Von Vögeln über Schmetterlinge bis hin zu Rehen bietet die Wildtierfotografie so viele unterschiedliche Fotomöglichkeiten. Allerdings erfordert es auch mitunter viel Zeit und Geduld. Ich gebe in meinem heutigen Blogbeitrag meine Tipps zur Wildlife Fotografie, wie du in deiner Umgebung in freier Wildbahn lebende Tiere fotografieren kannst, auch ohne Tarnzelt, Tarnkleidung und Super-Zoomobjektive.
Allgemeine Tipps zum Tiere fotografieren
Wildtiere sind scheu und halten auch nicht immer lange genug still. Es braucht also mitunter viel Zeit und Geduld, und nicht jeder Ausflug wird mit Erfolg belohnt. Die wichtigsten Grundvoraussetzungen liste ich dir nachfolgend auf:
- Sei geduldig: Erwarte nicht, dass du bei einem Spaziergang nebenbei tolle Tierfotos machen kannst. Es kann klappen, oft ist jedoch stundenlanges Warten angesagt, bis du endlich das ersehnte Foto machen kannst.
- Respektiere den Lebensraum der Tiere: Störe die Tiere nicht in ihrem natürlichen Lebensraum, denn das ist deren Wohnzimmer, und du willst auch keinen Paparazzi in deinem Wohnzimmer, oder? Lies hierzu meinen Beitrag über nachhaltige Fotografie.
- Verhalte dich ruhig: Werde Teil der Natur, falle mit deinem Verhalten nicht auf und mache langsame Bewegungen und keine großen Gesten. Gerade Rehe reagieren sehr empfindlich auf Bewegungen, selbst in größerer Entfernung, und rennen weg.
- Sicherheit geht vor: Dornenranken, ein überdecktes Drahtgeflecht, versteckte Gräben unter Bodendeckern und andere Hindernisse können im schlimmsten Fall zu Knochenbrüchen führen. Handle immer nach dem Grundsatz “Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest”.
Wildlife Fotografie: Vögel vor der Linse
Den Buntspecht habe ich entdeckt, während ich ruhig auf einer Bank saß. Nach ungefähr einer Stunde Wartezeit gelang mir dieses Foto. Die Kameraeinstellungen habe ich bereits vor dem Foto vorgenommen, um im Fall der Fälle nur noch abdrücken zu müssen.
Die Störche entdeckte ich neben einer Nebenstraße und konnte sie aus dem Auto heraus fotografieren. Störche sind Zivilisationsgeräusche gewohnt und kümmern sich deswegen auch nicht um vorbeifahrende oder stehende Autos.
Singvögel
Der Schnappschuss oben entstand letzten März nach Feierabend in einem Vogelbeobachtungsturm. Auf dem Rand siehst du Vogelfutter liegen, was die Chance extrem steigert, einen Singvogel vor die Linse zu bekommen. Dennoch musste ich 1,5 Stunden warten, weil der Buchfink nie länger als ein Sekundenbruchteil sitzen blieb.
Die Meisen auf den ersten beiden Bildern konnte ich letzte Woche von einem Vogelbeobachtungsturm fotografieren. Stillhalten und warten, bis sich die Gelegenheit ergibt. Die Nachtigall (rechts) saß geschützt oben auf einem Baum an einem See. Mit jedem Schritt von mir sprang der Vogel weiter hoch. Trotz langen Wartens gelang mir an diesem Tag leider kein besseres Foto.
Wasservögel
Die heimischen Gewässer bieten faszinierende Fotomotive für die Wildtierfotografie – direkt vor deiner Haustür. Bei meinem Spaziergang am Chiemsee konnte ich den Schwan und die Weißwangengans (auch Nonnengans genannt) beobachten. Normalerweise überwintert diese Gans an den Nordseeküsten und nicht im bayerischen Chiemsee. Andererseits zieht das Bayerische Meer immer wieder seltene Vögel an und ist damit ein idealer Schauplatz zum Tierfotografieren. Informiere dich im Internet, an welchen Gewässern in deiner Region welche Wasservögel zu finden sind. Nutze Aussichtstürme (wenn vorhanden), um ungestört die Tiere fotografieren zu können.
Wildtierfotografie
Reptilien
Der Feuersalamander ist hauptsächlich nachtaktiv; es bedarf daher sehr viel Glück, ihn tagsüber anzutreffen. Anzutreffen ist er in feuchten Laub- und Mischwäldern, in denen sich idealerweise ein Waldbach durchschlängelt. Normalerweise ist er versteckt zwischen feuchtem Laub anzutreffen. Ich hatte das Glück, dieses Exemplar mitten auf dem trockenen Gehweg zu sehen.
Rehe fotografieren
Rehe sind in ganz Zentraleuropa weit verbreitet, allerdings sind sie auch sehr scheu. Sie haben einen ausgezeichneten Geruchs- und Gehörsinn und können Menschen und andere Tiere in 300 Meter Entfernung und weiter riechen und hören.
Such dir einen Platz aus, an dem du dich ein wenig verstecken kannst, und warte geduldig, bis die Rehe auftauchen und nahe genug zu dir kommen. Die besten Chancen, Rehe zu fotografieren, hast du in den frühen Morgenstunden, etwa 1–2 Stunden vor Sonnenaufgang, oder in der Abenddämmerung.
Insekten fotografieren
Die Wildtierfotografie bietet auch faszinierende Einblicke in die Welt der Insekten. Bienen beispielsweise tummeln sich im Frühling und Sommer oft auf Löwenzahnblüten. Sie sind harmlose Tiere, und du kannst sehr nahe an sie rankommen. Bedenke aber, dass Bienen stechen können, wenn sie sich bedroht fühlen, also halte lieber 10 bis 20 Zentimeter Abstand.
Schmetterlinge findest du an warmen Tagen auf Blumenwiesen. An heißen Tagen, wenn du schwitzt, lassen sich Schmetterlinge auch mal auf deiner Haut nieder, denn die Salze in unserem Schweiß ernähren die Schmetterlinge. Das gibt dir die Chance, sie, sonst scheue Insekten, in aller Ruhe zu fotografieren.
Fazit zum Tiere fotografieren
Ich hoffe ich konnte dir einen Einblick in die Wildtierfotografie und eine Inspirationshilfe mit meinen Fotos geben. Egal ob im Garten, im Park oder im nahegelegenen Wald — halte deine Kamera bereit und sei geduldig. Mit ein wenig Übung wirst du immer besser darin, die wunderschöne Momentaufnahmen der Tiere einzufangen. Also zieh los und lass dich von der Natur inspirieren!
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Häufig gestellte Fragen:
Welche Blende verwende ich bei Tierfotografie?
Verwende am besten eine weit geöffnete Blende zwischen f/4 und f/6.3. Wenn das Tier näher da ist, kannst du die Blende auch weiter schließen, zwischen f/8 und f/11.
Welche Kamera brauche ich zum Tiere fotografieren?
Auch wenn du grundsätzlich mit deinem Smartphone Tiere fotografieren kannst, hast du mit einer Digitalkamera weitaus mehr Optionen. Dank Zoom-Objektiv kannst du auch weiter entfernte Tiere nahe heranholen, ohne Beeinträchtigung der Bildqualität.
Welche Verschlusszeit wähle ich bei der Tierfotografie?
Es kommt drauf an, welches Tier du fotografierst. Für seht aktive Tiere wie zum Beispiel Bienen verwende eine sehr kurze Verschlusszeit, wie zum Beispiel 1/1250. Für Rehe, Störche oder andere Tiere, die sich kaum bewegen, kannst du eine längere Verschlusszeit wählen, wie beispielsweise 1/250 bis 1/500.
Weiterführende Links:
Wildlife in Deutschland? Hotspots, Tipps und Tiere
https://immenfreund.wordpress.com/2012/05/16/bienen-fotografieren
https://www.foto-leistenschneider.de/Blog/Makrofotografie-Bienen-mit-Florian-Klatt
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