Hast du dich schon mal am Bienen fotografieren versucht? Das kann ganz schön herausfordernd sein, da sie ständig in Bewegung sind. Aber keine Sorge, mit ein paar einfachen Tipps und Tricks kannst auch du beeindruckende Bienenfotos machen. Im 2. Teil meiner Fotorezepte-Reihe zeige ich dir einige Tipps zur Bienen Fotografie, ich sage dir, worauf du achten musst, und gebe dir noch einige Fotorezepte an die Hand.
Dein erster Versuch der Bienen Fotografie könnte dich frustrieren. Eine tolle Aufnahme einer Honigbiene zu bekommen, die nicht stillsteht, während du mit den Kameraeinstellungen herumfummelst, kann eine Herausforderung sein. Aber keine Angst, mit den nachfolgenden Leitfaden kannst du deine Bienen Fotografie verbessern und zum Beispiel Bienen im Flug fotografieren.
Bienen Fotografie: Smartphone oder Kamera?
Mit Handykameras lassen sich überraschend gute Fotos von kleinen Insekten schießen. Bei manchen dauert es allerdings eine Weile, bis sie scharf sind, und ehe man sich versieht, ist die Biene davongebrummt. Um dies zu beheben, versuche, die Biene zunächst aus kurzer Entfernung zu fotografieren und Dich dann allmählich zu nähern.
Wenn Du lieber eine “richtige” Kamera verwenden möchtest, kannst Du mit der Makro-Taste zusätzliche Nahaufnahmen machen (siehe dazu meinen Beitrag über Makrofotografie). Um Deine Digitalkamerafotos in die App „Great British Bee Count“ zu übertragen, sende Deine Bilder per E‑Mail an Dein Telefon, lade sie herunter und lade sie dann in die App hoch.
Zubehör zum Bienen fotografieren
- Objektiv: Ein Standard-Weitwinkel-Objektiv reicht in der Regel aus. Ein Teleobjektiv ist hilfreich, wenn du Bienen in einem Blumenfeld fotografieren möchtest, ohne die Blumen zu zertrampeln. Wenn Du gerne Nahaufnahmen machst, empfehle ich Dir den Kauf eines Makroobjektiv mit Festbrennweite.
- Stativ: Ein Stativ ist dann nützlich, wenn du mit einem Teleobjektiv fotografierst. Auf diese Weise vermeidest du verwackelte Fotos.
- Diffusor: Ein Diffusor kann verwendet werden, um das Licht weicher zu machen und harte Schatten zu vermeiden. Dies verbessert die Bildqualität erheblich
- Kniepolster: Kniepolster bieten dir Schutz vor harten, kalten und unebenen Untergründen, was besonders wichtig ist, wenn du längere Zeit kniet. So schonst du deine Gelenke und Gesundheit sollte immer an erster Stelle kommen.
Bienen fotografieren Einstellungen
Lerne zunächst den manuellen Modus (lese dazu meinen Beitrag “Erste Schritte in der Fotografie”). Wenn Du Dich auf den Automatik-Modus verlässt, versucht die Kamera immer, die Belichtung für die Szene und nicht für das Motiv zu wählen. Beispiel: Wenn beispielsweise eine Biene gut beleuchtet ist, der Hintergrund jedoch dunkel ist, versucht der Automatik-Modus, den Hintergrund zu belichten, wodurch die Biene überbelichtet bleibt. Nachfolgend habe ich einige Einstellungen für verschiedene Szenarien.
Bienen auf Blüte ablichten
- Blende: Zwischen f/8 und f/12, um eine ausreichende Schärfentiefe zu erreichen, sodass sowohl die Biene als auch die Blüte im Fokus bleiben.
- Belichtungszeit: 1/320 bis 1/500 Sekunden, um die Biene auf der Blüte scharf abzubilden und gleichzeitig die Umgebung einzufangen.
- ISO: 100 bis 200
- Autofokus: Der Einzelfeld-Autofokus (Single-Point AF) ermöglicht präzises Fokussieren auf die Biene.
Bienen im Flug fotografieren
- Blende: Eine mittlere Blende (f/4.5 bis f /6.3) bietet eine ausgewogene Tiefenschärfe und genügend Licht, um die Biene im Fokus zu halten.
- Belichtungszeit: 1/1000 Sekunden oder höher, um die Bewegung der Bienen einzufangen, ohne verwackelte Fotos
- ISO: nicht über 800, da sonst das Bildrauschen zu heftig und das Foto körnig wird.
- Autofokus: Der kontinuierlicher Autofokus (AI-Servo/AF‑C) hilft, die Biene im Flug zu verfolgen und scharf abzubilden.
- Serienaufnahmen (Burst Mode) aktivieren, Dies ermöglicht es Dir, mehrere Bilder in schneller Folge aufzunehmen, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, den perfekten Moment zu erwischen.
Bienen mit Handy fotografieren
Du brauchst für die Bienen Fotografie keine Digitalkamera, denn mit deinem Smartphone kannst du ebenfalls schöne Bienen Bilder machen. Stelle sicher, dass deine Handykamera auf die höchste Bildgröße eingestellt ist, um die bestmögliche Qualität zu erhalten. Nutze den Pro-Modus deiner Smartphone-Kamera, um die Einstellungen manuell vornehmen zu können.
Kameraeinstellungen für Smartphone
Verwende immer den Pro-Modus beim Handy, da du nur so individuelle Einstellungen vornehmen kannst, um das bestmögliche Foto zu machen.
Bienen im Flug
- Verschlusszeit: 1/1000 bis 1/2000 Sekunde, um die schnellen Bewegungen der Bienen einzufrieren und scharfe Bilder zu erzielen.
- ISO: 200 bis 400. Ein niedriger bis mittlerer ISO-Wert sorgt für eine gute Bildqualität mit minimalem Rauschen.
- Autofokus: Kontinuierlicher Autofokus (wenn verfügbar), damit du die Bewegung der Biene verfolgen sie im Fokus behalten kannst
Bienen auf Blüte
- Verschlusszeit: 1/250 bis 1/500 Sekunde, um die Biene scharf abzubilden und die Umgebung einzufangen.
- ISO: 100 bis 200. Niedrige ISO-Werte sorgen für eine hohe Bildqualität und geringes Rauschen.
- Autofokus: Einzelfeld-Autofokus oder manueller Fokus, dies ermöglicht präzises Fokussieren auf die Biene
Bienen im Flug fotografieren
Bienen im Flug zu fotografieren ist keine leichte Aufgabe, denn sie sind sehr schnell und sehr klein. Eine Kamera mit schneller Serienbildfunktion ist hier sehr nützlich. Die Herausforderung besteht nicht nur in der technischen Umsetzung, sondern auch in der kreativen Gestaltung. Ziel ist es, die Dynamik und Lebendigkeit der Bienen einzufangen.
Makroaufnahmen von Bienen
Die Makrofotografie von Bienen eröffnet faszinierende Einblicke in das Leben dieser unverzichtbaren Bestäuber. Um beeindruckende Nahaufnahmen zu erzielen, benötigst Du sowohl die richtige Ausrüstung als auch ein fundiertes Verständnis des Verhaltens und der Lebensweise von Bienen. Hier sind einige Tipps, wie dir Nahaufnahmen von Bienen gelingen.
Kameraeinstellungen Kamera
- Verschlusszeit: 1/200 bis 1/500 Sekunde, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden, wenn Du sehr nah an das Motiv herangehst.
- Blende: f/4 bis f/6, dies bietet eine größere Tiefenschärfe, was bei extremen Nahaufnahmen wichtig ist, um die Biene scharf abzubilden.
- ISO: Bis zu 8.000 möglich
- Manueller Fokus (MF): Bei extremen Nahaufnahmen ist präzises Fokussieren entscheidend. Manuelles Fokussieren ermöglicht es Dir, genau auf die Augen oder andere spezifische Teile der Biene zu fokussieren.
- Makroobjektiv (optional): Ein Makroobjektiv mit einer Brennweite von 100 mm bis 200 mm ist ideal, um detaillierte Nahaufnahmen von Bienen zu machen. Eine Anschaffung ist allerdings nur sinnvoll, wenn du sehr viele Nahaufnahmen machen möchtest.
Kameraeinstellungen Smartphone
- Verschlusszeit: 1/200 bis 1/500 Sekunde, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden.
- ISO: 200 bis 400. Niedrige ISO-Werte sorgen für eine hohe Bildqualität und geringes Rauschen. Bei schwachem Licht kann der ISO-Wert erhöht
- Manueller Fokus: Ermöglicht präzises Fokussieren auf die Augen oder andere Details der Biene.
Tipps für Nahaufnahmen:
- Fokus auf die Augen: Die Augen sind bekanntlich das Fenster zur Seele – auch bei Bienen. Das Einfangen der Augen einer Biene in Deinem Bild bringt faszinierende Details und Ausdruck zur Geltung, die das Bild lebendig und anziehend machen.
Tipps zum Bienen fotografieren
Das Fotografieren von Bienen kann eine faszinierende und lohnende Erfahrung sein. Mit den richtigen Techniken und etwas Geduld kannst du zauberhafte von diesen fleißigen Insekten machen.
Lebensraum verstehen
Wenn Du Bienen fotografieren möchtest, ist es wichtig, ihr Verhalten und ihren Lebensraum zu verstehen. Dieses Wissen hilft Dir, bessere Aufnahmen zu machen und das Verhalten der Bienen besser einzufangen. Hier sind einige Tipps und Informationen:
- Bienenfreundlicher Garten: Um Bienen anzulocken, gestaltest Du Deinen Garten am besten mit einheimischen Pflanzen, die reich an Pollen und Nektar sind. Pflanzen wie Lavendel und Salbei ziehen Bienen besonders an. Zudem bieten sogenannte „Bienenhotels“ Nistmöglichkeiten für Solitärbienen und erhöhen die Chancen auf interessante Fotomotive.
- Wälder und Wiesen: Bienen bevorzugen blütenreiche Lebensräume wie Wälder, Wiesen und Gärten, wo sie ausreichend Nahrung finde. Sie bevorzugen Kräuter, Klee, Wildblumen wie Löwenzahn und Sonnenblumen. Auch meine Lavendel-Pflanze am Balkon lockt im Sommer jeden Tag Bienen an.
Sei geduldig und beobachte
Geduldiges Beobachten des Bienenverhaltens hilft Dir, ihre Bewegungen vorherzusehen und den perfekten Moment für ein Foto zu erwischen. Konzentriere Dich auf Blüten, die häufig von Bienen besucht werden, und beobachte ihre Flugrouten. Dies erleichtert die Planung Deiner Aufnahmen. In vielen Fällen ist es am einfachsten, gute Fotos zu bekommen, sich mit viel Aktivität auf einer Blumengruppe aufzustellen und abzuwarten. Mache es dir bequem, wähle deine Kameraeinstellungen und lasse die Bienen zu dir kommen.
Bildkomposition beachten
Eine sehr gute Bildkomposition für Bienen Fotografie ist, die Bienen seitlich zu fotografieren. Dieser Winkel ist viel fesselnder und zeigt viele Details und Form der Insekten, außerdem hilft er, die Biene vom Rest der Szene zu trennen. Grundsätzliche Tipps zur Bildgestaltung kannst du in meinem Beitrag über Bildkomposition nachlesen.
Die ideale Tageszeit
Die beste Zeit, um Bienen zu fotografieren, ist in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag. Zu diesen Zeiten sind die Bienen träger und bewegen sich langsamer, was dir die Möglichkeit gibt, bessere Aufnahmen zu machen. bei meiner Lavendel-Pflanze am Balkon sind Bienen auch noch nach 19 Uhr aktiv und lange nicht mehr so emsig wie unter Tags. Hinweis: Bienen sind auch unterwegs, wenn keine Sonne scheint, solange es trocken ist und kein starker Wind geht.
Halte Abstand und bewege dich langsam
Viele Bienen werden verschreckt, bevor du nah genug für eine Makroaufnahme herankommst. Meiner Erfahrung nach kannst du jedoch auf etwa 5 Zentimeter herankommen, solange Bienen auf der Blüte sitzen. Wichtig ist ruhig bleiben und keine hektischen Bewegungen zu machen. Sobald sie jedoch weiterfliegen, musst du ihnen genug Freiraum bieten, damit sie sich nicht bedroht fühlen und zustechen. Also verhalte dich ruhig und bewege dich nicht hektisch, dann tun dir Bienen auch nichts.
Mache viele Aufnahmen
Bienen sind flink und unvorhersehbar, deshalb kann es viele Versuche brauchen, um den perfekten Moment einzufangen. Nutze die Serienbild-Funktion deiner Kamera, um in kurzer Zeit viele Aufnahmen zu machen. So erhöhst du die Chancen, schöne Bienen Bilder zu bekommen, das die Insekten in ihrer schönsten Pose zeigt. Probiere verschiedene Winkel und Entfernungen aus, um eine Vielzahl an Perspektiven zu erhalten. Auch wenn nicht jedes Bild ein Treffer ist, wirst du überrascht sein, wie viele tolle Aufnahmen sich darunter befinden.
Nachbearbeitung der Bilder
Die digitale Nachbearbeitung ermöglicht es, das volle Potenzial der Aufnahmen auszuschöpfen. Durch Anpassungen von Kontrast, Helligkeit und Schärfe können Details hervorgehoben und eventuelle Unvollkommenheiten korrigiert werden. Es ist jedoch wichtig, dabei maßvoll vorzugehen, um die natürliche Ästhetik der Bilder zu bewahren. Schritt-für Schritt-Anleitungen findest du in den Beiträgen “Bildbearbeitung am Notebook” beziehungsweise Bildbearbeitung am Smartphone.
Fotorezepte Bienen Fotografie
Mit den folgenden Fotorezepten möchte ich Dir konkrete Techniken und Einstellungen vorstellen, die Dir helfen, beeindruckende Aufnahmen von Bienen in verschiedenen Situationen zu machen.
Blende: f/5,6
Belichtungszeit: 1/1600 Sekunden
ISO: 400
Blende: f/8
Belichtungszeit: 1/800 Sekunden
ISO: 400
Blende: f/1,9
Belichtungszeit: 1/300 Sekunden
ISO: 50
Blende: f/5,6
Belichtungszeit: 1/320 Sekunden
ISO: 100
Fazit
Bienen fotografieren verlangt Geduld, Präzision und ein gutes Auge für Details. Mit den richtigen Einstellungen und etwas Übung kannst Du beeindruckende und ästhetische Aufnahmen erstellen. Hast Du schon Erfahrungen mit der Bienen Fotografie gesammelt? Teile sie in den Kommentaren!
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Häufig gestellte Fragen
Welche Kameraeinstellungen sind ideal zum Fotografieren von Bienen?
Ideale Kameraeinstellungen für die Bienenfotografie beinhalten eine kurze Verschlusszeit von 1/1000 bis 1/2000 Sekunde, um die schnellen Bewegungen der Bienen einzufrieren. Eine Blende von f/8 bis f/11 bietet eine gute Tiefenschärfe, und ein niedriger ISO-Wert von 100 bis 400 sorgt für eine hohe Bildqualität mit minimalem Rauschen. Verwende den kontinuierlichen Autofokus für bewegte Bienen und den manuellen Fokus für präzise Nahaufnahmen.
Welche Tageszeit eignet sich am besten für die Bienenfotografie?
Morgenstunden und spätnachmittags sind ideal, da das Licht weich und die Bienen aktiver sind. In der Mittagssonne kann es zu harten Schatten kommen, die vermieden werden sollten.
Welche Blüten eignen sich am besten, um Bienen zu fotografieren?
Pflanzen wie Lavendel, Sonnenblumen und Disteln ziehen Bienen besonders stark an und bieten somit großartige Fotomotive.
Was sind häufige Verhaltensmuster von Bienen?
Bienen zeigen eine Vielzahl faszinierender Verhaltensmuster, die eng mit ihrer Rolle als Bestäuber und ihren sozialen Strukturen verbunden sind. Hier sind einige häufige Verhaltensmuster von Bienen:
Pollen- und Nektarsammlung:
- Bienen fliegen von Blüte zu Blüte, um Pollen und Nektar zu sammeln. Dieser Prozess dient sowohl der Ernährung der Bienen als auch der Bestäubung der Pflanzen.
- Sie bevorzugen bestimmte Blütenarten, kehren oft zu den gleichen Pflanzen zurück und markieren die Blüten mit Duftstoffen, um sie leichter wiederzufinden.
Propolis-Sammlung:
Bienen sammeln auch Harze von Bäumen und Pflanzen, die sie zu Propolis verarbeiten. Propolis wird im Bienenstock verwendet, um die Waben zu versiegeln und das Nest vor Krankheitserregern zu schützen.
Schwänzeltanz:
Der Schwänzeltanz ist eine komplexe Kommunikationsform, die Bienen verwenden, um Informationen über Nahrungsquellen zu teilen. Die Richtung und Intensität des Tanzes geben anderen Bienen Hinweise auf die Entfernung und Richtung der Nahrung. Dieser Tanz findet oft auf der Wabe im Bienenstock statt und ist ein faszinierendes Beispiel für die komplexen sozialen Strukturen der Bienen.
Pheromone:
Bienen nutzen Pheromone, um miteinander zu kommunizieren. Diese chemischen Signale können zur Alarmierung bei Gefahr, zur Markierung von Nahrungsquellen oder zur Identifikation des
Weiterführende Links
https://www.thomas-ruf.ch/fotogalerien/welt-der-bienen
https://immenfreund.wordpress.com/2012/05/16/bienen-fotografieren
https://www.foto-leistenschneider.de/Blog/Makrofotografie-Bienen-mit-Florian-Klatt
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