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So verwandelst du Flüsse und Bäche in faszinierende Fotokunst

Fließendes Wasser fotografieren
Lese­dau­er: 8 Minu­ten

War­um zie­hen Fotos von Was­ser uns so in den Bann, und wie kannst du die­se Magie selbst ein­fan­gen? Die Ant­wort liegt nicht in teu­rer Aus­rüs­tung, son­dern im bewuss­ten Ver­ste­hen der Tech­nik. Flie­ßen­des Was­ser foto­gra­fie­ren bedeu­tet, Bewe­gung fühl­bar zu machen und mit Licht und Struk­tur Stim­mun­gen zu schaf­fen. In die­sem ers­ten Teil der Bei­trags­rei­he “Was­ser Foto­gra­fie” zei­ge ich dir pra­xis­na­he Tipps du Dyna­mik, Per­spek­ti­ve und Licht­stim­mung nut­zen kannst, um ent­we­der die wil­de Sei­te von Was­ser zu zei­gen, oder ver­träum­te Auf­nah­men mit sei­den­glat­ten Was­ser. Ler­ne krea­tiv und mit einem kla­ren Blick für die beson­de­ren Momen­te span­nen­de Fotos zu machen, die begeis­tern

Alle Tei­le der Serie:

Inhalts­über­sicht

Grundlagen der Wasserfotografie

Flie­ßen­des Was­ser fas­zi­niert durch sei­ne Dyna­mik und die viel­fäl­ti­gen Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten, die es in der Natur­fo­to­gra­fie bie­tet. Damit dei­ne Auf­nah­men die beson­de­re Stim­mung und Bewe­gung des Was­sers über­zeu­gend ein­fan­gen, sind eini­ge Din­ge hilf­reich, die ich dir Im Fol­gen­den zei­ge.

Bewegung einfangen oder verwischen? Die Wirkung der Belichtungszeit

Ob du die Bewe­gung des Was­sers ein­fängst oder sie in einen wei­chen Schlei­er ver­wan­delst hängt davon ab, was du erzäh­len möch­test.

  • Kur­ze Belich­tungs­zei­ten (zum Bei­spiel 1/500 Sekun­de oder kür­zer) frie­ren die Bewe­gung ein. Trop­fen und Gischt wir­ken kraft­voll und leben­dig.
  • Lan­ge Belich­tungs­zei­ten (ab etwa 0,5 Sekun­den) ver­wan­deln Was­ser in sei­den­wei­che Struk­tu­ren. Per­fekt für ruhi­ge, fast medi­ta­ti­ve Bild­stim­mun­gen.

Einen aus­führ­li­chen Bericht zum The­ma fin­dest du in mei­nem Bei­trag über Lang­zeit­be­lich­tung.

💡 Mein Tipp: Nimm dir bewusst Zeit zum Expe­ri­men­tie­ren. Notie­re nicht nur die tech­ni­schen Daten fest, son­dern auch Licht­stim­mung, Son­nen­stand und dei­ne Ein­drü­cke. So baust du dir nach dei­nen per­sön­li­cher Spick­zet­tel für dei­ne künf­ti­ge Was­ser Foto­gra­fie auf.

Fließgeschwindigkeit beachten

  • Schnel­les Was­ser (zum Bei­spiel Gebirgs­bä­che) wirkt bei kur­zen Belich­tun­gen dyna­misch, bei län­ge­ren glatt und ruhig.
  • Lang­sa­mes Was­ser braucht deut­lich län­ge­re Belich­tungs­zei­ten, damit über­haupt Bewe­gung sicht­bar wird.

💡 Mein Tipp: Beob­ach­te genau: Was fühlt sich im Moment kraft­voll an, was ruhig? Dei­ne Wahr­neh­mung hilft dir, die pas­sen­de Belich­tungs­zeit zu fin­den.

Die richtige Tageszeit wählen

  • Mor­gens und abends ist das Licht wei­cher und wär­mer – per­fekt für stim­mungs­vol­le Auf­nah­men.
  • Mit­tags bei wol­ken­lo­sem Him­mel wir­ken Kon­tras­te här­ter, eig­nen sich aber gut, um Bewe­gung ein­zu­frie­ren.

💡 Mein Tipp: Jede Tages­zeit bie­tet Chan­cen: es kommt dar­auf an, wel­che Bild­wir­kung du erzie­len möch­test. Nicht die Uhr­zeit ent­schei­det, son­dern dei­ne Idee!

ND-Filter gezielt einsetzen: Wann du ihn brauchst, und wann nicht

  • Bei hel­lem Tages­licht brauchst du für Lang­zeit­be­lich­tun­gen oft einen ND-Fil­ter, um Über­be­lich­tung zu ver­mei­den.
  • In der Däm­me­rung oder im Schat­ten kannst du meist auf ihn ver­zich­ten oder einen leich­te­ren Fil­ter ver­wen­den.

Bei Kasa Fil­ter fin­dest du einen Gui­de zur Anwen­dung von ND-Fil­tern

💡 Mein Tipp: Kau­fe dir ein ND-Fil­ter­set mit den Stär­ken ND8, ND64 und ND1000. Damit kannst du die aller­meis­ten Situa­tio­nen per­fekt abbil­den. Wich­tig: Stel­le vor dem Auf­set­zen des Fil­ters scharf, da star­ke Fil­ter das Fokus­sie­ren erschwe­ren

Praktische Tipps für die Aufnahme

Bevor du dich in die tech­ni­schen Details ver­tiefst, lohnt es sich, bei der Vor­be­rei­tung ein paar grund­le­gen­de Din­ge zu beach­ten. Die fol­gen­den Tipps hel­fen dir, typi­sche Stol­per­stei­ne zu ver­mei­den und dich ganz auf die Was­ser­fo­to­gra­fie zu kon­zen­trie­ren.

Sicherheit geht vor

  • Ach­te auf dei­ne Stand­fes­tig­keit, beson­ders in der Nähe von schnell flie­ßen­dem Was­ser.
  • Wenn du ins Was­ser gehst, tra­ge Gum­mi­stie­fel oder rutsch­fes­te Schu­he. Bar­fuß auf Kie­sel kann schmerz­haft wer­den.

💡 Mein Tipp: Wenn du dich ent­schei­dest, ins Was­ser zu waten, gehe nur maxi­mal knö­chel­tief ins Was­ser und sei dir der teils star­ken Strö­mung bewusst.

Reinige regelmäßig deine Linse

  • Spritz­was­ser und Schmutz set­zen sich schnell auf der Lin­se ab.
  • Nut­ze regel­mä­ßig ein tro­cke­nes Mikro­fa­ser­tuch, um kla­re Bil­der zu garan­tie­ren.

💡 Mein Tipp: Pack dir ein sau­be­res Mikro­fa­ser­tü­cher ein, um das Objek­tiv regel­mä­ßig zu rei­ni­gen.

Schütze deine Ausrüstung

  • In der Nähe von Was­ser­fäl­len oder strö­men­den Bächen liegt oft fei­ner Sprüh­re­gen in der Luft.
  • Eine leich­te Schutz­hül­le oder ein Regen­über­zug kann dei­ne Kame­ra zuver­läs­sig schüt­zen.

💡 Mein Tipp: Für klei­nes Geld bekommst du prak­ti­sche Regen­schutz­hül­len. Eine Anschaf­fung, die dei­ne Aus­rüs­tung auf lan­ge Sicht ret­ten kann. Du kannst dir so eine Regen­schutz­hül­le für unter 10 Euro bei Ama­zon kau­fen.

Bildbearbeitung als Feinschliff

  • Auch das bes­te Was­ser­fo­to pro­fi­tiert oft von geziel­ter Nach­be­ar­bei­tung.
  • Struk­tu­ren her­vor­he­ben, Far­ben anpas­sen oder Kon­tras­te fein­jus­tie­ren ver­stärkt die Bild­wir­kung.

Wenn du ler­nen möch­test, wie du dei­ne (Wasser)fotos gezielt ver­bes­sern kannst, lies dir mei­ne bei­den Schritt-für-Schritt-Anlei­tun­gen für Note­book und Han­dy:

Ausrüstung für die Wasser Fotografie

Die Aus­rüs­tung ist ein Hilfs­mit­tel, dass dich beim Foto­gra­fie­ren unter­stüt­zen soll. Flie­ßen­des Was­ser foto­gra­fie­ren kannst du mit einer Kame­ra, oder dei­nem Smart­phone. Wich­ti­ger ist, dass dei­ne Aus­rüs­tung zuver­läs­sig ist und dir genug Spiel­raum lässt, krea­tiv zu arbei­ten. Hier fin­dest du eine Über­sicht, was wirk­lich sinn­voll ist, und wor­auf du ach­ten soll­test.

Kameras für die Wasserfotografie

  • Ent­schei­dend ist nicht die Tech­nik, son­dern die Kon­trol­le über Belich­tungs­zeit, ISO und Fokus.
  • Spie­gel­re­flex- und Sys­tem­ka­me­ras bie­ten maxi­ma­le Fle­xi­bi­li­tät, gera­de bei schwie­ri­gen Licht­ver­hält­nis­sen.
  • Moder­ne Smart­phones sind unter­schätz­te All­tags­hel­fer – gera­de mit Pro-Modus und Sta­tiv­ad­ap­ter.

💡 Mein Tipp: Nut­ze, was du hast. Eine gute Idee und das rich­ti­ge Licht sind oft wich­ti­ger als die Kame­ra selbst.

Drohnen: Neue Perspektiven aus der Luft

  • Eine Droh­ne eröff­net spek­ta­ku­lä­re Blick­win­kel auf Was­ser­läu­fe und Struk­tu­ren.
  • Beson­ders ruhi­ge Gewäs­ser eig­nen sich per­fekt für Auf­nah­men von oben.

💡 Mein Tipp: Wenn du eine Droh­ne hast, nut­ze sie als Mög­lich­keit, dei­nem Bild noch mehr Dyna­mik zu ver­lei­hen. Flie­ge lang­sam ent­lang eines Fluss­lau­fes oder posi­tio­nie­re die Droh­ne so, dass der Ver­lauf des Was­sers eine natür­li­che Linie durchs Bild zieht.

Stativ: Dein nützlicher Helfer

  • Für Lang­zeit­be­lich­tun­gen unver­zicht­bar
  • Ach­te auf Sta­bi­li­tät, beson­ders auf unebe­nem Boden oder bei Wind

💡 Mein Tipp: Wäh­le ein Sta­tiv mit einer Trag­fä­hig­keit von 6 bis 8 kg, damit es auch bei Wind noch sta­bil ste­hen bleibt bleibt. Die Höhe soll­te 10–15 Zen­ti­me­ter nied­ri­ger als dei­ne Kör­per­grö­ße sein

Fernauslöser oder Selbstauslöser nutzen

  • Ver­mei­det Ver­wack­lun­gen beim Aus­lö­sen.
  • Der Selbst­aus­lö­ser der Kame­ra reicht oft völ­lig aus, wenn kein Fern­aus­lö­ser zur Hand ist.

💡 Mein Tipp: Stel­le 2–5 Sekun­den Ver­zö­ge­rung ein, das gibt der Kame­ra genug Zeit, sich nach dem Drü­cken zu beru­hi­gen.

ND-Filter: Für kreative Langzeitbelichtungen bei Tageslicht

  • Mit einem ND-Fil­ter (Neu­tral­dich­te­fil­ter) kannst du auch bei hel­lem Tages­licht mit län­ge­ren Belich­tungs­zei­ten arbei­ten, ohne das Bild zu über­be­lich­ten.

💡 Mein Tipp: Kau­fe dir ein ND-Fil­ter­set mit den Stär­ken ND 8, ND64 und ND1000.

Objektive: Weitwinkel und Tele sinnvoll kombinieren

  • Weit­win­kel­ob­jek­ti­ve beto­nen Tie­fe und Raum.
  • Tele­ob­jek­ti­ve holen Details wie sprit­zen­des Was­ser oder Struk­tu­ren groß ins Bild.

💡 Mein Tipp: Lass dich nicht auf eine Brenn­wei­te fest­le­gen. Kom­bi­nie­re bewusst weit und eng, je nach­dem, wel­che Geschich­te du erzäh­len möch­test.

Kameraeinstellungen

Wenn du flie­ßen­des Was­ser foto­gra­fierst, ist die Wahl der rich­ti­gen Kame­ra­ein­stel­lun­gen ent­schei­dend. Kei­ne Sor­ge: Du brauchst dafür kein Tech­nik­stu­di­um. Mit ein wenig Übung ent­wi­ckelst du schnell ein Gefühl dafür, wel­che Ein­stel­lun­gen zu wel­cher Bild­wir­kung füh­ren. Ich zei­ge dir hier die wich­tigs­ten Stell­schrau­ben – und gebe dir Tipps, wor­auf du beson­ders ach­ten soll­test.

Belichtungszeit: Die Bildwirkung bewusst steuern

Die Belich­tungs­zeit bestimmt, ob du Was­ser in sei­ner Bewe­gung ein­frierst oder flie­ßend­weich dar­stellst. Hier sind ein paar Richt­wer­te für ver­schie­de­ne Was­ser­be­we­gun­gen:

  • Sprit­zen­des Was­ser (zum Bei­spiel bei Stei­nen oder Brun­nen): 1/500 Sekun­de oder kür­zer, um die Bewe­gung ein­zu­frie­ren.
  • Schnel­les Was­ser (zum Bei­spiel Gebirgs­bä­che): 0,5 bis 1 Sekun­de für sicht­ba­re Struk­tu­ren, län­ger für Glät­tung.
  • Ruhi­ges Was­ser (zum Bei­spiel brei­te Flüs­se): 1 bis 30 Sekun­den für eine star­ke Weich­zeich­nung.

Natür­lich sind die­se Wer­te kei­ne star­ren Regeln. Sie sol­len dir hel­fen, ein Gefühl für Zusam­men­hän­ge zu ent­wi­ckeln.

💡 Mein Tipp: Pro­bie­re an einem Motiv ver­schie­de­ne Belich­tungs­zei­ten aus. Erst dann spürst du, wie unter­schied­lich Was­ser wir­ken kann. Der Weg zur Intui­ti­on führt über das bewuss­te Aus­pro­bie­ren.

Blende: Schärfentiefe und Belichtungszeit steuern

Mit der Blen­de beein­flusst du nicht nur, was scharf abge­bil­det wird, son­dern auch, wie viel Licht auf den Sen­sor fällt – und damit indi­rekt dei­ne Belich­tungs­zeit.

  • Klei­ne Blen­den (zum Bei­spiel f/11 bis f/16) ver­län­gern die Belich­tungs­zeit und sor­gen für eine gro­ße Schär­fen­tie­fe – ide­al für Land­schaf­ten mit Vor­der- und Hin­ter­grund.
  • Sehr klei­ne Blen­den (ab etwa f/16) kön­nen aber leich­te Beu­gungs­un­schär­fe erzeu­gen.

💡 Mein Tipp: Ein Wert zwi­schen f/8 und f/11 ist oft ein guter Kom­pro­miss aus Schär­fe, Licht und Belich­tungs­zeit.

ISO: Möglichst niedrig halten

Je nied­ri­ger dein ISO-Wert, des­to sau­be­rer wird das Bild. Gera­de bei Lang­zeit­be­lich­tun­gen sorgt ein nied­ri­ger ISO (100–200) für glat­te Was­ser­flä­chen und ver­hin­dert unnö­ti­ges Bild­rau­schen.

  • Höhe­rer ISO (nur wenn unbe­dingt nötig) = Bei wenig Licht und ohne Mög­lich­keit zur Ver­län­ge­rung der Belich­tungs­zeit.
  • Nied­ri­ger ISO = Weni­ger Rau­schen, kla­re­re Struk­tu­ren.

💡 Mein Tipp: Wenn es drau­ßen dunk­ler wird, ver­su­che lie­ber, die Belich­tungs­zeit anzu­pas­sen oder einen ND-Fil­ter abzu­neh­men, bevor du den ISO stark erhöhst. Je natür­li­cher dein Foto schon aus der Kame­ra kommt, des­to weni­ger musst du spä­ter nach­be­ar­bei­ten.

Weißabgleich: Auf die Lichtstimmung achten

Der auto­ma­ti­sche Weiß­ab­gleich funk­tio­niert oft gut, aber manch­mal lohnt es sich, ihn manu­ell anzu­pas­sen.
Küh­les Licht (bläu­li­che Töne) ver­stärkt die ruhi­ge, ver­träum­te Wir­kung von Was­ser­bil­dern. War­mes Licht (etwa bei Son­nen­auf­gang oder Son­nen­un­ter­gang) sorgt für eine stim­mungs­vol­le, ein­la­den­de Atmo­sphä­re.

💡 Mein Tipp: Pro­bie­re ruhig ver­schie­de­ne Weiß­ab­gleich-Ein­stel­lun­gen aus, statt dich auf den Auto­ma­tik­mo­dus zu ver­las­sen. Oft ent­deckst du dabei span­nen­de Bild­wir­kun­gen, die per­fekt zur Stim­mung pas­sen.

Manueller Fokus: Präzise Schärfe setzen

Bei Auf­nah­men von flie­ßen­dem Was­ser kann es sinn­voll sein, den Auto­fo­kus aus­zu­schal­ten und manu­ell zu fokus­sie­ren.
Gera­de bei Lang­zeit­be­lich­tun­gen oder wenn Spritz­was­ser auf die Lin­se trifft, kann sich der Auto­fo­kus leicht irren.
Stel­le dein Motiv bewusst scharf, am bes­ten auf einen mar­kan­ten Punkt wie einen Stein, einen Ast oder eine Kan­te im Was­ser.

💡 Mein Tipp: Nut­ze die Lupen­funk­ti­on im Live-View-Modus dei­ner Kame­ra, um die Schär­fe beson­ders genau zu set­zen.

Bildgestaltung und Komposition

Die Wahl der Kame­ra­ein­stel­lun­gen legt den tech­ni­schen Grund­stein, aber erst durch bewuss­te Bild­ge­stal­tung wird dein Foto leben­dig. Flie­ßen­des Was­ser bie­tet dir unzäh­li­ge krea­ti­ve Mög­lich­kei­ten. Die rich­ti­ge Kom­po­si­ti­on hilft dir, Bewe­gung zu len­ken, Tie­fe zu schaf­fen und Emo­tio­nen zu trans­por­tie­ren.

Standortwahl und Perspektive: Nähe schaffen

Manch­mal lohnt es sich, auf Augen­hö­he mit dem Was­ser zu gehen oder sogar knapp dar­über zu foto­gra­fie­ren. Das schafft eine unmit­tel­ba­re Ver­bin­dung und lässt die Dyna­mik des flie­ßen­den Was­sers beson­ders stark wir­ken.
Auch ein leicht erhöh­ter Blick­win­kel kann span­nend sein, wenn du die Bewe­gung von oben beto­nen möch­test.

💡 Mein Tipp: Suche nach Stel­len, an denen du gefahr­los sehr nah ans Was­ser her­an­kommst, wie etwa fla­che Ufer, Stei­ne am Rand oder klei­ne Brü­cken. So kannst du Per­spek­ti­ven aus­pro­bie­ren, ohne dei­ne Aus­rüs­tung zu ris­kie­ren.

Linienführung und Kontraste bewusst einsetzen

Was­ser bewegt sich oft ent­lang natür­li­cher Lini­en, sei es durch ein Bach­bett, an Stei­nen vor­bei oder durch Äste hin­durch. Nut­ze die­se Lini­en bewusst, um den Blick des Betrach­ters ins Bild zu füh­ren. Star­ke Kon­tras­te zwi­schen hel­lem Was­ser und dunk­lem Ufer oder zwi­schen glat­ten Flä­chen und rau­en Stei­nen kön­nen dabei span­nen­de Akzen­te set­zen.

💡 Mein Tipp: Über­le­ge beim Bild­auf­bau, wo der Blick star­ten und wo er enden soll. Fließt das Was­ser ins Bild hin­ein oder her­aus? Sol­che Details machen dei­ne Kom­po­si­ti­on deut­lich wir­kungs­vol­ler.

Vorder-und Hintergrund nicht vergessen

Dein Haupt­mo­tiv ist das Was­ser, aber Vor­der- und Hin­ter­grund ent­scheideen mit über die Wir­kung.

  • Ein inter­es­san­ter Vor­der­grund ver­leiht dei­nem Bild Tie­fe und führt den Blick des Betrach­ters ins Bild hin­ein. Stei­ne, Wur­zeln oder Pflan­zen am Ufer kön­nen dabei als natür­li­che Ele­men­te die­nen, die das flie­ßen­de Was­ser ergän­zen.
  • Ein ruhi­ger, har­mo­ni­scher Hin­ter­grund ver­stärkt die Wir­kung von Bewe­gung und Struk­tur. Ein leb­haf­ter Hin­ter­grund kann dage­gen bewusst für Dyna­mik sor­gen, wenn er gut kom­po­niert wird.

Spiegelungen erkennen und nutzen

Manch­mal bie­tet das Was­ser nicht nur Bewe­gung, son­dern auch eine fast magi­sche Spie­ge­lung.
Gera­de auf ruhi­gen Flä­chen ent­ste­hen fas­zi­nie­ren­de Effek­te, die dei­nem Bild eine beson­de­re Atmo­sphä­re ver­lei­hen kön­nen. Im drit­ten Teil der Bei­trags­rei­he zur Was­ser­fo­to­gra­fie zei­ge ich dir, wie du Was­ser­spie­ge­lun­gen bewusst gestal­ten und foto­gra­fisch nut­zen kannst.

Bildausschnitt bewusst wählen: Landschaft oder Detail?

Ent­schei­de vor dem Aus­lö­sen, was du zei­gen möch­test: Willst du eine wei­te Land­schaft mit einem Fluss­lauf ein­fan­gen oder kon­zen­trierst du dich auf Details wie sprit­zen­des Was­ser an einem Stein? Bei­des hat sei­nen Reiz, aber es hilft, wenn du dir schon beim Bild­auf­bau klar machst, wo der Schwer­punkt lie­gen soll.

💡 Mein Tipp: Star­te ruhig mit einem brei­ten Aus­schnitt und arbei­te dich dann lang­sam an klei­ne­re Details her­an. Oft ent­deckst du beim genaue­ren Hin­se­hen span­nen­de Moti­ve, die du auf den ers­ten Blick über­se­hen hät­test.

Perspektive variieren

Die Wahl der Per­spek­ti­ve kann die Wir­kung dei­nes Fotos stark beein­flus­sen. Eine Kame­ra­po­si­ti­on auf Was­ser­hö­he kann das Was­ser mäch­ti­ger erschei­nen las­sen, wäh­rend eine höhe­re Per­spek­ti­ve mehr von der Umge­bung zeigt.​ Wenn du Was­ser auf Was­ser­hö­he foto­gra­fierst kau­fe dir aber unbe­dingt ein Paar Gum­mi­stie­fel und eine was­ser­dich­te Han­dy­hül­le, um sol­che Per­spek­ti­ven zu ermög­li­chen. Du kannst die­se Hül­le für unge­fähr 5 Euro bei Ama­zon kau­fen.

💡 Mein Tipp: Expe­ri­men­tie­re mit ver­schie­de­nen Höhen und Win­keln. Manch­mal reicht schon ein klei­ner Posi­ti­ons­wech­sel, um eine ganz neue Bild­wir­kung zu erzie­len.

Fazit

Für die Was­ser Foto­gra­fie brauchst du nicht die per­fek­te Aus­rüs­tung, denn in ers­ter Linie geht es um Beob­ach­tung, Expe­ri­men­tie­ren und Anpas­sung, ohne die Din­ge zu kom­pli­ziert zu machen. Egal, ob du Anfän­ger oder Fort­ge­schrit­ten bist, flie­ßen­des Was­ser bie­tet dir eine tol­le Lein­wand für dei­ne Fotos. Nimm also dei­ne Kame­ra, erkun­de die Mög­lich­kei­ten für krea­ti­ve und anspre­chen­de Fotos und genie­ße die Ein­fach­heit, die­ser sich stän­dig ver­än­dern­den Was­ser­stra­ßen.

In den nächs­ten Tei­len zei­ge ich dir:

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Häufig gestellte Fragen

Wie fotografiere ich fließendes Wasser?

Es kommt dar­auf an, ob das Was­ser sei­dig weich aus­se­hen soll, oder ob du die Rau­heit des Flus­ses ein­fan­gen möch­test. Für Ers­te­res emp­feh­le ich einen Grau­fil­ter ND8, damit du das Was­ser län­ger belich­ten kannst. Wenn Du das Wil­de her­vor­he­ben möch­test, ver­wen­de eine kur­ze Belich­tungs­zeit wie 1/800.

Welcher Graufilter für fließendes Wasser?

Beim Foto­gra­fie­ren von flie­ßen­den Gewäs­sern sind ND-Fil­ter mit höhe­rer Stär­ke, wie ND64 beson­ders geeig­net. Die­se kräf­ti­gen Fil­ter ermög­li­chen län­ge­re Belich­tungs­zei­ten, wodurch das Was­ser sanft und mil­chig wirkt.

Kann ich mit dem Handy unter Wasser aufnehmen?

Du kannst mit dem Han­dy Unter­was­ser­auf­nah­men machen, in dem Du es in einen was­ser­dich­te Han­dy­hül­le steckst, auch Unter­was­ser Han­dy­hül­le genannt. Damit sorgst du einer­seits dafür, dass kein Was­ser in die Hül­le ein­drin­gen kann, gleich­zei­tig funk­tio­niert der Touch­screen auch durch die Hül­le.

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