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Quick Tipps: Fotografieren bei grellem Sonnenlicht

Fotografieren bei grellem Sonnenlicht

Foto­gra­fie­ren bei grel­lem Son­nen­licht klingt erst­mal wie ein Wider­spruch, denn eigent­lich ler­nen wir früh: Mit­tags ist das Licht zu hart.” Foto­gra­fie­ren in der Mit­tags­son­ne ist her­aus­for­dernd, aber kei­nes­wegs unmög­lich. Im Gegen­teil: Wer lernt, mit dem har­ten Licht umzu­ge­hen, erwei­tert sein gestal­te­ri­sches Reper­toire. Statt also die Kame­ra weg­zu­pa­cken, kannst du gezielt mit Kon­tras­ten, Licht­kan­ten und kla­ren Lini­en arbei­ten. Hier kom­men sie­ben kom­pak­te Tipps, mit denen du auch zur Mit­tags­zeit aus­drucks­star­ke Bil­der machst – ohne Frust und mit kla­rer gestal­te­ri­scher Kon­trol­le.

Alle Tei­le der Serie:

Was macht das Licht zur Mittagszeit so herausfordernd?

Mit­tags steht die Son­ne hoch am Him­mel. Das Licht fällt fast senk­recht und ist beson­ders inten­siv. Dadurch ent­ste­hen har­te Schat­ten, star­ke Kon­tras­te und schnell aus­ge­fres­se­ne Lich­ter. Vie­le Moti­ve wir­ken flach oder ver­lie­ren an Tie­fe. Doch gera­de die­se Eigen­hei­ten kannst du dir zunut­ze machen – wenn du sie bewusst ein­setzt.

Licht nicht bekämpfen, sondern gestalten

Beim Foto­gra­fie­ren im grel­len Mit­tags­licht hel­fen kei­ne Aus­re­den, son­dern eine bewuss­te Her­an­ge­hens­wei­se. Statt gegen das har­te Licht anzu­kämp­fen, soll­test du es aktiv ein­set­zen. Gera­de Lini­en, gra­fi­sche Struk­tu­ren oder archi­tek­to­ni­sche Ele­men­te pro­fi­tie­ren von den kla­ren Licht­kan­ten zur Mit­tags­zeit. Statt wei­chem Ver­lauf bekommst du har­te Kon­tras­te. Das ist kein Nach­teil, son­dern eine Eigen­art, mit der du gestal­ten kannst. Vor­aus­set­zung ist, dass du erkennst, wo das Licht wirkt, wie es fällt und wel­chen Aus­druck es erzeugt. In mei­nem Bei­trag über Gegen­licht­fo­to­gra­fie erfährst du, wie du Son­nen­strah­len und Licht­ef­fek­te gezielt ein­set­zen kannst


Konzentriere dich auf Details

Wei­te Land­schafts­auf­nah­men ver­lie­ren bei grel­lem Licht oft an Tie­fe. Der hohe Son­nen­stand erzeugt kaum Schlag­schat­ten, das Motiv wirkt schnell flach und span­nungs­los. Statt­des­sen lohnt sich ein enger Blick auf klei­ne Details. Tex­tu­ren, Rin­den, Stei­ne, Blät­ter oder Was­ser­spie­ge­lun­gen ent­fal­ten bei direk­ter Son­nen­ein­strah­lung ihre Wir­kung. Wenn du beim Foto­gra­fie­ren in der Mit­tags­son­ne klei­ne Moti­ve in Sze­ne setzt, hast du mehr Kon­trol­le über Licht und Kon­trast und kannst geziel­ter gestal­ten.


Weiche Kontraste im Schatten nutzen

Du musst nicht zwin­gend in der Son­ne foto­gra­fie­ren, um das Bes­te aus der Situa­ti­on zu machen. Oft reicht es, einen Schritt zur Sei­te zu gehen, näm­lich in den Schat­ten. Bäu­me oder Fels­vor­sprün­ge wer­fen wei­che Über­gän­ge, die sich her­vor­ra­gend für Por­träts oder Makro­auf­nah­men eig­nen. Indi­rek­tes Licht reflek­tiert von hel­len Ober­flä­chen zurück ins Motiv. Dadurch bekommst du eine gleich­mä­ßi­ge Aus­leuch­tung ohne har­te Kan­ten und kannst auch zur Mit­tags­zeit mit fein abge­stuf­ten Hel­lig­kei­ten arbei­ten.


Schatten gezielt als Gestaltungselement einsetzen

Ein klar umris­se­ner Schat­ten­wurf kann span­nen­der sein als das eigent­li­che Motiv. Ach­te beim Foto­gra­fie­ren in der Mit­tags­son­ne auf Licht­kan­ten, Schat­ten­li­ni­en und Mus­ter, beson­ders bei urba­nen Sze­nen oder geo­me­tri­schen Struk­tu­ren. Ein ein­zel­ner Ast, der ein Licht­mus­ter auf den Boden wirft, kann genau­so reiz­voll sein wie das Motiv selbst. Wich­tig ist, dass du den Schat­ten bewusst in die Bild­ge­stal­tung ein­be­ziehst – nicht als Stör­fak­tor, son­dern als zen­tra­les Ele­ment.


Belichtung bewusst steuern

Die Kame­ra­au­to­ma­tik stößt bei star­kem Licht schnell an ihre Gren­zen. Hel­le Flä­chen bren­nen aus, dunk­le ver­schwin­den im Schwarz, und das Bild ver­liert an Detail­tie­fe. Foto­gra­fierst du im manu­el­len Modus, hast du deut­lich mehr Kon­trol­le. Ach­te beim Foto­gra­fie­ren bei grel­lem Son­nen­licht beson­ders auf die hells­ten Bild­be­rei­che. Oft lohnt sich eine leich­te Unter­be­lich­tung, um aus­ge­fres­se­ne Lich­ter zu ver­mei­den. Wenn du im RAW-For­mat arbei­test, kannst du die Bild­wir­kung spä­ter gezielt anpas­sen. Die Grund­la­ge dafür ent­steht aber bereits bei der Auf­nah­me.


Farbkontraste gezielt hervorheben

Wäh­rend wei­ches Licht Far­ben oft sanft ver­lau­fen lässt, macht har­tes Licht Unter­schie­de deut­lich. Gera­de far­bi­ge Kon­tras­te, zum Bei­spiel Rot gegen Grün oder Blau gegen Gelb, pro­fi­tie­ren vom grel­len Son­nen­licht, wenn du sie bewusst ein­setzt. Suche nach klar abge­grenz­ten Flä­chen, kräf­ti­gen Akzen­ten oder struk­tu­rier­ten Mate­ria­li­en. Ein moos­be­deck­ter Stein, eine ros­ti­ge Ober­flä­che oder ein ein­zel­ner Blü­ten­kopf kön­nen unter der Mit­tags­son­ne beson­ders inten­siv wir­ken. Mehr zum The­ma Kon­tras­te fin­dest du im Bei­trag von Chris­ti­an Anderl.


Bearbeiten mit Gefühl

Die Nach­be­ar­bei­tung kann hel­fen, Kon­tras­te aus­zu­glei­chen oder die Farb­stim­mung zu ver­fei­nern. Ziel ist aber nicht, das har­te Licht zu kaschie­ren. Es geht viel­mehr dar­um, den Cha­rak­ter des Lichts zu erhal­ten und gezielt her­aus­zu­ar­bei­ten. Klei­ne Kor­rek­tu­ren bei Lich­tern, Tie­fen oder dem Weiß­ab­gleich kön­nen viel bewir­ken. Gleich­zei­tig dür­fen kla­re Schat­ten und Kon­tras­te ruhig sicht­bar blei­ben, wenn sie Teil dei­ner Bild­idee sind.


Fazit

Vie­le Foto­gra­fen mei­den die Mit­tags­zeit oft aus Unsi­cher­heit oder wegen schlech­ter Erfah­run­gen. Doch das har­te Licht ist kein Hin­der­nis, son­dern eine Ein­la­dung zum Umden­ken. Wenn du lernst, wie du beim Foto­gra­fie­ren im grel­len Mit­tags­licht mit Kon­tras­ten, Schat­ten und Far­ben arbei­test, ent­wi­ckelst du dein Gespür für Licht­ver­hält­nis­se wei­ter. Es geht nicht dar­um, das Licht per­fekt zu kon­trol­lie­ren, son­dern dar­um, es zu ver­ste­hen und zu nut­zen. Genau das macht dei­ne Bil­der eigen­stän­dig, aus­drucks­stark und leben­dig – auch zur Mit­tags­zeit.

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