Digitale Bildbearbeitung ist ein unverzichtbarer Teil der modernen Fotografie, der dir ermöglicht, deine Bilder zu perfektionieren und kreative Visionen zum Leben zu erwecken. Mit Adobe Lightroom Bildbearbeitung kannst du Farben intensivieren, Kontraste verstärken und kleine Makel mühelos beseitigen. In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du mit Adobe Lightroom deine Fotos optimierst und aus deinen Fotos herausholst.
Adobe Lightroom ist das wohl weitverbreitetste Bildbearbeitungsprogramm. Es kostet im Monat € 11.89 und bietet umfangreiche Tools zum Bearbeiten deiner Fotos. Nachfolgend zeige ich dir Schritt für Schritt anhand des Beispielfotos, wie ich meine Fotos mit Adobe Lightroom bearbeite. Du kannst deine Fotos auch am Handy mit der Adobe Lightroom-App bearbeiten, diese ist kostenlos im Play Store erhältlich. Alternativ ist auch eine Bearbeitung mit jedem anderen Bildbearbeitungsprogramm auf sehr ähnliche Weise möglich.
Bereich 1: Präsenz
Schritt 1: Struktur
Dieser Regler hilft dabei, mittelgroße Details hervorzuheben, ohne die feinen Details zu beeinträchtigen. In der Naturfotografie ermöglicht er eine bessere Darstellung der Flächenstruktur. Die untenstehenden Fotos zeigen den Unterschied. In aller Regel verwende ich einen Wert zwischen 20 und 30.
Schritt 2: Klarheit
Diese Einstellung hebt Details in deinem Foto hervor, indem sie den lokalen Kontrast erhöht. Im Gegensatz zum allgemeinen Kontrastregler wirkt sich der Punkt “Klarheit” auf die mittleren Tonbereiche aus. Dadurch werden Feinheiten, wie Texturen und Strukturen, deutlicher sichtbar. Du verstärkt damit Kanten- und Flächenkontraste und sorgst so für schärfere und intensivere Bilder. Eine Erhöhung der Klarheit steigert den Mitteltonkontrast, während eine Reduzierung ein weicheres Bild erzeugt.
Schritt 3: Dunst entfernen
Die Funktion “Dunst entfernen” wurde in der Adobe Lightroom Bildbearbeitung speziell entwickelt, um Dunst oder Dunstschleier in Fotos zu reduzieren. Dieser Regler funktioniert durch die Analyse des Bildes und hebt den Kontrast und die Farbsättigung der betroffenen Bereiche an. So kannst du versteckte Details und Farben hervorheben.
Schritt 4: Dynamik /Sättigung
Die Unterschiede zwischen den Reglern “Sättigung” und “Dynamik” sind manchmal schwer zu erkennen. Beide erhöhen die Farbsättigung, jedoch werden bei “Sättigung” alle Farben gleichmäßig gesättigt, was zu unnatürlichen Ergebnissen führen kann (siehe Abbildung 9). Der “Dynamik”-Regler passt schwach gesättigte Bereiche stärker an und erhöht stark gesättigte Farben nur minimal, was zu natürlicheren Ergebnissen führt (Abbildung 10).
Ergebnis nach Präsenz-Anpassung
Nachdem ich alle vier Regler angepasst habe, zeigt das Bild bereits eine deutliche Verbesserung, wie unten zu sehen ist.
Bereich 2: Tonwert
Schritt 5: Kontrast/Lichter/Tiefe einstellen
Die Regler für Kontrast, Lichter und Tiefe sind zentrale Elemente der Adobe Lightroom Bildbearbeitung. Während Kontrast und Lichter selbsterklärend sind, ermöglicht der Tiefen-Regler das Aufhellen dunkler Bereiche.
Für dieses Beispiel habe ich den Tiefen-Regler auf Maximum gestellt, das ist jedoch abhängig von der Bildhelligkeit. Das Ergebnis ist unten zu sehen.
Schritt 6: Gradationskurve anpassen
Die Graduationskurve in Lightroom ist ein Werkzeug zur Anpassung einzelner Farbtöne (weiß, rot, grün, blau) und des Helligkeitsverlaufs. Dies ermöglicht dir gezielte Bearbeitung dunkler, mittlerer und heller Bereiche, um den Kontrast und die Details zu verbessern. Ein ausführlicher Leitfaden ist auf der offiziellen Adobe Lightroom-Seite verfügbar.
Bereich 3: Color Grading
Schritt 7: Licht- und Schattentöne einstellen
Mit Color Grading kannst du Farben gezielt angepassten, um den Fotos eine bestimmte Stimmung oder Stil zu verleihen. Dies ermöglicht kreative Effekte und eine verbesserte Atmosphäre in den Bildern. Durch Erhöhung der Gelb- und Orangetöne wird das Foto wärmer, passend zu einem heißen Sommertag. Die Farben können je nach gewünschtem Effekt angepasst werden, beispielsweise um Herbstlaub zu betonen oder das frische Grün im Frühling hervorzuheben.
Bereich 4: Kalibrierung
Schritt 8: Primärwerte Blau einstellen
Der Bereich Kalibrierung in Lightroom verbessert die Farben. Die Regler für Rot, Grün und Blau beeinflussen die Grundfarben des Bildes. Eine Anpassung des blauen Reglers lässt alle Farben lebendiger wirken: Bei dem hier bearbeiteten Foto habe ich den Wert auf 42 eingestellt. Ein zu hoher Wert kann jedoch zu einem Blaustich führen, sei also vorsichtig mit der Einstellung.
Vorläufiges Endergebnis
Nach Abschluss der Standard-Bearbeitungsroutine strahlt das Foto und erhält den gewünschten Glanz. Das fertige Endergebnis im Vergleich zum Original siehst du hier:
Optionale Einstellungsmöglichkeiten bei der Adobe Lightroom Bildbearbeitung
Die folgenden Schritte sind nicht Teil meiner Routineanpassung, sondern fallen nur bei Notwendigkeit an. Staubflecken auf dem Objektiv oder ein schiefer Horizont treten selten auf, dessen Korrektur soll aber nicht unerwähnt bleiben.
Schritt 9: Fleckenentfernung
Fotografieren im Freien bedeutet Staub, beispielsweise durch Blütenpollen, Pilzsporen. Diese sind auch auf dem Kameraobjektiv zu finden, weshalb du regelmäßig dein Objektiv reinigen solltest. Ich nutze dazu den Oehlbacher Sprühreiniger mit einem Mikrofasertuch, das ich in einer Plastikbeutel aufbewahre.
Du kannst solche Staubflecken auch in Adobe Lightroom entfernen, in dem Du im Bearbeitungsmoden (Drücke dazu die Taste “M”) den Button “Reparatur” auswählst (Abbildung 22). Mit dem Drehen des Mausrads kannst du die Größe des Kreises verändern) können die Flecken eingekreist und durch Klicken entfernt werden. Lightroom ersetzt den eingekreisten Bereich automatisch mit einer passenden Stelle des Fotos..
Schritt 10: Horizont begradigen
Ein schiefer Horizont kann ein Foto leicht aus dem Gleichgewicht bringen, besonders bei Landschaftsfotografien. Ein gerader Horizont ist für die Bildkomposition wichtig und beeinflusst die Bildwirkung maßgeblich. Die Digitale Bildbearbeitung bietet eine einfache Methode, um den Horizont deines Fotos zu begradigen und sicherzustellen, dass er parallel zur Bildkante verläuft. Die Lightroom Bildbearbeitung hilft dir einen geraden Horizont zu erzielen dazu kannst du das Werkzeug “Freistellungsüberlagerung ®” verwenden.
Schritt 11: Himmel bearbeiten
Abbildung 28 bis 30: Himmel bearbeiten
Der Himmel kann oft zu über- oder unterbelichtet sein, was die Gesamtwirkung des Fotos beeinträchtigen kann. Mit Adobe Lightroom Bildbearbeitung kannst du den Himmel ganz einfach anpassen. Wähle als neue Maske “Himmel” aus (siehe Abbildung 28). Mit diesem Schritt wird nur der sichtbare Teil des Himmels im Vordergrund ausgewählt, Mit dem nachfolgenden Profitrick kannst du auch den “versteckten” Himmel bearbeiten, der beispielsweise von Ästen verdeckt wird.
Klicke in der aktiven Maske “Himmel” den Button “Subtrahieren” und wähle anschließend “Himmel” aus (siehe Abbildung 29). In der nun erstellten Maske “Himmel” 2 klicke den Button “Umkehren” (siehe Abbildung 30). Nun kannst du den Bereich Tonwert bearbeiten (siehe Schritt 5). So sieht nun das fertige Endergebnis aus.
Weiterführende Links
Adobe Lightroom 2022 (Grundkurs für Einsteiger) Deutsch
Beste Fotobearbeitungsprogramm — Test & Vergleich 2024
Bildbearbeitung | Die wichtigsten 5 Grundregeln
Fazit
Die digitale Bildbearbeitung bietet dir eine Vielzahl an Möglichkeiten, deine Fotos zu optimieren. Durch gezielte we Anpassungen kannst du den natürlichen Look deiner Aufnahmen bewahren und gleichzeitig das Beste aus ihnen herausholen. Die Anpassung von Licht, Schatten und Farben macht nicht nur technische Korrekturen möglich, sondern eröffnet auch kreative Spielräume, um Stimmungen zu verstärken und Details hervorzuheben.
Bearbeitest du schon deine Fotos und wenn ja, wie geht es dir dabei? Schreibe es in die Kommentare, ich freue mich auf dein Feedback. Wenn dir meine Schritt-für-Schritt-Anleitung geholfen hat, hinterlasse bitte eine positive Bewertung. Es kostet dich nur einen Klick und hilft mir auch weiterhin dir Fotografie-Tipps wie diesen zu verfassen
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FAQs zu Lightroom Bildbearbeitung
Was ist ein gutes Bildbearbeitungsprogramm für Anfänger bzw. gute Alternativen?
Sehr gute Lightroom Alternativen zum Fotobearbeitung für Anfänger sind RawTherapie, Darktable, PhotoScape X, Luminar AI.
Wie funktioniert Bildbearbeitungung?
Mit Bildbearbeitungsprogramme ist Fotobearbeitung nicht schwer, denn su kannst bei Deinen Fotos Dinge wie Kontrast und Bildsättigung erhöhen.
Muss man Fotos nachbearbeiten?
Es ist sinnvoll deine Fotos zu bearbeiten, da es oftmals eine Verbesserung des Bilder darstellt. So kannst du nachträglich die Belichtung korrigieren, oder den Horizont begradigen.
Ist Lightroom Bildbearbeitung sinnvoll?
Ja. Fotos bearbeiten macht auch für Anfänger Sinn, wenn du Deine Bilder für Instagram bearbeiten möchtest. Jedoch macht es als Anfänger Sinn kostenlose Programme wie RawTherapee zu verwenden.
Was versteht man unter RAW?
Eine RAW-Datei ist einfach eine digitale Bilddatei, die auf der Speicherkarte deiner Kamera oder deines Smartphones gespeichert ist. Es wird minimal verarbeitet und ist normalerweise unkomprimiert. Jeder Kamerahersteller hat sein eigenes RAW-Dateiformat, Canon verwendet zum Beispiel die Dateiendungen .CR2 oder .CR3, Nikon hingegen verwendet für seine RAW-Dateien .NEF als Endung.
Wie viel kostet Adobe Lightroom?
Aktuell kostet das Abo im Monat € 11,89 (Stand Juli 2024), jedoch kannst du die Anwendung 7 Tage kostenlos mit vollem Funktionsumfang testen.
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Ich arbeite seit über 20 Jahren mit der deutschen Bildbearbeitung “PhotoLine”.
Die läuft unter Windows, macOS und mit WINE unter Linux.
Das Programm kostet lächerliche 59 Euro, kann gratis unter http://www.pl32.de heruntergeladen werden und hat ein deutschsprachiges Forum, in dem die Entwickler täglich lesen und schreiben.
Vielen Dank für Deine Rückmeldung und den Programmtipp. PhotoLine kenne ich tatsächlich noch nicht, werde es mir aber mal anschauen und bin auf das Erlebnis gespannt.
Schönen Gruß
Roland