Hast du schon mal versucht, eine Biene zu fotografieren? Das kann ganz schön herausfordernd sein, da sie ständig in Bewegung sind. Aber keine Sorge, mit ein paar einfachen Tipps und Tricks kannst auch du beeindruckende Bienenfotos machen. Im 2. Teil meiner Fotorezepte-Reihe zeige ich dir einige Tipps zum Bienen fotografieren, ich sage dir, worauf du achten musst und gebe dir noch einige Fotorezepte an die Hand.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bienen fotografieren
Vorbereitung
- Störe die Bienen nicht bei ihrer Arbeit: Vermeide Lärm und schnelle Bewegungen und zu dichtes Rangehen an Bienen, denn bei Bedrohung stechen sie zu. Das ist zum einen schmerzhaft, zum anderen sterben Bienen dabei! Bienen sind ein extrem wichtiger Bestandteil der Natur.
- Suche einen geeigneten Standort: Wähle einen Ort, an dem Bienen gerne anzutreffen sind. Löwenzahn ist bei Bienen sehr beliebt, aber auch Sonnenblumen. Auch meine Lavendel-Pflanze am Balkon lockt jeden Tag im Sommer Bienen an. Positioniere dich so, dass die Biene auf einer Blüte landet und du sie von oben oder seitlich fotografieren kannst Übrigens: Bienen sind auch unterwegs, wenn keine Sonne scheint, solange es trocken ist und kein starker Wind geht.
- Beobachte das Verhalten: Wenn du weißt, wie sich Bienen bewegen, kannst du den richtigen Moment für den Auslöser abpassen, den besten Standort für die Aufnahme bestimmen und die optimalen Kameraeinstellungen für scharfe, gut belichtete Bilder wählen. Sei geduldig, denn Bienen sind sehr aktiv und es kann einige Zeit dauern, bis sie sich in deiner Nähe niederlassen und lange genug für ein Foto stillhalten.
- Überlege dein Ziel: was willst du fotografieren? Bienen im Flug? Weitwinkel-Aufnahme? Oder eine Nahaufnahme? Je nach Ziel benötigst du unterschiedliche Objektive. Für Nahaufnahmen empfehle ich dir ein Zoom-Objektiv (ich nutze 75–300 mm), denn du solltest nicht zu nahe an Bienen rangehen, da sie sonst zustechen könnten. Für alle anderen Aufnahmen genügt ein Weitwinkel-Objektiv oder dein Handy.
- Vermeide Gerüche: Bienen haben einen sehr guten Geruchssinn, achte daher auf geruchsfreies Deo, verwende kein Parfüm oder Rasierwasser, denn Bienen reagieren empfindlich auf starke Gerüche.
Während des Fotografierens
- Sei ruhig und halte Abstand: Bienen haben ein weites Sichtfeld. Bewege dich langsam und vorsichtig auf die Biene zu und vermeide hektische Bewegungen. Bienen sind in der Regel friedliche Insekten, aber auch sie stechen, sobald sie sich bedroht fühlen. Vermeide außerdem hektische Bewegungen und nähere dich langsam.
- Mit der Sonne arbeiten: Nutze das Sonnenlicht, um interessante Schatten und Kontraste zu erzeugen
- Sei geduldig und mache viele Fotos: Achte auf die Details wie die Pollen auf den Beinen der Biene oder die feinen Härchen auf ihrem Körper. Je mehr Fotos du machst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du ein paar gelungene Aufnahmen erhältst.
Kameraeinstellungen für Kamera
Nutze den manuellen Modus deiner Kamera, da der Automatik-Modus nicht weiß, was du mit deinem Foto ausdrücken möchtest und auch die Schärfe nicht in deinem Sinne einstellen kann. Stelle den Fokus manuell ein, um sicherzustellen, dass die Biene scharf abgebildet wird
Bienen auf Blüte
- Blende: Zwischen f/8 und f/12, um eine ausreichende Schärfentiefe zu erreichen
- Belichtungszeit: 1/320 bis 1/500 Sekunden
- ISO: 100
Bienen im Flug
- Blende: f/4.5 bis f /6.3
- Belichtungszeit: 1/800 Sekunden oder höher, um die Bewegung der Bienen einzufangen, ohne verwackelte Fotos
- ISO: nicht über 800, da sonst das Bildrauschen zu heftig wird und das Foto körnig wird.
Kameraeinstellungen für Smartphone
Verwende immer den Pro-Modus beim Handy, da du nur so individuelle Einstellungen vornehmen kannst, um das bestmögliche Foto zu machen.
- Belichtungszeit: 1/320 Sekunden ist ein guter Ausgangswert
- ISO: Zwischen 50 und 200
- Zoom: Zoome nicht zu stark, denn Smartphones verwenden einen Digitalzoom. Meiner Erfahrung nach ist 4x Vergrößerung ein guter Richtwert, was darüber hinausgeht kann auf Kosten der Bildqualität gehen.
Häufige Bienenarten in Deutschland
Deutschland beheimatet eine Vielzahl an Wildbienenarten, jede mit ihren eigenen Besonderheiten. Für das Bienen fotografieren bedeutet das eine große Vielfalt an Motiven.
- Honigbienen: sie sind die bekannteste Art. Sie findest du auf blühende Wiesen, Obstgärten, oder auch auf Balkonpflanzen, wie Lavendel.
- Sandbienen: Diese Bienenart ist in sandigen Böden, offene Flächen und Trockenrasen zu finden.
- Holzbienen: Alte Bäume, Totholz und Holzkonstruktionen sind ihr bevorzugter Aufenthaltsbereich
- Hummeln: überall, wo es blütenreiche Wiesen gibt, in Gärten und Wäldern findest du diese pelzigen Tierchen. In ihrer schwerfälligen Art kannst du sie leicht fotografieren, auch weil sie wesentlich länger still halten, als Honigbienen.
Fotorezepte fürs Bienen fotografieren
Nachfolgend gebe ich Dir eine Rezepte an die Hand, die du gerne selbst ausprobieren kannst.
Fotografiert Ende April mit Canon EOS 2000D 18–55 Millimeter am Spätnachmittag:
Blende: f/5,6
Belichtungszeit: 1/800 Sekunden
ISO: 200
Fotografiert Ende April mit Canon EOS 2000D 18–55 Millimeter am Spätnachmittag:
Blende: f/5,6
Belichtungszeit: 1/1600 Sekunden
ISO: 400
Fotografiert Mitte März mit Canon EOS 2000D 18–55 Millimeter am Vormittag:
Blende: f/8
Belichtungszeit: 1/800 Sekunden
ISO: 400
Fotografiert Anfang Mai mit dem Smartphone am Nachmittag:
Blende: f/1,9
Belichtungszeit: 1/300 Sekunden
ISO: 50
Fotografiert Ende April mit Canon EOS 2000D 18–55 Millimeter am Spätnachmittag:
Blende: f/5,6
Belichtungszeit: 1/320 Sekunden
ISO: 100
Fotografiert Mitte Juni mit dem Smartphone am Nachmittag:
Blende: f/1,9
Belichtungszeit: 1/1100 Sekunden
ISO: 50
Fazit
Das Fotografieren von Bienen erfordert Geduld, Präzision und ein feines Gespür für Details. Mit den genannten Einstellungen und etwas Übung wirst du in der Lage sein, einzigartige Aufnahmen zu machen, die sowohl informativ als auch ästhetisch ansprechend sind.
Hast du dich schon in der Bienenfotografie versucht? Schreibe Deine Erfahrungen in die Kommentare. Wenn du weiterhin Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Fotorezepte lesen willst hinterlasse bitte eine positive Bewertung. Du unterstützt damit mich und andere Leser, die auf der Suche nach wertvollen Tipps sind.
Sharing Is Caring
Häufig gestellte Fragen
Welche Kameraeinstellungen sind ideal zum Fotografieren von Bienen?
Für gestochen scharfe Bilder empfiehlt sich eine kurze Belichtungszeit (mindestens 1/500 Sekunde), um die schnellen Bewegungen einzufangen. Eine mittlere Blende (f/7 bis f/9) sorgt für eine gute Balance zwischen Schärfentiefe und Lichtausbeute.
Welche Tageszeit eignet sich am besten für die Bienenfotografie?
Morgenstunden und spätnachmittags sind ideal, da das Licht weich und die Bienen aktiver sind. In der Mittagssonne kann es zu harten Schatten kommen, die vermieden werden sollten.
Welche Blüten eignen sich am besten, um Bienen zu fotografieren?
Pflanzen wie Lavendel, Sonnenblumen und Disteln ziehen Bienen besonders stark an und bieten somit großartige Fotomotive.
Weiterführende Links
https://www.thomas-ruf.ch/fotogalerien/welt-der-bienen
https://immenfreund.wordpress.com/2012/05/16/bienen-fotografieren
https://www.foto-leistenschneider.de/Blog/Makrofotografie-Bienen-mit-Florian-Klatt
Pingback: Naturfotografie lernen für Anfänger mit 8 einfachen Tipps
Pingback: Makrofotografie in der Natur - Momentaufnahme - Der Landschaftsfotografie Blog