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Gegenlichtfotografie: 8 praxiserprobte Tipps für Fotografieren bei Gegenlicht

Gegenlichtfotografie
Lese­dau­er 5 Minu­ten
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Gegen­licht­fo­to­gra­fie ist eine fas­zi­nie­ren­de Tech­nik, die außer­ge­wöhn­li­che Effek­te erzeu­gen kann. Doch das Foto­gra­fie­ren bei Gegen­licht bringt auch Her­aus­for­de­run­gen mit sich. Im Rah­men mei­ner Rei­he “Foto­re­zep­te” zei­ge ich dir in die­sem Bei­trag, wie du mit den rich­ti­gen Tipps und der pas­sen­den Aus­rüs­tung beein­dru­cken­de Gegen­licht­auf­nah­men machst.

Die richtige Ausrüstung für Gegenlichtfotografie

Die Wahl der rich­ti­gen Aus­rüs­tung ist ent­schei­dend, um die beson­de­ren Licht­ver­hält­nis­se beim Foto­gra­fie­ren bei Gegen­licht per­fekt ein­zu­fan­gen.

  • Kame­ra: Eine DSLR oder spie­gel­lo­se Kame­ra mit manu­el­len Ein­stel­lungs­mög­lich­kei­ten gibt dir die Kon­trol­le über Belich­tung und Fokus, aber auch dein Smart­phone lie­fert im Pro-Modus tol­le Foto-Mög­lich­kei­ten.
  • Objek­tiv mit Streu­licht­blen­de: Eine Streu­licht­blen­de redu­ziert uner­wünsch­te Refle­xio­nen und sorgt für kla­re­re Auf­nah­men.
  • Sta­tiv: Für Lang­zeit­be­lich­tun­gen oder sta­bi­le Auf­nah­men in schwie­ri­gen Licht­ver­hält­nis­sen unver­zicht­bar.
  • Fil­ter: Ein ND-Fil­ter oder Pola­ri­sa­ti­ons­fil­ter kann hilf­reich sein, um die Licht­in­ten­si­tät zu regu­lie­ren und über­be­lich­te­te Berei­che zu ver­mei­den.

Tipps für das Fotografieren bei Gegenlicht

Gegen­licht bie­tet krea­ti­ve Mög­lich­kei­ten, erfor­dert aber auch tech­ni­sches Know-how. Hier sind eini­ge wich­ti­ge Tipps:

  • Belich­tung manu­ell anpas­sen: Auto­ma­ti­sche Belich­tungs­mes­sun­gen kön­nen im Gegen­licht irre­füh­rend sein. Ver­wen­de die manu­el­le Ein­stel­lung, um Über­be­lich­tun­gen zu ver­mei­den. Beach­te: lie­ber ist dein Foto ein wenig zu dun­kel belich­tet, als über­be­lich­tet.
  • Fokus auf das Haupt­mo­tiv: Stel­le sicher, dass dein Haupt­mo­tiv kor­rekt fokus­siert ist, ins­be­son­de­re wenn der Hin­ter­grund durch das Gegen­licht stark erhellt wird.
  • Spiel mit Sil­hou­et­ten: Gegen­licht eig­net sich her­vor­ra­gend, um bezau­bern­de Sil­hou­et­ten zu erzeu­gen. Expe­ri­men­tie­re mit der Plat­zie­rung des Lichts hin­ter dei­nem Motiv.
  • Streu­ung und Reflek­tio­nen kon­trol­lie­ren: Ach­te auf uner­wünsch­te Licht­streu­un­gen und Reflek­tio­nen, die das Bild über­la­den kön­nen. Nut­ze hier­für die Streu­licht­blen­de oder posi­tio­nie­re dich anders.
  • Foto­gra­fie­re mor­gens oder abends: Die bes­ten Ergeb­nis­se erzielst du bei Son­nen­auf- oder Son­nen­un­ter­gang. Tags­über kann die kor­rek­te Belich­tung schwie­rig sein, nicht nur auf­grund des sich spie­geln­den Kame­ra­dis­plays.
  • Foto­gra­fie­re aus dem Schat­ten: Ver­mei­de Licht­fle­cken auf dem Foto und Spie­ge­lun­gen auf dem Dis­play, indem du aus dem Schat­ten her­aus foto­gra­fierst.
  • Foto­gra­fie­re im RAW-For­mat: Um Hel­lig­keits­un­ter­schie­de aus­zu­glei­chen, emp­feh­le ich dir im RAW-For­mat zu foto­gra­fie­ren. Dies nimmt zwar mehr Spei­cher­platz in Anspruch, aber du hast in der Nach­be­ar­bei­tung viel mehr Mög­lich­kei­ten als beim JPG-For­mat.

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Bildkomposition in der Gegenlichtfotografie

Die Bild­kom­po­si­ti­on spielt in der Gegen­licht­fo­to­gra­fie eine ent­schei­den­de Rol­le, da die Plat­zie­rung von Licht­quel­len und Moti­ven den Unter­schied zwi­schen einer gewöhn­li­chen und einer außer­ge­wöhn­li­chen Auf­nah­me aus­ma­chen kann. Hier sind eini­ge Tipps, wie du die Kom­po­si­ti­on bei Gegen­licht opti­mal gestal­test:

  • Posi­tio­nie­re die Son­ne stra­te­gisch: Bei Gegen­licht­auf­nah­men kann die Plat­zie­rung der Son­ne das Bild stark beein­flus­sen. Posi­tio­nie­re die Son­ne knapp außer­halb des Bild­rah­mens oder hin­ter dei­nem Motiv, um dra­ma­ti­sche Sil­hou­et­ten zu erzeu­gen oder Lens Fla­re-Effek­te zu ver­stär­ken. Ach­te jedoch dar­auf, dass die Son­ne nicht direkt in die Lin­se strahlt, es sei denn, du möch­test die­sen Effekt gezielt nut­zen.
  • Nut­ze Vor­der- und Hin­ter­grund gezielt: Durch die star­ke Licht­quel­le im Hin­ter­grund kann es schnell pas­sie­ren, dass der Vor­der­grund zu dun­kel oder kon­trast­arm erscheint. Expe­ri­men­tie­re mit Objek­ten im Vor­der­grund, um inter­es­san­te Kon­tras­te zu schaf­fen. Zum Bei­spiel kann ein Baum oder eine Per­son, die das Licht teil­wei­se blo­ckiert, für span­nen­de Schat­ten­spie­le sor­gen.
  • Sil­hou­et­ten rich­tig ein­set­zen: Wenn du dra­ma­ti­sche Sil­hou­et­ten erstel­len möch­test, stel­le sicher, dass dein Motiv klar und prä­gnant ist. Ach­te dar­auf, dass es sich von ande­ren Ele­men­ten im Bild abhebt, um eine kla­re Kon­tur zu erzeu­gen. Ein­fa­che, erkenn­ba­re For­men eig­nen sich beson­ders gut für Sil­hou­et­ten.
  • Ach­te auf den Hori­zont: In der Gegen­licht­fo­to­gra­fie kann der Hori­zont eine star­ke visu­el­le Wir­kung haben. Plat­zie­re ihn bewusst, um das Bild har­mo­nisch zu gestal­ten. Ein tie­fe­rer Hori­zont lenkt die Auf­merk­sam­keit auf den Him­mel und das Licht, wäh­rend ein höhe­rer Hori­zont das Motiv im Vor­der­grund betont.
  • Nut­ze Reflek­tio­nen: Was­ser­ober­flä­chen, Fens­ter oder ande­re reflek­tie­ren­de Objek­te kön­nen das Licht im Bild ver­stär­ken und inter­es­san­te Effek­te erzeu­gen. Posi­tio­nie­re die­se gezielt in dei­nem Bild, um den Gegen­licht­ef­fekt zu ver­stär­ken.
  • Krea­ti­ve Per­spek­ti­ven: Durch das Expe­ri­men­tie­ren mit ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven kannst du ein­zig­ar­ti­ge Bil­der schaf­fen. Ver­su­che, aus einer nied­ri­gen Posi­ti­on zu foto­gra­fie­ren, um das Motiv grö­ßer erschei­nen zu las­sen und die Dra­ma­tik des Gegen­lichts zu ver­stär­ken.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  • Vor­be­rei­tung:
    • Kame­ra und Objek­tiv bereit machen: Stel­le sicher, dass dei­ne Kame­ra gut gewar­tet ist und das Objek­tiv sau­ber ist, um Refle­xio­nen zu mini­mie­ren. Über­le­ge, ob du einen Fil­ter ver­wen­den möch­test und brin­ge die­sen bei Bedarf an.
    • Motiv­aus­wahl tref­fen: Suche ein Motiv, das sich gut im Gegen­licht dar­stel­len lässt. Ide­al sind Moti­ve mit kla­ren Kon­tu­ren, die durch das Licht her­vor­ge­ho­ben wer­den.
  • 2. Ein­stel­lung der Kame­ra:
    • Modus­wahl: Wäh­le den manu­el­len Modus (M) oder den Zeit­au­to­ma­tik-Modus (A/AV), um die Belich­tung prä­zi­se zu kon­trol­lie­ren.
    • Blen­de ein­stel­len: Begin­ne mit einer mitt­le­ren Blen­den­öff­nung (z.B. f/8) und pas­se die­se nach Bedarf an. Eine klei­ne­re Blen­de (grö­ße­re f‑Zahl) kann hel­fen, die Licht­strah­len zu bün­deln und Details her­vor­zu­he­ben.
    • Belich­tungs­kor­rek­tur nut­zen: Falls die Bil­der über­be­lich­tet erschei­nen, ver­wen­de die Belich­tungs­kor­rek­tur, um die Hel­lig­keit anzu­pas­sen. Expe­ri­men­tie­re mit unter­schied­li­chen Kor­rek­tur­wer­ten, um die bes­te Ein­stel­lung für dein Motiv zu fin­den.
  • 3. Foto­gra­fie­ren:
    • Posi­tio­nie­rung: Posi­tio­nie­re dich so, dass die Licht­quel­le hin­ter dei­nem Motiv liegt. Ach­te dar­auf, dass du nicht direkt in die Son­ne schaust, um Lens Fla­res zu ver­mei­den.
    • Kom­po­si­ti­on: Expe­ri­men­tie­re mit ver­schie­de­nen Win­keln und Per­spek­ti­ven. Ach­te dar­auf, wie das Licht auf dei­nem Motiv fällt und wie es die Bild­kom­po­si­ti­on beein­flusst.
  • 4. Bild­kon­trol­le:
    • Über­prü­fen: Sieh dir die auf­ge­nom­me­nen Bil­der an und über­prü­fe die Belich­tung und den Fokus. Nut­ze das His­to­gramm dei­ner Kame­ra, um sicher­zu­stel­len, dass die Belich­tung kor­rekt ist und kei­ne Details ver­lo­ren gehen.
    • Anpas­sun­gen vor­neh­men: Falls not­wen­dig, pas­se dei­ne Kame­ra­ein­stel­lun­gen und Kom­po­si­ti­on an und mache wei­te­re Auf­nah­men, um die bes­ten Ergeb­nis­se zu erzie­len.
  • 5. Nach­be­ar­bei­tung:
    • Bild­an­pas­sung: Öff­ne das Bild in einem Bild­be­ar­bei­tungs­pro­gramm und opti­mie­re die Belich­tung, den Kon­trast und die Far­ben. Arbei­te an den Schat­ten und Lich­tern, um Details her­aus­zu­ar­bei­ten, die mög­li­cher­wei­se durch das star­ke Licht ver­lo­ren gegan­gen sind.
    • Fein­ab­stim­mung: Ent­fer­ne even­tu­ell stö­ren­de Lin­sen­re­fle­xio­nen oder pas­se die Schär­fe an, um das Bild zu per­fek­tio­nie­ren.
  • 6. Refle­xi­on und Ler­nen:
    • Ergeb­nis­se ana­ly­sie­ren: Über­prü­fe dei­ne fina­len Bil­der und ana­ly­sie­re, was gut funk­tio­niert hat und was ver­bes­sert wer­den könn­te.
    • Wei­ter­ent­wi­ckeln: Nut­ze die Erfah­run­gen aus die­sem Shoo­ting, um dei­ne Tech­nik wei­ter zu ver­fei­nern und neue krea­ti­ve Mög­lich­kei­ten aus­zu­pro­bie­ren.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Beim Foto­gra­fie­ren bei Gegen­licht gibt es eini­ge typi­sche Feh­ler, die zu ent­täu­schen­den Ergeb­nis­sen füh­ren kön­nen:

  • Über­be­lich­tung: Das Licht im Hin­ter­grund kann das Bild über­strah­len. Ach­te dar­auf, dass die Belich­tung kor­rekt ein­ge­stellt ist.
  • Ver­wa­sche­ne Details: Direk­tes Licht kann zu unschar­fen Details füh­ren. Ver­wen­de einen Fil­ter oder ände­re den Win­kel, um dies zu ver­mei­den.
  • Lens Fla­re: Obwohl Lens Fla­re krea­ti­ve Effek­te erzeu­gen kann, ist es nicht immer gewünscht. Ver­wen­de eine Streu­licht­blen­de, um dies zu mini­mie­ren.

Kameraeinstellungen in der Gegenlichtfotografie

Für Gegen­licht­fo­to­gra­fie gibt es nicht die ein­zig wah­re Ein­stel­lun­gen, aber als grund­le­gend emp­feh­le ich dir fol­gen­de Ein­stel­lun­gen:

  • Blen­de: Nut­ze eine klei­ne Blen­den­zahl (bis f/6,3), um nur das Motiv scharf zu stel­len. Eine hohe Blen­den­zahl (f/8 — f/16) hebt auch Details im Hin­ter­grund her­vor.
  • Belich­tungs­zeit: zwi­schen 1/300 und 1/1000 Sekun­den. Alter­na­tiv wäh­le den Pro­gramm­mo­dus “Zeit­au­to­ma­tik”, je nach Her­stel­ler fin­dest du den auf dem Zahn­räd­chen unter AV oder A. Die Kame­ra legt die Belich­tungs­zeit auto­ma­tisch fest.
  • ISO: 100 oder nied­ri­ger

Fotografieren bei Gegenlicht: Fotorezepte

Alle Bil­der wur­den von mir in Ado­be Ligh­t­room nach­be­ar­bei­tet, um die jewei­li­ge Stim­mung her­vor­zu­he­ben.

Foto­gra­fiert Ende Febru­ar mit Canon EOS 2000D 18–55 Mil­li­me­ter um 7 Uhr:
Brenn­wei­te: 55 Mil­li­me­ter
Blen­de: f/10
Belich­tungs­zeit: 1/320 Sekun­den
ISO: 400

Foto­gra­fiert Ende Sep­tem­ber mit dem Smart­phone am frü­hen Abend:
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/400 Sekun­den
ISO: 50

Foto­gra­fiert Mit­te April mit dem Smart­phone am spä­ten Vor­mit­tag:
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/4000 Sekun­den
ISO: 50

Foto­gra­fiert Ende Sep­tem­ber mit Canon EOS 2000D 18–55 Mil­li­me­ter am frü­hen Abend:
Brenn­wei­te: 25 Mil­li­me­ter
Blen­de: f/20
Belich­tungs­zeit: 1,3 Sekun­den
ISO: 100

Foto­gra­fiert Mit­te Febru­ar mit dem Smart­phone am spä­ten Nach­mit­tag:
Brenn­wei­te: 5,89 Mil­li­me­ter
Blen­de: f/1,9
Belich­tungs­zeit: 1/4800 Sekun­den
ISO: 50

Auch mit mei­ner DJI-Droh­ne habe ich eine Gegen­licht­auf­nah­me gemacht

Foto­gra­fiert Mit­te Mai mit der Droh­ne DJI Mavic 2 Pro am frü­hen Abend:
Brenn­wei­te: 10,26 Mil­li­me­ter (Fest­brenn­wei­te)
Blen­de: f/11
Belich­tungs­zeit: 1/1600 Sekun­den
ISO: 100

Fazit

Gegen­licht­fo­to­gra­fie ist eine her­aus­for­dern­de, aber loh­nens­wer­te Tech­nik, die atem­be­rau­ben­de Effek­te ermög­licht. Mit den rich­ti­gen Ein­stel­lun­gen und etwas Übung kannst du magi­sche Auf­nah­men machen, die das Spiel von Licht und Schat­ten per­fekt ein­fan­gen. Hast du es schon aus­pro­biert? Tei­le dei­ne Erfah­run­gen und Fra­gen in den Kom­men­ta­ren. Und wenn dir der Arti­kel gefal­len hat, hin­ter­las­se eine posi­ti­ve Bewer­tung, das hilft mir, noch mehr hilf­rei­che Inhal­te für dich zu erstel­len

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