Das Angebot für Fotoausrüstung ist extrem umfangreich und schnell wirst du bei der Fülle überfordert sein. Zwischen all den verschiedenen Objektivarten und Filtern ist es schwer zu entscheiden, was du für den Einstieg brauchst und was nicht. In meinem heutigen Beitrag teile ich meine Erfahrungen mit dir und verrate welches Kamerazubehör du wirklich brauchst und was du getrost auf die Wunschliste für später setzen kannst. Du sollst nicht den gleichen Fehler machen wie ich, denn Zubehör sind nützliche Helfer, sie ersetzen aber nicht deine Kreativität und dein Können.
Grundausrüstung für den Einstieg
Mein Einstieg in die Fotografieren war geprägt von der Vorstellung professionelle Fotos machen zu können, Dank meiner neuen Spiegelreflexkamera. Damit nicht genug habe ich mir auch noch etliches Zubehör gekauft, so Manches davon hat sich rückblickend als Fehlkauf herausgestellt. Damit du nicht die gleichen Fehler machst wie ich, zeige ich meine Empfehlungen an Kamerazubehör für den Einstieg.
Kameraobjektiv
Neben einer Kamera benötigst du als Kamerazubehör logischerweise auch ein Objektiv, sofern bei der Kamera keines als Set enthalten ist. Weder brauchst du ein teures Objektiv und schon gar nicht mehrere Kameraobjekte auf einmal. Für den Anfang genügt ein gutes Weitwinkelobjektiv. Mindestens 90% meiner Fotos mache ich mit einem 18 — 55 Millimeter Objektiv. Achte aber unbedingt auf die richtige Gewindegröße, diese findest du in den technischen Daten deiner Kamera
Speicherkarte
Ein wichtiges Kamerazubehör ist eine SD-Karte, um deine Fotos speichern zu können. Sofern du nicht länger verreist und keine Möglichkeit hast deine Fotos zwischendurch auf Festplatte zu sichern, genügen dir 8 GB. Ein durchschnittliches Foto im RAW-Format braucht bei meiner 6 Jahre alten Kamera 30 Megabyte, somit kann ich ungefähr 270 Fotos machen, ehe die Karte voll ist. Ich bin bislang noch nie in die Verlegenheit gekommen zu wenig Platz zu haben, allerdings verschiebe ich nach jedem Ausflug die Fotos auf die Festplatte. Wenn du auch mal mehrtätige Ausflüge mit der Kamera planst, empfehle ich Dir 32 GB, um nicht vor dem Problem einer vollen Speicherkarte zu stehen. Welche SD-Karte deine Kamera unterstützt, steht in der Gebrauchsanleitung.
Ersatz-Akku und Ladegerät
Es schadet nicht einen vollaufgeladenen Ersatz-Akku dabei zu haben. Da ich nicht jeden Tag den Akku auflade, ist es schon öfters vorgekommen, dann mein Akku zwischendrin leer wurde. Ohne Ersatz-Akku wäre nun Schluss mit Fotografieren. Stecke Deinen Akku allerdings nicht dauerhaft in die Hosentasche, denn durch die Wärme kann er sich ausdehnen und passt dadurch eventuell nicht mehr in Deine Kamera! Ist mir selbst schon passiert.
Dazu passend gehört ein Ladegerät zur Ausrüstung, sofern deine Kamera nicht über USB aufgeladen werden kann, wie ein Smartphone. Dieses Kamerazubehör ist zwar keine glamouröse Anschaffung, aber definitiv unerlässlich. Ein gutes Ladegerät bietet zusätzliche Funktionen wie Überhitzungs- oder Überladungsschutz. Achte darauf, dass das Ladegerät kompatibel mit deinem Kamera-Akku ist.
Kameratasche oder Fotorucksack?
Ich habe am Anfang den Fehler gemacht zwei Zoom-Objektive und ein Stativ zu kaufen, um beispielsweise auch weiter entfernte Tiere zu fotografieren. Entsprechend brauchte ich für mein Kamerazubehör auch ein Fotorucksack, um Kamera, die zusätzlich Objektive und das Stativ unterzubringen. Mit dem Tele-Zoomobjektiv habe ich jedoch am Anfang nur 2 oder 3 Mal fotografiert, seitdem ist es im Fotorucksack und beides steht in der Ecke…
Du brauchst etwas, um deine Kamera vor Kälte, Regen und ähnlichem zu schützen. Ich rate dir zu einer einfachen Kameratasche, aber Vielleicht hast du bereits einen wasserdichten Wanderrucksack, in dem die Kamera noch Platz hat? In diesem Fall brauchst du gar keine zusätzliche Tasche kaufen und wenn der Rucksack auch noch Seitentaschen hat, kannst du später sogar ein Stativ damit transportieren. Wichtig ist, das der Rucksack wasserdicht ist!
Reinigungszubehör
Bei der Outdoor-Fotografie wirst du dich immer wieder mit Staub auf der Linse rumärgern müssen und nichts ist ärgerlicher als unschöne Flecken am Foto. Zu einem extrem nützlichen Kamerazubehör hat sich bei mir ein Reinigungsset, bestehend aus Blasebalg, Mikrofasertuch und Staubpinsel. Damit kannst du dein Objektiv schonend saubermachen.
Nützliches Kamerazubehör bei zunehmender Erfahrung
Mit zunehmender Routine und Erfahrung kann es sinnvoll sein, über das Aufrüsten deiner Fotoausrüstung nachzudenken. Nachfolgend gebe ich dir einen Überblick und zeige dir, für welchen Zweck es sinnvoll ist
Stativ
Bei den meisten Fotos komme ich ohne Stativ aus, aber es ist besonders bei langen Belichtungszeiten notwendig, um verwackelte Fotos zu vermeiden. Achte auf ein stabiles Stativ mit einer Traglast von 6 bis 8 kg (bleibt auch bei stärkerem Wind stabil) und einer Höhe von 140 bis 160 Zentimeter. Je höher das Stativ, desto unhandlicher und schwerer wird es. Vermeide kostengünstige Stative im Niederpreis-Sektor, die du nach wenigen Einsätzen jedoch wieder entsorgen musst. Investiere lieber 100 Euro und habe ein Leben lang Freude daran. Diese Lektion habe ich auch lernen müssen.
Zoom-Objektiv
Mit einem Zoom-Objektiv kannst Du näher an das Motiv zoomen und den Bildausschnitt verkleinern. Das ist besonders praktisch, wenn du deinen Standort nicht zu ändern oder nicht näher an das Motiv rangehen kannst (zum Beispiel beim Tiere fotografieren). Bedenke aber: bevor Du ein Zoom-Objektiv verwendest, gehe so nahe wie möglich an das Objekt ran.
Filter
Es gibt zahlreiche Filter auf dem Markt, die du laut Hersteller unbedingt für dein Kamerazubehör brauchst.
- UV-Filter: Er soll schädliche UV-Strahlen filtern und so das Objektiv schützen. Die Gläser der Objektive sind jedoch beschichtet und filtern bereits UV-Strahlen gut heraus. Sofern du kein 20 Jahre altes Objektiv hast, kannst du dir das Geld dafür sparen
- Polfilter (Polarisationsfilter): Damit kannst du Farben und Kontraste verstärken, oder unerwünschte Spiegelungen durch Glasscheiben reduzieren. Gute und preisgünstige Polfilter gibt es von K&F Concept. Um die richtige Gewindegröße zu ermitteln, suche in den technischen Daten deines Objektivs nach “Filtergewinde”. Übliche Größen sind zwischen 49 mm und 82 mm. In der Landschafts- und Naturfotografie als Kamerazubehör sehr sinnvoll, in anderen Bereichen jedoch nicht.
- ND-Filter (Graufilter): Dieser Filter wirkt wie eine Sonnenbrille: er dunkelt das Bild gleichmäßig und neutral ab, ohne die Farben zu verändern. Dieser Filter ist eine sinnvolle Anschaffung, wenn du gerne tagsüber Langzeitbelichtungen machst, da dass Foto ohne Filter überbelichtet wäre. Wenn dich das nicht interessiert, kannst du dir das Geld für diesen Filter sparen. Ich nutze ihn auch gerne bei starkem Sonnenlicht, um das Bild abzudunkeln
- Grauverlaufsfilter: Dieser Filter wirkt ähnlich wie ein ND-Filter, jedoch dunkelt er nur über einen Teil des Bildes ab, während das restloche Bild normal belichtet wird. Der Hauptzweck ist, zu große Hell-Dunkel-Unterschiede im Bild auszugleichen, allerdings funktioniert dies nur bei eine geraden Linien wie dem Horizont. Ich gleiche einen zu hellen Himmel in der Nachbearbeitung aus.
Fotoausrüstung gebraucht kaufen
Gerade kostspielige Sachen wie ein Kameraobjektiv kannst du sehr gut gebraucht kaufen, es gibt mittlerweile eine große Auswahl an gebrauchtem Kamerazubehör. Händler bieten Zubehör als refurbished an, oder günstige Artikel aus Rücksendungen, die nicht mehr als Neu verkauft werden können. Auf diese Weise kannst du deine Fotoausrüstung kostengünstig aufrüsten und viel Geld sparen.
Fotoausrüstung: Mein Fazit
Verliere dich nicht in der großen Auswahl an Zubehör und konzentriere dich stattdessen auf die Fotografie. Nur weil es toll klingt heißt es nicht, das es für dich auch sinnvoll ist. Ein Kamerazubehör ist letztendlich nur ein Hilfsmittel ist, um Dich in Deiner Kreativität zu unterstützen. Ob gute Fotos entstehen hängt nur von dir ab. Welche Kamerazubehör nutzt Du bereits? Schreibe es mir in die Kommentare und vergiss bitte nicht den Beitrag positiv zu bewerten.
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