreiche Singvögel. Allerdings kann die Fotografie im Wald aufgrund des gedämpften Lichts und der dichten Vegetation herausfordernd sein. Suche nach Lichtungen oder nutze die Randbereiche des Waldes für bessere Lichtverhältnisse.
Wiesen und Felder
Offene Landschaften wie Wiesen und Felder sind hervorragende Orte für die Vogelfotografie. Hier kannst du Bodenbrüter wie Feldlerchen oder Wachteln beobachten. Auch Greifvögel, die über den Feldern kreisen, bieten eindrucksvolle Motive. Achte darauf, dass du die Tiere nicht störst, besonders während der Brutzeit.
Tierparks und Zoos
Hier findest du eine große Vielfalt an Vogelarten, oft auch exotische Spezies, wie dieser Geier auf dem Bild oben Die Tiere sind an Menschen gewöhnt, was dir erlaubt, näher heranzukommen. Viele Zoos haben spezielle Freiflugbereiche, die naturnahe Aufnahmen ermöglichen. Beachte jedoch, dass Gitter oder künstliche Umgebungen manchmal sichtbar sein können. Konzentriere dich, wenn möglich, auf Nahaufnahmen oder warte auf Momente, in denen die Vögel natürliches Verhalten zeigen. Respektiere immer die Regeln der Einrichtung und das Wohlbefinden der Tiere.
Die beste (Jahres)zeit zum Vögel fotografieren
Tageszeit
Die beste Zeit, um Vögel zu fotografieren, sind am frühen Morgen, am späten Nachmittag bis zum Sonnenuntergang. In diesen Stunden sind Vögel sehr aktiv und das Licht ist zudem sanft und warm, ideal für stimmungsvolle Fotos. Unter Tags ist es schwierig tolle Fotos zu machen, suche in dieser Zeit Wälder auf, da dort die scharfen Kontraste der hellen Sonne nicht vorhanden sind
Jahreszeit
Jede Jahreszeit bietet einzigartige Möglichkeiten für die Vogelfotografie:
- Frühling: Ideal für Aufnahmen von Balzverhalten und Nestbau. Viele Zugvögel kehren zurück und das frische Grün bietet einen schönen Hintergrund.
- Sommer: Gute Zeit für Aufnahmen von Jungvögeln und Fütterungsszenen. Die langen Tage bieten viel Zeit zum Fotografieren.
- Herbst: Perfekt für Aufnahmen von Zugvögeln. Die herbstlichen Farben können wunderschöne Hintergründe schaffen.
- Winter: Bietet Möglichkeiten für kontrastreichere Aufnahmen gegen den Schnee. Vögel an Futterstellen sind leichter zu fotografieren.
Beachte, dass jede Jahreszeit ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringt. Passe deine Ausrüstung und Technik entsprechend an, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Bildkomposition für Vögel fotografieren
Der Bildaufbau spielt beim Fotografieren eine grundsätzliche Rolle, auch bei der Vogelfotografie. Mit den nachfolgenden Tipps kannst du deine Fotos deutlich verbessern und ihnen mehr Ausdruckskraft verleihen.
- Dynamik durch Bewegung und Serienaufnahmen: Wenn du Vögel im Flug aufnimmst, achte darauf, dass du die Bewegung der Flügel einfängst, um den Schwung in deinem Bild stark zu machen. Dabei helfen dir Serienaufnahmen, weil du damit viele Bilder schnell hintereinander machst. Das erhöht die Chance den perfekten Moment zu erwischen.
- Porträtaufnahmen: zeige das Gesicht des Vogels und betone die vielen Details im Gesicht. Fokussiere auf die Augen, da dies deinem Foto eine sehr tiefe und starke Wirkung verleiht.
- Vögel und Umgebung: Es kann auch spannend sein, einen Vogel in der Natur zu zeigen. Egal ob Meisen auf Baumästen, oder Enten, die sich von der Strömung eines Flusses treiben lassen. Das zeigt den natürlichen Lebensraum des Vogels und setzte den Foto in einem natürlichen Kontext.
- Fotografiere Vögel auf Augenhöhe: Ein guter Tipp für das Fotografieren von Vögeln ist, sie auf Augenhöhe zu fotografieren. So wirkt das Foto emotionaler. Wenn du sie leicht von unten nach oben abbildest, lässt du sie majestätischer wirken. Bei fliegenden Vögeln solltest du darauf achten, dass sie nicht zu weit oben im Bild erscheinen, sondern ihre Flugrichtung und Bewegung gut zur Geltung kommt.
Tipps für gelungene Vogelfotografie
- Das richtige Licht: Die Wahl des richtigen Lichts ist sehr wichtig für die Wirkung des Fotos. Das goldene Licht während der Goldenen Stunde gibt deinen Bildern eine warme und lebendige Stimmung. Andererseits kann ein bewölkter Himmel ein sanftes, weiches Licht erzeugen, das harte Schatten vermeidet und den Vogel gleichmäßig ausleuchtet. So kannst du die Details der Federn hervorheben, ohne dass das Bild zu stark oder zu hell ist.
- Fotografiere besonderes Verhalten des Vogels: Die größte Stärke der Vogelfotografie ist, dass du natürliche Verhalten der Vögel festhalten kannst. Spezielles Verhalten, wie Balz, ein Nest bauen oder Federpflege gibt dem Bild mehr emotionale Tiefe. Solche Momente, die oft schwer einzufangen sind, erzählen eine eigene Geschichte und machen das Bild lebendig und spannend. Achte darauf, den Moment zu fangen, in dem der Vogel sich ganz natürlich verhält.
Vögel im Flug fotografieren
Vögel im Flug zu fotografieren ist eine der anspruchsvollsten Herausforderungen in der Naturfotografie. Mit ihren schnellen Bewegungen und dynamischen Flugmustern bieten Vögel viele Möglichkeiten, beeindruckende Fotos zu machen. Nachfolgend habe ich die wichtigsten Tipps für dich gesammelt.
Vögel im Flug fotografieren Einstellungen
Der Artikel Vogelfotografie lernen — So gelingen dir wunderschöne Bilder von Lichter der Welt gibt einige sehr gute Ratschläge für die Einstellungen: Wichtige Inhalte aus dem Artikel sind:
- Verschlusszeit: 1/1000 Sekunden oder kürzer, um schnelle Bewegungen einzufrieren
- Blende: Verwende eine leicht geschlossene Blende (f/4 bis f/8) , damit der Vogel schön scharf abgebildet wird, der Hintergrund aber unscharf wird. So hast du keine ablenkenden Elemente auf deinem Foto und der Vogel kann der Hauptdarsteller deines Fotos sein
- ISO: Stelle auf “Automatisch” ein, um Belichtungsschwankungen auszugleichen
- Autofokus: Nutze den kontinuierlichen Autofokusmodus (AI-Servo bei Canon, AF‑C bei Nikon), um bewegende Vögel präzise zu verfolgen. Einzelne Autofokusmessfelder oder kleine Gruppen helfen dabei, den Fokus genau auf den Vogel zu legen und Ablenkungen durch den Hintergrund zu vermeiden.
- Serienbildmodus: Aktiviere den Serienbildmodus, um mehrere Aufnahmen in schneller Folge zu machen , ohne den Auslöseknopf loszulassen. Dies erhöht die Chance, den perfekten Moment einzufangen, insbesondere bei fliegenden Vögeln oder dynamischen Szenen.
Um die Einstellungen zu überprüfen und gleichzeitig deine Technik und Reaktionszeit zu verbessern, lohnt sich ein Besuch in Vogelparks oder Falkereien. Dort finden mehrmals täglich Flugshows statt, In denen Greifvögel wiederholt vordefinierte Strecken fliegen.
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Fazit
Die Vogelfotografie ist eine spannende Möglichkeit ist, die Natur hautnah zu erleben und deine fotografischen Fähigkeiten zu verbessern. Du hast jetzt die Werkzeuge, um beeindruckende Aufnahmen zu machen und die faszinierende Welt der Vögel zu entdecken. Also, mach dich auf den Weg, nimm deine Kamera mit und fang an, das Gelernte auszuprobieren. Wenn du Fragen hast oder deine Gedanken teilen möchtest, schreib gerne in die Kommentare. Viel Spaß beim Fotografieren!
Häufig gestellte Fragen
Welche Kamera brauche ich für die Vogelfotografie
Eine digitale Spiegelreflex- oder spiegellose Systemkamera mit schnellem Autofokus und hoher Serienbildgeschwindigkeit ist ideal.
Welches Objektiv ist für die Vogelfotografie geeignet?
Für den Einstieg reicht ein Teleobjektiv mit 300 mm Brennweite, mit zunehmender Erfahrung kannst du dir auch ein Teleobjektiv mit höherer Brennweite zulegen, um Vögel aus noch größerer Entfernung formatfüllend fotografieren zu können.
Welche Kameraeinstellungen brauche ich, um Vögel im Flug fotografieren zu können?
Nutze kurze Verschlusszeiten (mindestens 1/1000 Sekunde), den Serienbildmodus und den kontinuierlichen Autofokus (AF‑C). Eine Spotmessung hilft, die Belichtung auf den Vogel zu konzentrieren, besonders bei extremen Lichtverhältnissen.
Wann ist die beste Zeit für Vogelfotografie?
Die frühen Morgenstunden und der späte Nachmittag bieten ideales Licht für stimmungsvolle Aufnahmen. Das weiche Licht dieser Zeiten bringt das Gefieder der Vögel zum Strahlen und minimiert harte Schatten.
Ist Tarnung wirklich notwendig?
So praktisch ein Tarnzelt auch ist, es reicht, wenn du dich dunkel kleidest. Vermeide helle Farben wie weiß, oder gelb, um zu hohe Kontrastunterschiede zu vermeiden. Mit “All In Black” bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Wo kann ich am besten Vögel fotografieren?
Naturschutzgebiete, Parks oder dein eigener Garten sind gute Orte für den Anfang. Futterstellen ziehen viele Vögel an und erleichtern dir das Üben.